Wie man etwas Neues entdeckt

Aphorismus zum Thema Erkenntnis

von  EkkehartMittelberg

Manche sagen, man müsse halt nur sein Bewusstsein ändern. Danach entdeckt man öfter etwas Neues, auch wenn es das Alte in einem anderen Lichte ist.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (12.11.19)
Darf ich ehrlich sein?
Ich wäre aufrichtig froh, wenn du dir einmal etwas wirklich Neues aus den Rippen leiertest ...

Seufzende Grüße
der8.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Ich bin mir nicht sicher, ob du diesen ironisch gemeinten Aphorismus richtig gelesen hast.

 LotharAtzert antwortete darauf am 12.11.19:
Wenn etwas des Hinweises bedarf, es handle sich um Ironie, ist es wohl eher für den Kindergeburtstag geeignet.

Servus
Lothar

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 12.11.19:
Der Hinweis war eine Reaktion.

 LotharAtzert äußerte darauf am 12.11.19:
Danke für den Hinweis. Ich wäre von selbst nicht drauf gekommen.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 12.11.19:
Deine Einsicht ehrt dich.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.11.19:
Und deine Leser glauben dir das aufs Wort

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Ja, ich schätze meine Leser sehr. :)

 LotharAtzert meinte dazu am 12.11.19:
Das ist klar. Aber weswegen du sie schätzt, darüber bleibe der Mantel des Schweigens.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Sprich ruhig aus, was du meinst, auch wenn es sich um Unterstellungen handeln sollte.

Antwort geändert am 12.11.2019 um 10:57 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 12.11.19:
Nein danke, hab meinen eigenen Stall, könnte aber beim Entmisten noch einen fleißigen Burschen gebrauchen.

 AchterZwerg meinte dazu am 12.11.19:
Hallo Ekki,
mein Erstkommentar wirkt vielleicht etwas unhöflich.
Dafür mochte ich mich entschuldigen.
Das ändert aber nichts daran, dass mir Aphorismen dieser Art nichts geben. Im Gegenteil: Ich ärgere mich über sie und fühle mich enttäuscht.
Wie man sieht, findest du jedoch bei anderen Lesern enthusiastischen Zuspruch, liegst also offenbar richtig. Und ich mal wieder falsch. - Das gleicht sich aus. :)

Freundliche Grüße
der8.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Hallo Pico,
Entschuldigung angenommen. "Enthusiastischer Zuspruch" ist übertrieben und das weißt du auch. Ich hatte gehofft, dass du, die du mich so lange kennst, meinem Aphorismus Ironie unterstellt hättest. Nun ja, ich hätte sie deutlicher machen sollen. Ich bin immer bemüht, dir Enttäuschungen zu ersparen, aber ich kann dir nicht versprechen, dass sie sich nicht wiederholen.
Versöhnliche Grüße

 TassoTuwas (12.11.19)
Hallo Ekki,
die Frage ist, ob man etwas Neues entdecken will.
In der Jugend unbedingt, das ist die Zeit der Neugier, des Ausprobierens und des Beleuchtens. Da fallen Änderungen leicht, dienen sie doch der Persönlichkeitsentwicklung.
Im Alter dagegen tut sich mancher schwer damit, kann es doch das Eingeständnis sein, lebenslang falsch gelegen zu haben.
Ich hoffe täglich, mich nicht geirrt zu haben
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Merci, Tasso, dem stimme ich zu. Wer unbedingt etwas Neues entdecken will, merkt oft nicht, dass er nicht aus seiner Haut heraus kann.. Er bildet sich ein, sein Bewusstsein geändert zu haben, merkt aber nicht, dass er dem alten Denken verhaftet bleibt.
Herzliche Grüße
Ekki

 Access meinte dazu am 12.11.19:
...hm, ich würde den Apho nicht unbedingt so deuten, dass es darum geht, etwas Neues entdecken zu wollen, sondern Gegebenes anders (neu) zu bewerten? Wir können z.B. das Älterwerden oder chronische Krankheiten nicht aufhalten oder groß ändern. Ja, das ist erstmal Mist -- aber wir könnten es ja auch mal ander (neu) bewerten und fragen: "welchen Gewinn bringt das trotz allem? Was kann ich daraus lernen? Was lerne ich dadurch Neues kennen, das mir sonst entgangen wäre?...naja...so würde ich es halt interpretieren....

