Bewährung

Gedankengedicht zum Thema Zeit

von  FrankReich

Der Monat ist vergangen,
vielleicht auch schon das Jahr,
den Tagen nämlich schadet
zumeist sogar nur eine Nacht
als Ausdruck
ihrer Nichtigkeit.
Wieso, wieso
hat uns die Zeit
den Willen stets gestohlen,
auf dem die besten Wünsche hocken?
Nichts wird so vergehen
wie es kam.

Das Jahr wird überdauern,
vielleicht auch das Jahrzehnt,
dem Hilflosen jedoch
stellt sich die Macht
und manche Wunden noch
dem Wunder gegenüber.
Weshalb, weshalb
bannt uns der Ort,
obwohl die Wolken winken
und warme Winde locken?
Alles geht dorthin,
woher es kam.

Vielleicht sind schon Jahrhunderte
aus dieser Welt gefallen,
erhebende Begriffe
zur Gewöhnlichkeit
haben allerdings seitdem
nur ferne Köpfe sich je ausgedacht.
Warum, warum
war immer schon
das Wissen uns im Weg,
dass keine Schwalbe
jeden Sommer übersteht?


Anmerkung von FrankReich:

2 1/2faches Sonett.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (15.01.20)
Zeit kann zermürben. Am Ende steht Resignation.
Servus
Ekki

 FrankReich meinte dazu am 15.01.20:
Danke, Ekki,

ich bin überzeugt, dass wir am Ende genau dahin gehen, woher wir gekommen sind, auch wenn sich niemand das Nichts so recht vorstellen kann. Die Zeit dazwischen zu genießen und fest zu halten empfinde ich aber auch deshalb als ausgesprochen wichtig, um den von Dir erwähnten Zermürbungseffekt zu vermeiden.

Ciao, Frank
Stelzie (55)
(15.01.20)
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 FrankReich antwortete darauf am 15.01.20:
Hi Kerstin,

danke, allerdings ist die Zeit doch lediglich der von uns wahrnehmbare Rahmen des uns umgebenden Nichts, wichtig ist das Bild, oder, um diesem Sonett gerecht zu werden, das Lied dazwischen, dessen Andeutungen ich zwar ziemlich ernsthaft verpackt und dargestellt habe, die gerade Dir jedoch nach der Auflösung ein sattes Grinsen ins Gesicht zaubern dürften.

Ciao, Frank

P.S.: Seltsamerweise bist fast immer Du es, die mich dazu bewegt, den Titel zu überdenken und zu ändern.

Antwort geändert am 15.01.2020 um 18:31 Uhr

 AchterZwerg (15.01.20)
Lieber Ralf,
wenn du nicht gerade in Haufen halbsonettierst, schreibst du auffallend gut. :)

Gruß
der8.

 FrankReich schrieb daraufhin am 15.01.20:
Mein lieber Zwerg,

danke, aber Du kennst das Zitat ja aus der Glocke : "Wehe, wenn sie losgelassen.", und leider werde ich das Projekt "Haufenreimsonett" etwa im April abgeschlossen haben.

Ciao, Frank

P.S.: Dann konzentriere ich mich natürlich auf meine Zehnchen. :D
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