Die Lamettaproduktion war abgesagt. Heinz-Ernst Sommer, zuständig für den Weihnachtsschmuck in seiner Firma, hatte eine repräsentative Befragung unter 100 Bürgern und Bürgerinnen der Stadt Immergrün durchgeführt. 99 der 100 Befragten hatten sich gegen Lametta als Weihnachtsschmuck ausgesprochen. Leuchtketten mit Sternen, Elchen und kleinen Tannenbäumen wollten sie lieber haben.
,,Die sind moderner, müssen nicht einzeln aufgehängt, später gebügelt und dann eingetütet werden", brachte es der rotnäsige Peter Sternlein auf den Punkt. Obwohl die Befragung anonym sein sollte, kannte Heinz-Peter fast alle Bewohner der Stadt, und mit Peter Sternlein ging er sogar ab und zu einen trinken. Die 100. unter den Befragten - sie war Heinz-Ernst nicht bekannt - sprach sich für Lametta aus. Ihren Namen und ihre Adresse: Adeline Silberglanz aus der Webergasse, die sie nach längerem Hin und Her herausrückte, notierte sich H.-E. An sie würde er die alten Lametta-Schachteln vom Vorjahr verscherbeln. Erst ein Gratis-Paket, der Rest dann im Dutzend billiger.
Es erging ein Rundbrief an die Mitarbeiter der Weihnachtsdeko-Fabrik. Bis auf den alten Wachmann, der seinen Wachraum jedes Jahr mit einer kleinen, mit Lametta behängten Tanne schmückte, murrte auch niemand.
Zunächst.
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