Die Welt ist eine Art Gewebe

Verserzählung zum Thema Wahrheit

von  GastIltis

Die Welt ist eine Art Gewebe,
man nennt dies Hallunkination,
die alles andre hält in Schwebe,
nur nicht den Rest von Illusion,

der vor dem Gravitätsbeginne,
dem alten Urban oder so,
mit grobem Quantitätsgewinne
von Null auf Wirkungsquantum zwo

und dem Entstehen der Galizien,
dem Molkereiweg unsrerseits,
mit Umweg über Malefizien
samt dem Gewölbe sechste Schweiz

die Ankunft auf den Bahnhof Mitte
a) inszeniert und b) verdüst,
dass unser Fixstern im Zenite
bald nicht mehr scheint, so wie er müsst.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: princess, plotzn, TassoTuwas, Al-Badri_Sigrun, franky, EkkehartMittelberg, LottaManguetti, AZU20, AchterZwerg. Und: Terminator, BeBa. Welche späte Ehre!
Lieblingstext von: LottaManguetti.
Verdüst!

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (12.12.19)
Ehrlich gesagt: Du schreibst so versiert,
ich aber habe gar nichts kapiert,
grüße jedoch aus der Bahnhofsmission
dich und die ganze Halunkination!

Dirk

 GastIltis meinte dazu am 12.12.19:
Lieber Dirk,
endlich spricht es mal jemand aus! 50 % der Zeilen, die ich lese und kommentiere, verstehe ich auch nicht. Und? Es macht mir genausoviel Spaß wie dir. Dass du die Bahnhofsmission Mitte, also die richtige, leider verfehlt hast, ist schade. Sie ist z.Z. wegen Randalen in der vorletzten Nacht noch geschlossen. Ansonsten hatte ich extra einen Aushang mit Einzelerläuterungen reingehängt, den man jetzt überklebt hat. Aber ich habe noch eine PN vorbereitet, die ich auf Anfrage sofort versende. Danke und herzliche Grüße an dich und die Nachbar-Galizien, z.B. Andromeda von mir, also Gil.
Stelzie (55)
(12.12.19)
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 GastIltis antwortete darauf am 12.12.19:
Liebe Kerstin,
die Wahrheit ist, was man den Leuten verkauft bekommt. Jetzt ideologisch oder medial gesprochen. Das war nicht meine Intention. Sieh mal, dem Urknall hat man sich rechnerisch bis auf zehn hoch minus dreiundvierzig Sekunden angenähert. Mehr geht nicht! Ich habe hier irgendwo das Wort „grob“ verwendet. Mit Absicht. Sprachlich und dagegen. Wenn ich mit Frauen kommuniziere, meine ich immer, die Wahrheit liegt dazwischen. Manchmal auch ohne Absicht. Die Welt ist schon interessant.
Danke für deine Zeilen. Herzlich grüßt dich Gil.

 EkkehartMittelberg (12.12.19)
Lieber Gil, ich weiß zwar immer noch nicht, was die Welt ist, aber an Literatur stelle ich nur den Anspruch, mit ästhetischer Kunst vergnüglich unterhalten zu werden.. Mindestens das schaffst du immer.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis schrieb daraufhin am 12.12.19:
Danke Ekki,
zum Glück! Du bist zwar hier vor Ort der Weiseste, aber die Erkenntnis, was die Welt ist, wirst du wohl weiter mir mir und den meisten KVern teilen müssen. Leider! (Den Web mal ausgenommen). Was die Literatur betrifft, versuche ich ab und zu aus dem Nichts aufzutauchen, wenn es gelingt, atme ich tief durch!
Herzlich grüße ich, verwegen schauend, zurück. Gil.

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 12.12.19:
Lieber Gil,
da du regelmäßig tief durchatmen kannst, sage ich mit Goethe. Atem holen ist Gils Gnaden. ;)

 GastIltis ergänzte dazu am 12.12.19:
Wo mag das wohl stehen?

 LottaManguetti (12.12.19)
Ich habs mir ausgedruckt. Mein Büro zieren numehr 3 deiner Gedichte!



Lotta

 GastIltis meinte dazu am 12.12.19:
Danke Lotta,
und ich kann mir gut vorstellen, warum. Was mich besonders freut.
Mein Büro ist ja mein PC, und da ist von dir viel viel mehr drin. Musste auch mal gesagt werden. (Dieser Satz stammt nicht von mir, höchstens inhaltlich!)

