Ein Plädoyer für Optimismus

Aufruf zum Thema Optimismus/ Pessimismus

von  Graeculus

Man sollte den Blick immer auf die positive Seite richten. Der Klimawandel bringt auch zahlreiche Chancen und Vorteile mit sich. Wir brauchen für einen Sonnenurlaub nicht mehr in den Süden zu fahren, können unsere eigenen Zitrusfrüchte ziehen, der Absatz unserer Kühlschränke steigert sich, und bald wird man in Schleswig-Holstein einen feinen Riesling anbauen können.

Außerdem: Nur weil man ständig Blut im Stuhl hat, muß man doch nicht gleich an Krebs denken!

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Kommentare zu diesem Text


 BeBa (08.01.20)
Genau so ist es! Ich verstehe die ganze Aufregung nicht und Greta schon gar nicht! Komme gleich wieder, muss eben mal aufs Klo ...

 FrankReich meinte dazu am 08.01.20:
... und ich zum Königsstuhl, etwas Blutwäsche zum Trocknen aufhängen ...

 Graeculus antwortete darauf am 08.01.20:
Fein! Und immer positiv denken!
("difficile est satiram non scribere")

 TrekanBelluvitsh (08.01.20)
Eben. Und wenn Donald T. aus U. eine paar Atomwaffen über ein paar Millionen Persern zündet ist das gut gegen die Überbevölkerung der Erde.

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 08.01.20:
"Zum Glück bin ich ein alter Mann
Das geht mich alles nichts mehr an
Auf dem Balkon hab ich es gut
Und schau was ihr da unten alles tut"


aus:  "Alter Mann"[/b] von KNORKATOR

und:

"Ich hab' eh nicht mehr lange
In diesem irdischen Jammertal
Schlagt doch alles in Stücke
Es is' mir so egal"


Antwort geändert am 08.01.2020 um 16:41 Uhr

 Graeculus äußerte darauf am 08.01.20:
Krieg sowieso. Was Besseres ist der Menschheit gegen Überbevölkerung noch nicht eingefallen.
Unser Mantra sei: Think positive!

 Graeculus ergänzte dazu am 08.01.20:
Immer gut, daß Menschen eine Satire auch dann erkennen, wenn das nicht fett darüber steht.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 08.01.20:
Vielleicht haben wir Deutsche ja Glück und es entwickelt sich um den Iran ein längere kriegerischer Konflikt und wir profitieren davon wirtschaftlich wie in den 1950er vom Koreakrieg. Daumen drücken! Toi, toi toi!

 Graeculus meinte dazu am 09.01.20:
Momentan kann man wieder den Sinn des Spruches beobachten, daß das erste, was im Krieg stirbt, die Wahrheit ist.
Während im Iran verkündet wird, ein US-Stützpunkt im Irak sei vollständig vernichtet, 80 US-Soldaten seien tot, erklärt Trump die Schäden für unbedeutend, Menschen seien nicht zu Schaden gekommen.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 09.01.20:
Wenn das stimmen würde mit der Wahrheit und dem sterben, würde das ja bedeuten, dass Trump vorher die Wahrheit gesagt hat oder Andreas Scheuer sich im Krieg befindet.

 Graeculus meinte dazu am 09.01.20:
So gesehen, ging es der Wahrheit auch vorher schon nicht gut. Nein, ich muß Dir recht geben, in der Politik ist sie bereits vor dem Kriege tot.
Dennoch hat der Spruch seinen Sinn: Trau keiner Kriegsberichterstattung! Tu es nicht! Grundsätzlich nicht!
Stelzie (55)
(08.01.20)
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 Graeculus meinte dazu am 08.01.20:
Optimismus ist für mich die Fähigkeit (?), die Welt so zu sehen, wie sie sein sollte, statt so, wie sie ist. Das heißt: "Ein Optimist ist jemand, der die Dinge nicht so tragisch nimmt, wie sie sind."
Aber auch: "Ich rechne mich zu jenen Optimisten, die glauben, daß die Dinge noch schlechter gehen könnten."
Das ist ein guter Optimismus.
Und überhaupt: "Wenn Sie diese Welt schlecht finden, sollten Sie mal einige von den anderen kennenlernen."

Jetzt bin ich ins Zitieren geraten. Noch eines:
Der Pessimist: „Es ist alles finster hier!“
Der Optimist: „Aber da hinten ist Licht!“
Der Realist: „Das ist das Licht am Ende des Tun-nels.“
Der Lokführer: „Was stehen denn da für drei Idioten auf den Gleisen herum?“

Ich verstehe schon, was Du meinst mit der Analogie zu Mut und Leichtsinn. Aber die kritischen Optimisten (um sie mal so zu nennen) begegnen mir selten. Meistens nennen sie sich dann Realisten.

