Geht nicht

Text zum Thema Abstraktes

von  Epiklord

Der Wunsch etwas zu besitzen gehört nicht zum Besitz, auch nicht zum geistigen.

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (30.12.19)
Dann befinde ich mich offenbar im Besitz einer Illusion. :D

 Epiklord meinte dazu am 30.12.19:
Ja Ralf, du würdest es sogar fertigbringen, zu sagen, "Ich
habe SEIN.

 FrankReich antwortete darauf am 30.12.19:
Aha, Du hältst das also nur für eine sprachliche Unmöglichkeit. Nun, egal, was mich jedoch wirklich irritiert, ist die Tatsache, dass Du obige Behauptung bisher nicht begründet hast, denn was spricht eigentlich dagegen, im Besitz eines Wunsches zu sein?

 princess schrieb daraufhin am 30.12.19:
Nüscht spricht dagegen.

 Epiklord äußerte darauf am 30.12.19:
Gehen wir es zunächst mal rein materiell an, dann ist klar, ein Wunsch ist keine Materie. Wissen etwa ist auch keine Materie, aber das Zuwissende könnte ich auf einen Zettel schreiben (materiell) oder es mir einprägen (immateriell), und sagen, ich besäße es nun. Beim Wunsch funktioniert es nicht. Ich könnte das Wort Wunsch auf einen Zettel schreiben oder es mir einprägen, den Wunsch selber aber nicht, nur was ich mir wünsche.

LG E.

 FrankReich ergänzte dazu am 30.12.19:
Mancher Mensch besitzt eine besondere Fähigkeit, auch dieser Besitz ist nicht materiell, ihm aber zu eigen, und ich muss gestehen, dass ich Deinen letzten Satz nicht verstehe, denn ich bin bisher davon ausgegangen, dass das, was ich als Wunsch auf einen Zettel schreibe, auch identisch mit diesem ist.

Ciao, Frank

 Epiklord meinte dazu am 30.12.19:
Aber erst dann, wenn der Wunsch Erfüllung findet.

 FrankReich meinte dazu am 30.12.19:
Du klammerst Dich meiner Meinung nach einerseits zu sehr an das Materielle, und andererseits geht es hier doch um den Wunsch selbst, und den besitze/habe/hege ich auch, ohne dass er sich erfüllt hat. Vielleicht gehen wir einfach nur mit einem unterschiedlichen Verständnis an die Sache heran, denn ich berufe mich darauf, dass ich alles, was ich unmittelbar besitze, an und in mir trage, und dazu gehören, und wie alles andere ebenfalls nur sporadisch, nun einmal auch Wünsche.

 Epiklord meinte dazu am 30.12.19:
Ja, es ist schwer begreiflich zu machen, weil man ja wie selbstverständlich sagt, ich habe einen Wunsch. Das hat sich eingeschliffen. Es gibt ein schönes Gemälde von Rene Margeritte, wo drauf eine Pfeife abgebildet ist, darunter aber steht, dass es keine Pfeife sei. Könnte für manchen Betrachter rätselhaft sein.

Ich habe ja noch ein Beispiel genannt: „Ich habe SEIN.“ Ich meine, Sein im Sinne von Erich Fromm, kann man ebenfalls nicht besitzen, oder wie du sagst, in dir tragen. Sein ist ein aktiver Vorgang, den man einfrieren müsste, um ihn besitzen zu können. Geht natürlich nicht.

Antwort geändert am 31.12.2019 um 00:12 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 31.12.19:
Ich denke, dass unsere Diskussion lediglich um sprachliche Definitionen kreist, und Sprache wird durch Kreativität belebt. Ist es nicht eigentlich egal, ob man letztere hat oder besitzt?

 Epiklord meinte dazu am 31.12.19:
Für uns hier spielt es keine Rolle, ob wir so oder so sagen. Karl Popper forderte eine exakte Sprache für die Wissenschaft. Da spielt es nämlich schon eine Rolle, ob ich sage, ich besitze bzw. habe Kreativität, oder ob Kreativität erst in einem Prozess entsteht, also ich es nicht irgendwo in meinem Hirn lagere, und irgendwann abrufe.

LG E.
Fisch (55)
(31.12.19)
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 Graeculus (31.12.19)
Der Wunsch, etwas zu besitzen, gehört zum Charakter. Nun sagt man zwar "ich habe den & den Charakter", aber Du würdest sicher vorziehen: ich bin der & der Charakter. Ist der Unterschied so groß?
Der Wunsch nach Besitz macht mich aus, gehört zu mir.

 Epiklord meinte dazu am 31.12.19:
Lustige Diskussion. Erinnert mich a bisserl an "Wo kommen die Löcher im Käse her" von Tucholsky.

Ich habe einen lebenden Bonsai in meinem Besitz, sein Wachsen aber nicht, obwohl es zu ihm gehört, und somit eigentlich mir.

LG e.

Antwort geändert am 31.12.2019 um 18:07 Uhr
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