Liebe Grüße von Gil.
Al-Badri_Sigrun (61)
(12.12.19)
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 GastIltis meinte dazu am 12.12.19:
Liebe Sigrun,
was mache ich nun mit dir? Das Gedicht zu erklären, ist schwierig. Dazu müsste ich selbst damit klarkommen. Einzelne Absätze herauszunehmen, um sie zu sezieren, wäre nicht schlimm, dazu brauchte ich aber ein (pathologisches) Labor. Und ob ich das psychisch verkrafte, da bin ich mir gar nicht sicher. Mein Zahnarzt hat mir für Montag eine Wurzelbehandlung mit Spritzen angedroht, da weiß ich noch nicht, ob ich nicht lieber die Selbstheilungskräfte aktiviere, um das zu vermeiden. Aber ich könnte dir heute schon ein Gedicht per PN senden, das ich übermorgen einsetzen werde, von dem ich mir vorstelle, da es nur acht Zeilen und ein „leichteres“ Thema hat, leichter im Sinne von etwas frivol, dass du dann abgelenkt wärst und einen Kommentar schon vorab zur Verfügung hättest, der mich hinwiederum aus der Bahn wirft. Aber ich will die Überraschung nicht vorwegnehmen.
Danke und herzliche Grüße von Gil.
Al-Badri_Sigrun (61) meinte dazu am 13.12.19:
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 GastIltis meinte dazu am 13.12.19:
Da hast du dir aber Mühe gegeben, liebe Sigrun.
Jetzt bin ich erst mal platt. Nur: mit dem Orban liegst du/liegt ihr total daneben. Der alte Ur-ban steht für den Gravitationsbeginn, also den Ur-knall. Ein kleiner Trick, den ich mir durch die Verzerrung Gavität-/Gravitation schon mal erlaubt habe. Und mit dem Gewölbe/sechste Schweiz, das sollte eine Anspielung auf das Grüne Gewölbe sein, wobei ich bezweifle, ob die Schätze Richtung Sächsische Schweiz verbracht worden sind, Verstecke gäbe es da zur Genüge, aber da laufen auch zu viele Wanderer herum. Dass Erlöse mal in der echten Schweiz landen könnten, schließe ich nicht aus. Aber wer weiß?
Das weitere Forschen lohnt sich!
Liebe Grüße von Gil.

 princess (12.12.19)
Lieber Gil,

ich finde, man sollte bei komplexen Entitäten präsentationiatorisch nicht immer über Malefizien ausweichen, da die Kausalzusammenhänge aufgrund der Normalverteilung dann meistens monopolistisch wirken mit entsprechend redundanter Konsequenz auf Struktur und Funktion der Gesamtsubstanz.

Herzliche Grüße
Ira

 GastIltis meinte dazu am 12.12.19:
Verstehe, liebe Ira.

Klar, eindeutig, unumwunden. Werde ich künftig beachten. Kannst du übermorgen nachprüfen. Wenn dann noch Missverständnisse bleiben, reicht ein ausführlicher Hinweis. Distinktiv!

LG von Gil.

 princess meinte dazu am 12.12.19:
:-)

 GastIltis meinte dazu am 12.12.19:
Danke!

 AZU20 (12.12.19)
Dein Gewebe hält gut zusammen. LG

 GastIltis meinte dazu am 12.12.19:
Stimmt Armin,
außer, dass mir die Annäherung des Andromeda-Nebels langsam Sorgen bereitet.
Danke und LG zurück von Gil.

 AchterZwerg (12.12.19)
Lieber Gil,
nach erfolgreichem Googeln weiß ich nun, dass die Hallukinationen "zu deiner Zeit" in den Komödienstadln vorkamen. Vermutlich im Schlepptau von ein paar bayrischen Bildungsbürgern - falls vorhanden.
Jedenfalls hat es sich seitdem zwar herumgsprochen, dass es so nicht weitergeht, genutzt hats aber bis heuer nix.

Leicht resignierte Grüße
vom Achtel

 GastIltis meinte dazu am 12.12.19:
Liebes Achtel,
zu meiner Zeit war das Sehen von Sendungen aus den alten Ländern fast unmöglich. In Dresden war der Gesamtempfang bei Null, in Greifswald ebenfalls. Später, so ab deiner Zeit, war er begrenzt. Obwohl ich nach Anleitung eine vierstufige Antenne gebaut hatte, die ich zuerst auf dem Balkon, dann auf dem Dach eines Plattenbaus verbotenerweise installiert hatte. Mit frei hängendem Kabel. So meine ich, die von dir erwähnte Bezeichnung TV-mäßig von Henry Vahl im Ohnsorg-Theater mit ziemlich eindeutigem Hamburger Slang, leicht bis mittelschwer belastet, gehört zu haben. Der Dienstadel war in unseren Breiten verpönt. Aus religiösen wie dialektischen Gründen. Aber es ist ja nur ein Aspekt im mehr als drei Dimensionen umfassenden Gesamtbild. Übertreibungen sind meine Stärke. Nur heute nicht!
Danke und lass dich nicht unterkriegen. Herzlich grüßt dich Gil.