Herzlichen Gruß nach Sachsen!
Wolfgang
Stelzie (55) meinte dazu am 08.01.20:
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 Graeculus meinte dazu am 09.01.20:
Der Realist hat viel für sich. Für mich gehören dazu u.a.: der Arzt, der die Wahrheit sagt, und der Patient, der sie hören will und verkraftet. Und eine Wahrheit ist, daß wir am Ende alle tot sind. Ist das schlimm? Ich meine nicht - es ist natürlich, Teil der Naturordnung: was geboren wird, muß auch wieder sterben, was entsteht, vergehen. Finde ich einsichtig.

 AchterZwerg (08.01.20)
Auch ich ziehe einen persönlichen Vorteil aus dem Klimawandel:
Endlich (!) muss ich nicht mehr ohne Gardinen und Jalousien dahinminimalisieren, weil die Bäume vor dem Haus abgestorben sind!
Dieser Umstand wiederum kurbelt die Sonnenschutzindustrie an. :)

Hochzufriedene Grüße
der8.

 Graeculus meinte dazu am 08.01.20:
In den Niederlanden waren Gardinen ja nie üblich. Die müssen jetzt sicher umdenken. Allerdings ... ich habe kürzlich mal eine Karte gesehen, die aus der Perspektive des Jahres 2050 die Welt wiedergab, wie sie dann aussehen wird, wenn der Klimawandel so weitergeht und der Meeresspiegel entsprechend ansteigt. Die Niederlande waren da kaum noch vorgesehen. Im Ernst, zwei Drittel dieses Landes waren weg.

 AchterZwerg meinte dazu am 08.01.20:
Weißt du auch warum Gardinen nicht üblich waren?
Angeblich sollten die Niederländer Ende des 19. Jahrhunderts (je nach Größe der Fenster) Gardinensteuer bezahlen.
Eine andere (für mich glaubwürdigere Erklärung) hebt auf die calvinistische Einstellung (wir haben doch nix zu verbergen!) ab.

Wie auch immer: Ich konnte Gardinen noch nie leiden,
Gruß, der8.

 Graeculus meinte dazu am 09.01.20:
Ich wußte es nicht, aber jetzt, wo Du es schreibst, erinnere ich mich wieder, das einmal von einer Holländerin gehört zu haben, also das mit der calvinistischen Einstellung.

 TassoTuwas (08.01.20)
Oh das gefällt mir!
Wenn die Sonne im Meer versinkt, wir am Hang des Deiches, zwischen den Rebstöcken und mit einem fröhlichen "Moin" serviert Fiete, der Kellner, das Knabbergebäck. ein Schälchen geröstete Wattwürmer. Du hebst das Glas mit dem
"Dithmarscher Darmzwicker" oder einem "Grauen Husumer" und lauschst dem Schrei der Möwen, seufz...
Ich kann es kaum erwarten
TT

 Graeculus meinte dazu am 08.01.20:
Eine traumhafte Vorstellung! Und Schleswig-Holstein wird so schmal sein, ganz ohne Sylt außerdem. Man kann von der Ost- zur Nordsee spucken.

 TassoTuwas meinte dazu am 08.01.20:
Na, das nenn ich mal echt Optimismus fördernd

 Graeculus meinte dazu am 09.01.20:
Stets gerne zu Diensten.

 GastIltis (08.01.20)
Hallo Graecu,
als ich mir auf dringendes Anraten meiner Frau vor mehr als zehn Jahren einen Schneeschieber eines Unternehmens aus Schorndorf kaufte, das Firmenschild sieht noch aus wie vor dem Kauf, ahnte ich nicht, dass dieses Gerät vielleicht nie zum Einsatz kommen könnte. Im Moment verblasst sogar die Erinnerung an das Aussehen von Schneeflocken. Aber es stimmt, als sich Erik der Rote in Grönland (Grünland) niederließ, war ja Vinland auch nicht so weit entfernt.
Vielleicht sollte ich mal eine Tour mit Hurtigruten buchen, um meine Schaufel auszuprobieren?
LG von Gil.

 Graeculus meinte dazu am 08.01.20:
Unbedingt, wenn Du schon eine Schaufel hast!
Auf der Webseite unseres Dorfes fungiert der Ort noch als "schneesicher". Das ist für Wintersportler gedacht, bekommt jetzt aber eine ganz neue Bedeutung. Im letzten Jahr lag zwei Wochen lang Schnee, in diesem noch gar keiner.

