Vergeblich denke ich: Vergib!

Text

von  Cathleen

Vergeblich denke ich: Vergib!

Der Wecker summt.
Schon höchste Zeit.
Mein Schädel brummt,
ich liege breit.
Jetzt raus ins Licht?
Jetzt artig sein?
Das schaff ich nicht,
so ganz allein.

Nein, ich bin frei,
red ich mir ein.
Was für ein Spaß,
so frei zu sein!
Doch wenn ich es
bei Licht beseh,
tut so viel Spaß
verteufelt weh.

Vergeblich denke ich: Vergib!
Du hattest mich wohl zu sehr lieb.
Da kam mein Übermut zurück
und meine Sucht zerfraß mein Glück.
Vergeblich denke ich: Verzeih!
Es ist vorbei, vorbei, vorbei!
Klug wär’s, das endlich einzusehn.
Ich küss dein Bild. Wie bist du schön!

Was war passiert?
Ein Schnaps zu viel.
Ein Bündel Geld
verlorn beim Spiel.
Du warst schon weg,
als ich um vier
noch dacht‘: Oh Schreck!
Wie sag ich’s dir?

Das Haus gehört
mir bald nicht mehr.
Schon heute ist
dein Zimmer leer.
Im Bett liegt noch
dein Negligé.
Ich heule los,
als ich es seh.

Vergeblich denke ich: Vergib!
Du hattest mich wohl zu sehr lieb.
Da kam mein Übermut zurück
und meine Sucht zerfraß mein Glück.
Vergeblich denke ich: Verzeih!
Es ist vorbei, vorbei, vorbei!
Klug wär’s, das endlich einzusehn.
Ich küss dein Bild. Wie bist du schön!

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