Menschdaheim

Kurzprosa zum Thema Abhängigkeit

von  agmokti

Zeitzonenvergleich. Pubertät und Jetzt. Es ist schon lustig, wie sehr ich mich gar nicht verändert hab. Gleiche Uhrzeit, gleicher Pathos.

Dieselbe Stimme, dieselben Lieder. Töne schüren.

Eingefrorenes Gesicht, schöner wird das auch nicht. Was ja auch egal wäre, irgendwann verschrumpelt man sowieso. Darum verzähl ich dauernd Leidgeschichten.

Ich weiss nicht mehr wann ich aufgehört habe, jeden Tag einfach verschwinden zu wollen. Ich will nun ich sein und den Song hab ich extra für mich aufbereitet ausgebreitet.

Und jetzt hock ich da und kann meinen Ist Zustand so gar nicht einordnen, weil sich mein Körper einfach falsch anfühlt. Flaues Bauchgefühl ist  Angstgefühl, wie damals. Ich hab wieder urviel Scheisse gebaut. Obwohl das eigentlich gar nicht der Fall war, zumindest nicht mehr als das Übliche. Ich kontrolliere mich doch schon zu Hauf.

Es sieht trotzdem alles komisch aus.
Dunkles Zimmer, trübes Zimmer, trübes Tageslicht, trübes Dämmerlicht, graugrünweiss.

Hunger. Lustigerweise Hunger. Nach all dem Marschierpulver  ist das echt ein Wunder.
Hunger auf sich gut fühlen.
Hunger auf sich klug fühlen.
Hunger auf gescheit sein.
Hunger auf keine Ahnung haben dürfen.
Loch im Bauch. Ich verstehe mich immer noch nicht. Aber zumindest wollte ich das heute so.

Und eine weitere Stetigkeit: Ich fühl mich bei manchen Leuten noch immer mehr daheim, als bei meinem Menschdaheim.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (05.12.19)
Nun, wegen der vielen fehlenden Kommas ist der Text nur schwer zu lesen. Ich hoffe, diese Kurzprosa ist nicht autobiographisch?

 DanceWith1Life meinte dazu am 05.12.19:
Wenn das jemand anders als D.R. kommentiert hätte, wäre ich besorgt gewesen, ob diese Herangehensweise vielleicht doch ansteckend ist. Aber so. Keine Sorge, er kann ihn gut lesen.

 DanceWith1Life antwortete darauf am 05.12.19:
Wenn ich mich an solche, ich nenne es mal "Stimmungen" erinnere, fehlte mir was, deswegen auch der Hunger.

Antwort geändert am 05.12.2019 um 13:05 Uhr

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 05.12.19:
er kann ihn gut lesen

Verstehe ich nicht. Wer ist "er"?

 DanceWith1Life äußerte darauf am 05.12.19:
ja, das frag ich mich auch öfter

 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 05.12.19:
Liebe DWL, schön, dass wir mal einer Meinung sind!

Ist's nun autobiographisch oder nicht?

 DanceWith1Life meinte dazu am 05.12.19:
Soll ich meine Putzfrau fragen, ob sie die weibliche Rolle in diesem Thread übernehmen will?

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 05.12.19:
Die Frage ging selbstverständlich an Agmokti.

 DanceWith1Life meinte dazu am 05.12.19:
Dasch bezog sich nischt uff die Fraje.

Antwort geändert am 05.12.2019 um 15:57 Uhr

 agmokti meinte dazu am 05.12.19:
Die Frage ist, inwieweit es relevant ist, ob er Text autobiografisch ist, bzw. ob es der Leser wissen muss. Da bin ich selbst noch etwas unschlüssig, Dieter :)

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 06.12.19:
Das ist insofern relevant, dass es mir anzeigen würde, ob es sich lohnt zu kommentieren. Also nur ein kleiner Gefallen, eine Bitte.

 Regina (05.12.19)
Der Text würde an Geschmeidigkeit gewinnen, wenn er in ganzen Sätzen formuliert wäre anstatt in Notizen. Unklar ist mir, wer "Menschdaheim" sein soll; die Mutter, die Familie, ein Partner oder beides? Überarbeitungswürdig. LG Gina

 agmokti meinte dazu am 05.12.19:
Lieben Dank fürs Feedback! Menschdaheim wäre in diesem Fall ein Partner, als auch der Ich-Erzähler selbst. Und die abgeschnittenen Sätze sollen Gedanken und Wahrnehmung wiedergeben , die oft genug durcheinander und irgendwie kommen (ist zwar nicht wichtig, aber als ADHSler ist das noch mehr ein Durcheinander und Hin und Her springen als bei anderen Leuten).

 FrankReich (18.09.21)
Der Begriff "Marschierpulver" scheint typisch österreichisch zu sein, oder?

Ciao, Frank
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram