Zeit des Gegenglücks

Gedicht zum Thema Denken und Fühlen

von  EkkehartMittelberg

Ich erwache bei Nacht,
spüre die sanften Wellen der Stille,
blicke in den Garten und sehe
wie Scherenschnitte die Schatten
bereits entlaubter Bäume
auf dem mondbeschienenen Rasen.
Ich weiß, dass die verführerischen
Illusionen der Natur jetzt von Tag zu Tag
schwinden und eine Zeit des Gegenglücks,
des Denkens, beginnt.
Ich genieße sie gelassen,
bevor die Veilchen wieder träumen.

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (12.11.19)
Hi Ekki,

diese Art von Gedichten begann ich beinahe schon zu vermissen. Wenn die Zeit des Denkens beginnt, solltest Du diese nicht eher gelassen genießen, "bevor die Veilchen wieder erwachen"?

Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Vielen Dank, Frank, ich weiß, wie du es meinst, und will versuchen, gelassen kreativ zu denken.
Servus
Ekki

 Augustus (12.11.19)
Ich weiß, dass die verführerischen
Illusionen der Natur jetzt von Tag zu Tag
schwinden und eine Zeit des Gegenglücks,
des Denkens, beginnt.

ob der ironische Ansatz gewollt ist, lasse ich mal dahingestellt sein.
Aber die Vorstellung, dass das lyr Ich bloß dann zu Denken beginnt, wenn der Winter beginnt, also 1/4 im Jahr insgesamt denkt, macht ihn eher zum Narren als Denker, wobei für ihn das Denken hedonistischen Ursprungs ist, aber dennoch untergeordnet der sinnlichen Beobachtung, und nur dann möglich, wenn die sinnliche Beobachtung aufhört zu sein. Zwar ist diese Hilfsweise im Winter zu begrüßen, aber genau dann wenn es interessanter werden könnte, also beim Einstieg in die Gedanken, verfällt das Gedicht seiner Oberflächlichkeit, wie denn sinnliche Beobachtung ohne Denken leer und oberflächlich bleibt.

Kommentar geändert am 12.11.2019 um 12:31 Uhr

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 12.11.19:
Hallo Augustus, kennst du das Gedicht "Einsamer nie als im August" von Gottfried Benn, auf das mein Gedicht mit dem Gegenglück anspielt. Im August bedarf es größerer Anstrengung dem Gegenglück zu dienen als im Winter.
Die sinnliche Beobachtung muss nicht immer mit Denken verbunden sein. Ich empfehle dir von Friedrich Nietzsche" Über das Apollinische und Dionysische" zu lesen.
Servus
Ekki
una (56)
(12.11.19)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 12.11.19:
Danke, una, ich habe auf Anregung von Sin "des Denkens" gestrichen . "Zeit des Gegenglücks" reicht aus.
LG
Ekki
una (56) äußerte darauf am 12.11.19:
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Sätzer (77)
(12.11.19)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 12.11.19:
Merci, dem stimme ich zu.
LG
Ekki

 GastIltis (12.11.19)
Hallo Ekki, der Mensch verfügt ja über eine ganze Anzahl von Sinnen. Das Denken zählt dem Anschein nach nicht dazu. Dennoch: der Begriff des Gegenglücks hat es mir angetan. Weil ich sofort wieder bei einem der Sinne bin. Wenn wir durch einen bestimmten Ort fahren, in dem sich eine Schweinemastanlage befindet, wird ein Sinn besonders angesprochen. Weil ich immer vergesse, auf Umluft zu schalten. Als unsere Enkelin einmal mitfuhr, meinte sie vorsorglich: „Opa, kannst du Gegenluft anmachen?“ Auch eine Frage des Glückes, die ein Denkprozess ausgelöst hat. Betrifft aber das ganze Jahr, geht an deinen schönen Bildern nur scheinbar vorbei.
Du solltest mehr schlafen. Oder, wie ich Sin erklärt habe (auf Papiamentu): drumi! (Schlaf!). Bis die Veilchen kommen.
Herzlich Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Grazie, lieber Gil, du hast eine angenehm humorvolle Art, einem das Beharren auf Überflüssigem auszureden. Ich habe das Denken gestrichen und lasse es beim Gegenglück bewenden.
Herzlich
Ekki
Sin (55)
(12.11.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Vielen Dank, Sin. Das freut mich.
LG
Ekki

 TassoTuwas (12.11.19)
Hallo Ekki,
auf die den Kreislauf Natur ist Verlass, genau wie auch die Kreativität der Schlaflosen!
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Merci, das stimmt, Hans Georg. Ich würde am liebsten gar nicht mehr schlafen. :)
Herzliche Grüße
Ekki
Jo-W. (83)
(12.11.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.11.19:
Danke, Jo, das freut mich natürlich sehr.
LG
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(13.11.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.11.19:
Merci, Sigi, hoffentlich wird es uns gelingen, in den Genuss des Gegenglücks zu kommen.
Liebe Grüße
Ekki
Agneta (62)
(13.11.19)
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 harzgebirgler (22.02.21)
zum glück geht auch dieser winter zu ende
und spielt nicht mehr dem virus in die hände.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.02.21:
Merci, Henning,
die Hände des Virus sind leider so stark,
man könnte denken, es sei autark.
LG
Ekki
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