Der Funke

Text zum Thema Inspiration

von  Herbstlaub

Als von Schatten voll die Tage,
trübes Matt und Alltagstrott,
all der Umbruch – eine Plage;
Fleiß und Folgsamkeit als Gott.

Nicht nach rechts und links Geschaue,
Fokus auf den Plan gelegt.
Jede Woche scheint als graue
Wand. Und Nichts was sich bewegt.

„Du musst schaffen!“, tönt es bleiern.
„Du musst leisten!“, hallt es jäh.
„Nichts mit Muße, kein Rumeiern!“
„Du bist stark und du bist zäh!“

Folg im Gleichschritt, regle Alles,
Stress ist Arbeit, die erfüllt.
Burnout ist es – schlimmsten Falles,
doch nur, wenn du nicht gewillt.

Immer weiter in der Mühle:
Handy, Laptop, Telefon.
"Ach, wer braucht denn schon Gefühle?!"
"Und Mußestunden? - Purer Hohn!"

Und in diesem irren Schaffen -
voll durchtränkt von Anämie:
Aufputschmittel sind die Waffen -
nimm für volle Leistung sie!

Doch dann seh ich in der Ferne
etwas glimmen in dem Grau.
„Ist es Glanz der lieben Sterne?“,
frag ich mich. Und näher ich schau.

Und ich folg dem warmen Glimmen,
fühl wie in mir sich was regt.
S'ist als hörte ich dort Stimmen -
tief und sanft in mich gelegt.

"Dort!" Ich seh ihn – kleinen Funken,
der dort in der Schwärze brennt.
Und ich wähne – ganz versunken –,
dass mich dieser Funke kennt.

Ich atme ein und spüre bebend,
wie die Wärme in mich dringt; 
ich atme ein und plötzlich – lebend –,
wie der Funke auf mich springt.

Der Funke glimmt dort hell und heller
und wächst zu einer reichen Glut.
Die Flammen lodern schnell und schneller.
"Ich brenne!" Doch wie tut das gut!

Mit diesem Feuer kehrt das Leben
zurück in meine graue Welt.
Und mit ihm auch ein waches Streben -
als Flamme, die das Jetzt erhellt.

(c) Herbstlaub, 31.12.2019

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (21.03.22, 15:05)
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