verschwundbar

Gedanke zum Thema Innenwelt

von  AvaLiam



Ich laufe

barfuß,
über Sand,
am Strand,
ohne Schatten,
ohne Spur.

Regen fällt 

durch mich
hindurch.

Mein Blick
in eine Wasserlache
zeigt mir




nichts.



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (19.12.19)
Liebe Ava,

aus dem Leben zu scheiden, ohne erkennbare Spuren zu hinterlassen, ist wohl für die meisten Menschen eine traurige Vorstellung.
Positiv gedacht, mutet ein solches Weggehen geradezu vollkommen an.

Herzliche Grüße
der8.

 AvaLiam meinte dazu am 19.12.19:
Mein lieber Achter,

so sieht es aus...
mit dem Blickwinkel ändert sich das Bild... spurlos verschwinden kann sehr befreiend sein... für sich selbst nicht mehr sicht- und erkennbar allerdings auch sehr erschreckend...

gut, dass wir ein Auge aufeinander haben :-D

herzlichste Grüße - Ava

 EkkehartMittelberg (19.12.19)
Hallo Ava, Wo nichts ist, gibt es keine Bedeutung. Bedeutungslosigkeit kann entspannend sein.
Liebe Grüße
Ekki

 AvaLiam antwortete darauf am 19.12.19:
oh ja - und wo keine Bedeutung ist, kann auch nicht zuviel hineininterpretiert werden oder missdeutet... manchmal deutelt man auch zuviel an den Dingen herum...

Manchmal liegt auch die Bedeutung einer Sache einfach nur in ihrem Wert oder ihr Wert einfach nur in ihrer Bedeutung.
Was GENAU das für jeden bedeutet, bewertet jeder für sich.

Daher liegt HIER die Bedeutung-und Wertlosigkeit allein in der eigenen Wahrnehmung und Entscheidung.

geschätzte Grüße - Ava
Al-Badri_Sigrun (61)
(19.12.19)
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 AvaLiam schrieb daraufhin am 19.12.19:
Meine liebe Sigrun,

genau.

Ich dachte viele Jahre, das eigene Antlitz verzerrt und verzogen als Fratze, blass und maskenhaft zwischen den Schatten zu sehen ist das erschreckendste Selbstbildnis, dass mir je begegnen könnte, bis zu jener Wasserlache.

Hinter allen dunklen, schrecklichen, beschwerlichen, bewegenden Schritten, Phasen, Zeiten ist das "Nichts" doch immer noch das Quälendste.

 TrekanBelluvitsh (19.12.19)
Sehr romantisch. Kurz und gelungen.

Anmerkung:
Wenn man derart unbemerkt ist, könnte man auch... aber bleiben wir mal ethisch...

 AvaLiam äußerte darauf am 19.12.19:
Hey

...sprich dich ruhig aus :D

Ja, so unbemerkt könnte man so einiges...vieles.
Jedenfalls solang man nicht selbst im Auflösungsprozess ist.

herzliche Grüße - Ava

 Artname (19.12.19)
Wofür all die tröstlichen Kommentare? Was ist schlimm daran, unsichtbar zu sein?

lg

 AvaLiam ergänzte dazu am 19.12.19:
nun ja - unsichtbar zu sein ist eine Sache - sich selbst nicht mehr erkennen schon ein erschreckender und schlimmer Zustand...

liebe Grüße - Ava

 Artname meinte dazu am 19.12.19:
Also ich hab mir als Kind immer gewünscht, unsichtbar zu sein. Wie Wind oder Licht. Damit wusste ich mehr anzufangen als mit meiner Sichtbarkeit!!

 AvaLiam meinte dazu am 19.12.19:
das war auch ein freiwillig und von sich selbst entschlossener Wunsch.. das ist ein gewaltiger Unterschied...
der Moment der Wasserlache ist ohne Wunsch, ohne Gefühl, ohne Entscheidung, ohne selbst...leer...

Der Ausspruch: "ich fühle mich leer" bezeichnet da hingegen noch ein volles Fass, denn erstens hat man noch eine "Ich"-Wahrnehmung, zweitens fühlt man etwas - wenn auch Leere - aber man fühlt und kann es sogar einordnen.

DAHINTER,
WEIT dahinter,
da fängt das NICHTS an
und das wünscht sich keiner,
der es schon mal erlebt hat.

Ich finde es aber auch tröstlich, dass nicht jeder Mensch DIESEN heraus liest oder/und nachempfindet, weil es mir zeigt, dass nicht in ALLEN Menschen SOVIEL kaputt ist - das macht Hoffnung...

Herzlich - Ava

 GastIltis (19.12.19)
Liebe Ava,
wenn deine Zeilen nicht aus dem Inneren kämen, könnte man meinen, du wärst im Butterland.
„Der Städter irrt ewig ohne Compaß herum und sieht beständig Butterland.“ Nach Heinrich Clauren : Wilhelms Tage der Kindheit.
Liebe Grüße aus dem Regen von Gil.

 AvaLiam meinte dazu am 19.12.19:
Butterland...

...den Butterberg kenn ich :D


mein lieber Gil - ich bin mir sicher, der Regen der dich begleitet, würde niemals durch mich hindurch fallen...

ebenso sehe ich, dass meine Worte Spuren hinterlassen...

ein gutes Gefühl - Ava

 Oggy (19.12.19)
Ein Vampir?

 AvaLiam meinte dazu am 19.12.19:
oh Oggy...

so schief liegst du ja gar nicht...

untot - ja - das trifft diesen Zustand schon ziemlich genau... und Vampir... hm - auf eine gewisse Weise hat man in dieser Phase wohl das Gefühl, einem begegnet zu sein...


herzliche Grüße - Ava

 Oggy meinte dazu am 20.12.19:
Da kam ich durch das fehlende Spiegelbild drauf...

LG,
Oggy
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