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Merci, Access, deine Deutung macht auf jeden Fall Sinn, denn der Aphorismus versieht die Entdeckung des Neuen ja mit einem ironischen Fragezeichen.

 LottaManguetti (12.11.19)
Lieber Ekki, manchmal reicht es schon, einen Schritt zurückzugehen oder für die Betrachtung eine andere Tageszeit zu wählen. Das kann überraschende Einsichten bringen. Das Bewusstsein zu ändern, ist vielleicht ein zu großer Wunsch, sind wir doch alle geprägt von Verhaltensmustern, die zu überwinden schwierig ist.
Dieselbe Empathie, ähnliche Muster von einem Gegenüber zu erwarten, gleicht einer Utopie. Also können wir nur die eigenen Fähigkeiten nutzen, wo uns ihr Einsatz sinnvoll erscheint (spielen erlaube ich mir persönlich ebenso).
Das andere Licht in deinem Text weißt z.T. darauf hin.

Lieben Gruß
Lotta

Kommentar geändert am 12.11.2019 um 10:53 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Danke Lotta, so ist es. Wir bleiben meistens, obwohl guten Wilens, im Rahmen unsere Prägung. Ich erwarte auch von anderen nichts anderes. Die wenigen Ausnahmen einer grundsätzlichen Wandlung der Persönlichkeit registriere ich mit großem Respekt.
Liebe Grüße
Ekki

 AvaLiam (12.11.19)
Das erinnert mich an den Kunstunterricht. Wir haben aus verschiedenen Perspektiven das gleiche Gebäude gemalt. Unter anderem von vorn, von oben, von der Seite, in der Draufsicht auf eine Ecke... sowie wir es im Halbdunkel und Laternenlicht betrachtet haben und zur Mittagszeit.

Ich habe damals mein Interesse für Architektur und Fotografie entdeckt, das Spiel mit Licht und dass jeder Stein eine "Seele" hat und jedes Gebäude eine Geschichte erzählt.

So gibt es einiges, was mir gerade in den Sinn kommt, wo z.B. Perspektivwechsel oder "sich öffnen für ein anderen Blickwinkel" durchaus regelrechte Problemlösungstendenzen mit sich bringen.

Leider fällt es vielen Menschen schwer, die eigene Komfortzone zu verlassen. So bleiben sie in ihrer Meinung, in ihrem Denken und eben auch in ihrem Wissen ziemlich begrenzt und können sich nur bedingt weiterentwickeln.

Ich habe auch solche Menschen in meinem Freundeskreis.
Zu gerne erlaube ich mir dann kleine, ungefährliche psychologische Spielchen, in dem wir diesen Perspektivwechsel üben. Das macht Spaß und wirkt oft wahre Wunder.

...und jedes Mal sehen und / oder lernen wir etwas Neues....

bewusstseinserweiternde Grüße - Ava

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Grazie, Ava, ja, wenn es eine Bewusstseinsveränderung gibt, dann ist sie nur durch Perspektivwechsel möglich. Dabei stehen dem Klügsten manchmal Vorurteile im Wege. Wer sie überwindet, ist zu beglückwünschen.
Herzliche Grüße an dich und kämpferische Grüße an die Hindernisse in mir selbst.
Agneta (62)
(12.11.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Danke Monika. wir sollten versuchen, die Blickwinkel so lange zu wechseln, bis uns gerade und schräge Bäume gefallen. :)
Lachende Grüße zurück
Sätzer (77)
(12.11.19)
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 TrekanBelluvitsh (12.11.19)
Ich bin nicht deiner Meinung.

Das Bewusstsein kann man nicht ändern. Wir haben die Sinne, die uns gegeben sind, die sich mit dem Heranwachsen Ausdifferenzieren und mit Hilfe derer nehmen wir die Welt wahr.

Der Homo Sapiens hat z.B. kein Seitenlinienorgan. Darum bleiben uns elektromagnetische Impulse auch verschlossen. Wir können sie nur derart konvertieren, dass sie für unsere Sinne sichtbar werden. Das bedeutet aber nicht, dass wir sie nun wahrnehmen können, wir können sie nur mit mit den uns gegebenen Sinnen in deren Form erkennen.

