DEMENZ - ein anderer Ort im Selbst

Alltagsgedicht zum Thema Eigene Welt

von  Georg Maria Wilke

Deine Worte suchen die Stille
da wo Erinnerung einst begann
tritt Ruhe ein -
du hast so viel gesehen
so viel gesagt
jetzt will nichts mehr sagen -
deine Augen sehen nach Innen
wie ein blinder Fleck
taucht das Bild deines Selbst
in der Gegenwart auf
nun sind wir deine Bilder
dein Jetzt
und deine Erinnerung

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Kommentare zu diesem Text


 AvaLiam (24.11.19)
Ich find es schön...

...genau - aber...

Mir fehlt da ein Abschluss... denn: Demenz hat keine Erinnerung - jedenfalls langfristig nicht... dein Gedicht schließt aber mit diesem Wort ab - also ein großer Widerspruch - Worte, die sich selbst die Grundlage entziehen, ernst genommen werden zu können... was VOR ALLEM in Anbetracht des Themas sehr, sehr schade wäre und diesen, deinen, sonst mich berührenden Zeilen nicht gerecht wäre...

vielleicht hier am Ende noch etwas hinzufügen - etwas, was in die Richtung geht, wie: ...bis zum nächsten Vergessen... oder ...bis zur nächsten Stille...

...auf die Schnelle kann ich auch nichts Besseres greifen... wobei mir an dieser Stelle "Stille" besser gefiele, da sich der Kreis schließen würde zur ersten Zeile...

liebe Grüße - Ava

Kommentar geändert am 24.11.2019 um 17:53 Uhr

 AchterZwerg (24.11.19)
Grüß dich, Georg Maria, :)

Ava hat auf ihre Weise Recht.
Es kann aber sein, dass du die Angehörigen als einzigen Kontakt zur Realität sehen möchtest; dies wäre dann von einem Erkennen / Vergessen des Erkrankten unabhängig, existierte als Momentaufnahme weiter.

Schön, dass du mal wieder was postest.

Der8.
.

 Momo (24.11.19)
Ich lese es so, dass dieses "wir", also die Angehörigen, die Pflegenden, jetzt die Erinnerung ersetzen, also anstelle einer Erinnerung treten.

Schön, mal wieder etwas von dir zu lesen.

LG Momo.

 EkkehartMittelberg (24.11.19)
Lieber Georg,
wir wissen alle nicht, was im Hirn eines dementen Menschen vor sich geht. Aber es könnte so sein, wie du schreibst.
LG
Ekki
Agnete (66)
(20.09.21)
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