 TassoTuwas (13.12.19)
Lieber Gil, Gewebe gefällt doch schon sehr, erinnert es doch an Stoff. Der Stoff aus dem die Träume sind. In diesem Fall, die Albträume. Oder kommen wir auf Gespinnst, aber dazu schweigt des Kommentators Höflichkeit. In einem Punkt sind wir uns einig,
selbst auf Bahnhof Mitte hat der Zug Verspätung und der Letzte macht das Licht aus. Freue mich mit dir im Dunkeln zu stehen.
Schönes Wochenende wünscht dir TT

 GastIltis meinte dazu am 13.12.19:
Mein lieber Freund Tasso,
dein Kommentar zeigt mir, dass ich, als Enkel zweier Schneider, damit quasi unter Stoffen, bitte nicht lesen im Stoff, aufgewachsen, ein zwei- von einem dreidimensionalen Gewebe durchaus zu unterscheiden vermag, hier handelt es sich selbstverständlich um ein dreidimensionales Produkt überirdischer Herkunft, bei dem es sich also um ein komplexes Gebilde dreht, dessen Verknüpfungspunkte den Schnittpunkten einer Art Wabenstruktur entsprechen, die durch Filamente (Materieansammlungen) und Voids (Hohlräume, die dazwischen liegen), gebildet werden. Gut, meine stark vereinfachte Darstellung habe ich an das untere Niveau (unterhalb von KV) anzupassen versucht, bin natürlich ab und zu in Bereiche gerutscht (Bahnhof Mitte), wo die Deutsche Bahn, siehe Pünktlichkeitsquote, aus dem Rahmen fällt. Aber als Meister der Ironie hast du das bemerkt und sofort mit dem Finger in der Wunde genüsslich herumgestochert. Mein Schaden ist es nicht. Die Metapher mit dem Licht zeigt das deutlich genug. Wie immer, es war mir ein Genuss, deine Zeilen zu lesen.
Danke und herzliche Grüße in das Land des Lächelns von Gil.

 plotzn (14.12.19)
Lieber Gil,

ein kunstvoll gewobenes Gedicht, dass vor Illlusionen und Winkelzügen nur so strotzt. In der ersten Zeile ist dir leider ein Tippfehler unterlaufen - beim "Gewerbe" fehlt das "r".
Die Welt ist eine Art Gewerbe, neudeutsch "Bissiness". Money makes the world go round...

Schwindlige Grüße sendet Dir
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 14.12.19:
Danke Stefan,
das nennt man Eigentor! Gewoben und dann dieses „r“. Gut, das Weben ist auch eine Art Gewerbe, aber hier versuchst du einen Taschenspielertrick, auf den ich nicht mehr hereinfalle, höchstens bei deinen eigenen Gedichten. Als ich mal vor Jahren den Hessenpark besuchte, stand ich plötzlich an einem Webstuhl und konnte mir nicht verkneifen, der Weberin einen meiner Verse aufzusagen: „Wo man webt, da gehe nicht von hinnen. Böse Menschen weben nicht. Sie spinnen.“ Kam ich aber nicht gut mit an. Hatte wohl schlechte Laune, die Dame.
So wie ich jetzt! Herzlich grüßt dich Gil.

 plotzn meinte dazu am 20.12.19:
Wat legxe dich auch mit de Mädels an?

Wer im Oberstübchen Spinnweben hat, kann über Wortspiele nicht lachen.
(Alte Textilmacherweisheit)

 GastIltis meinte dazu am 20.12.19:
Wer davon frei ist, hat erst recht gut Lachen!
(noch ältere Barbierweisheit)

 DanceWith1Life (24.02.20)
ein Traum in einem Traum in einem Traum
ist ein vielseitig bevölkert Raum
dort wohnen ein paar Träumer, die sind wie wir
und fragen sich ständig, was ist das hier
mal zählen sie Sterne, mal messen sie Ferne
ein andermal bauen sie sich Flügel
die erinnern eher an Kleiderbügel
und fragen sich ständig ist es politisch korrekt
dass Urbanurahnurwahn oder Nurwahn sich so versteckt
ich nenn es mal "grosses kino"
und jeder darf es sehen wie er will

 TrekanBelluvitsh (24.02.20)
Es wird fröhlich kommentiert und du antwortest auch darauf. Ich bin verwirrt.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 24.02.20:
Mein Fehler...

 GastIltis meinte dazu am 24.02.20:
Hallo Dance, hallo Trekan, diese Art Gewebe hat wohl ein paar Eigenheiten. Unter anderem ist wohl auch ein Zeitsprung eingewebt worden. Muss also vor meiner Zeit gewesen sein. Zum Beispiel ist sogar eine Empfehlung von Frau princess wieder aufgetaucht, die vorher nicht da war. Die Zeichen und Wunder sind erst im Kommen!

 DanceWith1Life meinte dazu am 24.02.20:
Die Wunder aus der Bar
sind alles andere
als wunderbar
der Wirt meist wie ein Hahn
im Korb, meist obendrein
noch ledig
trinkt den Wein
der Wein ist fein
doch das Gehirn
wird schwebig
soll wohl auch so sein
dem Einen webt sich Welt
wo nichts als trockner Sand
die Winde stählt
dem andren strömt der Dauerregen
zu britischem Humor
und einer Tasse Tee
als Segen
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