nachahmung

Gedicht

von  W-M

der dichter ahmt vogelstimmen nach
……
der dichter ahmt steine nach
……
                                              (aus Zbigniew Herbert, Gleichnis)


ihre textur ist seine handschrift
auf einem blatt des welkenden bergahorns
in seine rinde ritzt er chiffren der zeit
da ist eine klinge aus tönendem erz
die schneidet die glasfaserkabel und kehlen
der braunzungigen und braunzahnigen werwölfe
aus dem osten kommen sie in riesigen rudeln
da ist ein gefäß aus irdenem steinzeug
darin bewahren wir auf die schlagenden herzen unserer feinde
stellen sie aus in museen und liveshows
um nachahmer abzuschrecken
kein gedicht ist die nachahmung des todes wert


Anmerkung von W-M:

.

erschienen in   Signaturen-Magazin, Forum für Autonome Poesie, Rubrik Zeitzünder, 17.11.2019

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (18.11.19)
Erstklassig! :)

 W-M meinte dazu am 18.11.19:
Oh, danke sehr!
una (56)
(18.11.19)
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 W-M antwortete darauf am 18.11.19:
keine ahnung, aber vielen lieben dank.
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