Wenn ich nicht deine Tochter wäre
Gedanke zum Thema Dank/(Un-)dankbarkeit
von Xenia
Dieser Text ist Teil der Serie Mutter
Kommentare zu diesem Text
Vorgeblich gibt es ja keine Tabuthemen mehr. Ich halte diese Behauptung für Unfug. Ein Tabuthema wäre: Darf der Mensch sich freuen, wenn ein Elternteil stirbt (weil dieses Elternteil dann eben nicht mehr da ist)?
Es gibt Gründe, die das bestimmt rechtfertigen würden, nur wäre es wahrscheinlich keine anhaltende Erleichterung, weil man recht schnell bemerken würde, dass sich das Trauma in einen so tief eingebrannt hat, dass das nichts ändern würde. Das Einzige, was ein bisschen hilft, ist, emotionalen Abstand zu gewinnen, aber das ist nicht leicht.
Bei mir noch meschiggener. Der Papa meines Papas war - mit einem Wort: ein Arschloch. Mit ein paar mehr war er ein hochintelligenes, hochsensibles, hochkreatives und hochmusikalisches Kind mit gewalttätigem Papa, was dazu führte, dass mein Großvater mit 15 auszog und sich den Wirtschaftsoberschulenbesuch, ohne Witz, mit Flötenspiel verdiente. Er konnte auf gefühlten 50 verschiedenen Flötenarten meisterhaft spielen. Was ich vergaß: Sensitiv war er ooch noch.
Der wurde 1937 im zarten Alter von 37 während einer Busfahrt von Nazis für Kriegspropaganda rekrutiert und nahm an. Seine Frau konnte Jiddisch, war offiziell Lutheranerin. Sie hatten sechs Kinder.
Nach dem 2. WK beging er Suizid im Jahr 1956. 10 Jahre vor meiner Geburt. Meinen Papa wiederum erinnerte ich sehr an seinen genialen Papa. Doch Papa Autist sprach so gut wie nie darüber.
Kannst Du Dir vorstellen, was für einen 1 A Vaterkomplex ich daraus entwickelte?
;)
Freud wäre begeistert gewesen!
Der wurde 1937 im zarten Alter von 37 während einer Busfahrt von Nazis für Kriegspropaganda rekrutiert und nahm an. Seine Frau konnte Jiddisch, war offiziell Lutheranerin. Sie hatten sechs Kinder.
Nach dem 2. WK beging er Suizid im Jahr 1956. 10 Jahre vor meiner Geburt. Meinen Papa wiederum erinnerte ich sehr an seinen genialen Papa. Doch Papa Autist sprach so gut wie nie darüber.
Kannst Du Dir vorstellen, was für einen 1 A Vaterkomplex ich daraus entwickelte?
;)
Freud wäre begeistert gewesen!
Cora (29)
(16.01.20)
(16.01.20)
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Siehste Cora, so ist das mit dem Karma, an das du nicht glaubst
Cora (29) schrieb daraufhin am 16.01.20:
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Sry. is mir very Vegiwurschtegal.
Antwort geändert am 16.01.2020 um 16:58 Uhr
Agneta (62)
(16.01.20)
(16.01.20)
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Beschreibt anschaulich mütterliche brutale Gewalt der eigenen Tochter gegenüber und was solche "Fürsorge" für fürchterliche Folgen hat.
Markierte den Text als Lieblingstext, weil es in meinen Augen sich für einen autobiographischen Autor gehört, faktisch zu berichten. Das erscheint mir beispielhaft geglückt.
Markierte den Text als Lieblingstext, weil es in meinen Augen sich für einen autobiographischen Autor gehört, faktisch zu berichten. Das erscheint mir beispielhaft geglückt.