Resymester 2

Innerer Monolog zum Thema Jahreswechsel/ Silvester

von  franky

Die Besen im kleinen Kämmerlein haben aufgehört zu jammern, dass es zu kalt ist, wenigstens für heuer. Das nächste Jahr, wird ganz bestimmt anders sein, fragen sie nicht Wie? Natürlich ganz und gar unvergleichlich anders, so verschieden,
dass es überhaupt aufhört zu existieren.
Wir sind wieder im begriffe, ein Altes, an den Ellenbogen abgescheuertes
zerbeultes altes Jahr zum Fenster hinaus zu feuern. Anschließend reißen wir
fröhlich die Tür auf und begrüßen mit überheblichem Überschwang das Neue.
Oft übersehen wir, dass es wieder das alte ist, welches nur schnell ein
klein wenig aufgemöbelt, wieder zur Türe hereinkommt. Wir merken es nicht,
putzen es nur auf mit einer neuen Endzahl, z.B. 20.
Ich ticke mit dem Daumen und dem Nagel des kleinen Fingers der linken Hand
unter dem Nasenloch, dabei denke ich: Ist es ein ungeordneter
Mühlsack den ich nach Merkenswertem durchsuche; Oder ein fein säuberlich
Aufgefächerter Glasschrank der sich in eine Ecke zur ruhe begeben will.
Die Jahreszahlen haben immer jeweils die Farbe, der letzen zwei Zahlen.

Wenn wir die unschönen Essensreste vom Anzug gekratzt haben, den
letzten Tschik vom vergangenen Jahr aus dem Becher geputzt haben und die
letzten Kopfschmerzen mittels Kopfschmerztabletten verscheucht haben.
Ich fürchte und hoffe, dass es so kommt, wie es nie Bleiben wird,
denn die Zeit ist kein Standbild, die Zeit ist ein unruhiges Auge,
das sich ständig öffnet und schließt, oft zu früh manchmal zu spät. Immer so
dass man genug glaubt versäumt zu haben, dass es sich lohnt weiter zu leben.
Wenn man aufhören könnte, Dinge und Ereignisse Nahmen zu geben, Tag und Nacht
und Stunde und Minute aneinander zu reihen, dann würde der Zeitbegriff
merklich verblassen und man könnte aufhören zu zählen und die Ewigkeit würde
näher rücken. Den Himmel auf Erden kann's du dir nicht aus Erde aufbauen,
den Himmel musst du dir vom Himmel holen und der ist weit, deine Hände können
ihn nicht erreichen, auch nicht die Augen, das kann nur die Seele und die ist gemeinsam mit dem Geist meist so weit unter der Erde vergraben, dass sie gar nicht zur Besinnung kommen.
So werden sie immer irdische Schätze abbauen, damit versuchen eine Leiter zu
Kreieren, um in den Himmel zu kommen. Die wird aber immer zu kurz sein.
Das nächste Jahr ist hell wie die Sonne Symbol des Lebens.
Sie wird frisch und immer neu sein.


Anmerkung von franky:

Aus einem imaginären Tagebuch.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (04.12.19)
Der Vergleich mit dem Auge ist super, Franky. Du bist am Ende des Jahres in Hochform.
LG
Ekki
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