Natürlich kann das unsere Sicht auf die Welt verändern. Das ist aber
a) eine Abstraktionsfähigkeit - elektromagnetische Wellen an sich können wir mit den oben beschriebenen Hilfsmittel als das, was sie sind immer noch nicht wahrnehmen - und damit eine Gedankenleistung und
b) ein Standpunktwechsel, der nur möglich ist, wenn wir gedanklich über unsere sinnliche Wahrnehmung herausgehen.*

Natürlich könnte ich deinen Aphorismus derart interpretieren. Doch ich denke, das wäre eine Überinterpretation, die seiner Aussage nicht entspricht



*Die Fähigkeit, über die sinnliche Wahrnehmung herausgehend, die Welt mit Hilfe von Gedankenprozessen wahrzunehmen, ist das, was den Menschen - zumindest im quantitativen Bereich der möglichen Abstraktionen - von den meisten anderen Lebewesen auf diesem Planeten unterscheidet. Der schon teilweise Verzicht auf diese Fähigkeit kann als Krankheit beschrieben werden, z.B. Narzissmus.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Hallo Trekan, inwieweit unter Neurologen geklärt ist, ob man das Bewusstsein ändern kann, weiß ich nicht. Ich denke aber mit dem alten Marx, dass es gesellschaftlich möglich ist: Mit der Veränderung des Seins ändert sich das Bewusstsein. Aber manche führen die Veränderung des Bewusstseins so leichtfertig im Munde, als müsse man nur einen Schalter umlegen. Diese Art oberflächlicher Bewusstseinsreparatur führt dann dazu, dass das Neue bestenfalls das Alte in einem andere Lichte ist.
Ich habe durch Veränderung des ersten Satzes meine Ironie verstärkt: Manche sagen, man müsse halt nur sein Bewusstsein ändern.
LG
Ekki

 Momo (12.11.19)
Hallo Ekki,

die Aussage deines Aphorismus liegt für mich nicht in der willentlichen Änderung des Bewusstsein, das wäre auch gar nicht möglich, sondern dass das, was und wie es wahr genommen wird, vom Bewusstsein abhängt.
Als Kind habe ich viele Dinge nicht gesehen, die jetzt für mich wichtig sind und umgekehrt. In einem zufriedenen, glücklichen Zustand nehme ich andere Dinge wahr, als im Zustand der Trauer und Depression. Wenn sich ein Mensch weiterentwickelt, wird es ähnlich sein.
Mit anderen Worten: Was es Neues zu entdecken gibt, ist eigentlich immer schon da, man muss es nur sehen können.

Nun schreibst du oben, es sei ironisch gemeint. Das wertet den Aphorismus in meinen Augen ab. Ironischerweise hätte ich dazu eigentlich gar nichts zu sagen.

LG Momo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Merci, Momo, mein Aphorismus sieht die willentliche Änderung des Bewusstseins skeptisch. Richtig ist aber auf jeden Fall, dass das vom seelischen Befinden abhängige Bewusstsein die Wahrnehmung steuert.
LG
Ekki

 Augustus (12.11.19)
Alkoholiker können davon sicherlich berichten, als sie ihren Rausch am nächten Morgen ausgeschlafen haben und über Nacht eine Bewusstseinsveränderung erfahren haben und blaue Flecken am Bein und Arm erblicken, weil sie teils torkelnd, teils fallend auf den Boden, die Erkenntnis darüber verwundert betrachteten.

Kommentar geändert am 12.11.2019 um 20:07 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Hallo Augustus, ich kann da aufgrund mangelnder Erfahrung nicht mitreden, lass mir deinen Hinweis aber zur Mahnung gereichen. :)

 Augustus meinte dazu am 12.11.19:
Chapeau.
Al-Badri_Sigrun (61)
(13.11.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.11.19:
Hallo Sigi, dem kann ich voll zustimmen. Ich denke, dass das Wechseln des Blickwinkels auch möglich ist, wenn man es will.
LG
Ekki

 harzgebirgler (28.02.21)
was das bewußtsein weiss, woher, warum,
entscheidet sich im anthropozentrum
kaum - da nimmt der mensch sich viel zu wichtig
denn lichtquellen sind oftmals recht vielschichtig.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.21:
Gracias Henning, was diesen Aphorismus angeht, halte ich es mit dem alten Marx. Wer sein Bewusstsein ändern will, muss sein Sein ändern. Das ist sehr schwierig.
LG
Ekki
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