 Judas (08.01.20)
Vergiss nicht, dass wir dann an der Grenze zu Dänemark schon ganzjährig Ski fahren können, weil Norwegen komplett unter einer zweiten Eiszeit liegt! Und die Niederlande stehen unter Wasser, ergo noch ein Strand mehr für uns.

 Graeculus meinte dazu am 08.01.20:
Ich habe sogar kürzlich von einem Versuch gelesen, in Norwegen Wein anzubauen. Ganz ernsthaft.

 Graeculus meinte dazu am 08.01.20:
Es stand sogar die Rebsorte dabei, habe ich aber wieder vergessen.

 Judas meinte dazu am 08.01.20:
Du da wo ich wohne werden auch Pfirsche und andere südeuropäische Früchte angebaut, die du hier nicht erwarten würdest. Golfstrom und massiv Sonne im Sommer machen's möglich. Wieso also nicht.

 Graeculus meinte dazu am 08.01.20:
Ach so, Golfstrom. An den hatte ich nicht gedacht. Ja dann ... dann ist die Umstellung nicht so groß.

 EkkehartMittelberg (08.01.20)
hallo Graeculus, ich habe nie verstanden, warum vernünftige Menschen meinen, man könne nur Realist oder Pessimist oder Optimist sein. Wenn ich Blut im Stuhl habe, gehe ich als Realist zum Arzt. Unterwegs bin ich Pessimist, um durch die schlimmste Diagnose weniger schockiert zu sein. Wenn diese lautet, dass mir bei vernünftiger Lebensführung noch einige Jahre beschieden sind, bin ich Optimist, um die Zumutungen der Vernunft auszuhalten.

 Graeculus meinte dazu am 09.01.20:
Das ist eine sehr wiese Einstellung ... oder, wie ich jetzt in einem Roman gelesen habe, ein "intelligenter Pessimismus".
Den Roman kann ich übrigens nur empfehlen. Hier die entsprechende Passage:
In ihrer Weltsicht waren Tragödien dem Tod oder verheerenden Einschränkungen vorbehalten – Lähmungen, Hirnschäden, grausamen Entstellungen –, doch der Verlust zweier Finger war unbedeutend, und angesichts der Tatsache, dass der Zusammenstoß mit dem Baum zum Tod oder zu grausamen Entstellungen hätte führen müssen, konnte man sich nur freuen, dass Ferguson den Unfall ohne tragische Folgen überlebt hatte. Das mit dem Baseball war natürlich schade, aber es war ein niedriger Preis für das Privileg, am Leben zu sein und nur zwei Finger verloren zu haben, und wenn es ihm zurzeit schwerfiel, Gedichte zu schreiben, dann sollte er die Dichtkunst eine Zeitlang ruhen lassen und sich keine Gedanken darüber machen, und falls sich herausstellte, dass er außerstande war, weiter Gedichte zu schreiben, dann hieß das nur, dass er nicht für die Dichtkunst geschaffen war.
Langsam klingst du wie Doktor Pangloss, sagte Ferguson eines Abends zu ihr. Alles ist immer aufs beste bestellt – in dieser besten aller Welten.
Nein, ganz und gar nicht, sagte Amy. Pangloss ist ein schwachsinniger Optimist, und ich bin eine intelligente Pessimistin, soll heißen, eine Pessimistin, die manchmal optimistische Momente hat. Fast alles ist aufs schlimmste bestellt, aber nicht immer, verstehst du, nichts ist je für immer, aber ich rechne immer mit dem Schlimmsten, und wenn das Schlimmste nicht eintritt, dann bin ich so begeistert, dass ich wie eine Optimistin klinge. Ich hätte dich verlieren können, Archie, aber ich habe dich nicht verloren. Das ist alles, woran ich noch denken kann – wie froh ich bin, dass ich dich nicht verloren habe.
(Paul Auster, 4321. Reinbek bei Hamburg 2017, S. 439 f.)

 Manzanita (13.01.20)
Besonders interessiert an den durch den Klimawandel zahlreich verursachten Katastrophen (nicht nur für uns Menschen, die ja die Schuld tragen, sondern auch für andere Lebewesen, die völlig unschuldig sind) die durch den Klimawandel verursacht werden.
Ich bin gespannt, wie positiv der Klimawandel in der Zukunft auf die Erde wirken wird.

 Graeculus meinte dazu am 14.01.20:
Ach, es gibt bestimmt auch positive Seiten. Zugvögel brauchen im Winter nicht mehr in den Süden zu ziehen.
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