Distanziertheit im mittleren Rahmen

Gedicht zum Thema Nähe

von  GastIltis

Der Korreferent sprach zur Kohlrybenfähe,
wer weiß, ob beim Sex man die physische Nähe,
gespreizt, wie wir reden, auch psychisch verkraftet,
wenn Ihnen das Stigma des Abstands anhaftet,

wobei Distanziertheit im mittleren Rahmen,
ich fragte Sie bislang nicht nach Ihrem Namen,
in Rechtseinheit erst einmal sinn-, Lidschlag, sittlich,
zum Fall Unerlaubt-Unerhört-Unerbittlich,

verfügbar verbleibt oder sichtlich sich wendet,
bevor man sich textlich und optisch verblendet
und abgangsbereit gleich per Rückzug entledigt.
Wohl dem, der ab jetzt nur Enthaltsamkeit predigt.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: plotzn, TassoTuwas, franky, Annabell, LottaManguetti, Didi.Costaire, AZU20, Al-Badri_Sigrun, EkkehartMittelberg, Jo-W., TrekanBelluvitsh.
Sinnlich bleiben!

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (16.01.20)
Tja Gil,

das hast du würdig und niveauvoll beschrieben. Distanz und Enthaltsamkeit sind halt das Los solcher Ryben. Und warum?

Das Steckrübenschicksal: Es fehlen die Hoden
und wenn sie wo drinsteckt, dann höchstens im Boden.
So steht sie zwar ständig, doch ohn' Unterschied
von Fähe und Rüde in Reih' und in Glied.

Schöne Grüße, Dirk

 GastIltis meinte dazu am 16.01.20:
Danke Dirk,
lass fehlen, was will. Die Hauptsache ist doch, uns gehen die Worte nicht aus. Gut, damit ist nicht ALLES zu ersetzen, aber eine Menge schon. Kommt noch etwas Kleingeld dazu, sind wir doch gemachte Leute, entweder als Schatzmeister oder dessen Chef. Am besten in Tateinheit.
Sei in diesem Sinne herzlich gegrüßt von Gil.

 AZU20 (16.01.20)
Da ist Dir wieder eine Menge eingefallen. Alle Achtung. LG

 GastIltis antwortete darauf am 16.01.20:
Hallo Armin,
das sieht nur so aus. Meist folgt eine Zeile der anderen ohne groß nachzudenken. Überlegen ist immer kontraproduktiv.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.
Al-Badri_Sigrun (61)
(16.01.20)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 16.01.20:
Liebe Sigrun,
zum Glück zählt ein Dieter_Rotmund nicht zu meinem Leserkreis, sonst hätte ich schon den Hinweis bekommen, dass meine Rechtschreibschwäche wieder einmal zugeschlagen hätte. Natürlich muss es in Zeile eins „Koryphäe“ heißen, was einer herausragenden Persönlichkeit entspricht. Aber das weißt du natürlich, denn wie sollte man mit einer derartigen weiblichen Person zu kleinen Rübchen kommen? Durch Enthaltsamkeit sicher nicht! Gut, dein „nicht gefackelt“ sprengt hier etwas die Grenzen, aber bei genauem Hinsehen muss man es schon mit Toleranz und Rücksichtnahme betrachten. Insgesamt ist dir ein sehr respektvoller Kommentar gelungen, den ich nur loben kann und, wenn es ginge, mit einer Empfehlung aus entsprechendem Abstand würdigen müsste.
Danke und lass dich herzlich grüßen von Gil.

 EkkehartMittelberg (16.01.20)
Hallo Gil, wieder einmal ein kreatives Feuerwerk. Ich hätte mich diesmal gerne deinen stilistischen Mitteln im Einzelnen gewidmet, aber ich muss einen Termin einhalten. Bei nächster Gelegenheit hole ich das nach. So mancher hat sich schon distanziert aus der "Affähe" gezogen und schwadronierte über Distanz, weil seine Tugend die Schwester der Krankheit war.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis äußerte darauf am 16.01.20:
Lieber Ekki,
danke erst einmal. Ich hatte noch etwas gewartet, da ich annahm, es käme (heute) noch mehr, aber sollte wohl nicht sein. Natürlich ist die Distanz nicht mein alltägliches Mittel; oft wurde mir eine zu direkte Art der Annäherung/Vertraulichkeit zum Vorwurf gemacht, wo mehr Respekt oder Zurücknahme angebracht gewesen wären. Das hängt oft auch mit dem Beruf und der damit im Zusammenhang stehenden bzw. damaligen Verantwortung zusammen. Wenn es auch Geschichte ist, man kann nicht aus seiner Haut oder anders, man wird ab und zu rückfällig. Du weißt aber, dass ich keine stilistischen Mittel habe, es sei denn, sie sind inhärent. Weißt du eigentlich, nein, kannst du nicht, dass Philipp von Zesen in der Nähe des Ortes geboren worden ist, wo ich die Schule besucht habe und dass er in Halle an der Saale das Gymnasium besuchte, aber eben etwas über dreihundert Jahre vor mir. Das wäre mal eine zeitliche Distanz! Und dass er anstatt des Begriffes Journal das Tagebuch eingeführt hat, das Tasso heute so liebevoll verwenden konnte, war mir ein territoriales Vergnügen.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 16.01.20:
Lieber Freund, wie ist das mit deinen stilistischen Mitteln? Du meinst wahrscheinlich mit inhärent, dass sie weder gesucht noch aufgesetzt sind. Das ist wahr. Dennoch hast du sie. Bei dem sentimentalischen Dichter Schiller sind sie leicht zu entdecken, bei dem naiven Dichter Goethe ist es schwieriger, weil sie mehr inhärent sind. Lassen wir also den Ausdruck "Mittel" weg. Ich schätze deinen Stil.

 GastIltis meinte dazu am 16.01.20:
Danke Ekki, ich weiß das zu schätzen. LG von Gil.
Jo-W. (83)
(16.01.20)
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 GastIltis meinte dazu am 16.01.20:
Mein lieber Jo,
du siehst es natürlich völlig richtig. Die Freude liegt beim Schreiben, genauer beim Erfassen der Einfälle. Dass ich mit den Zeilen keine beratenden Überlegungen in Hinsicht Sex anstellen wollte, geht sowohl aus dem Titel als auch der letzten Zeile hinreichend hervor. Wobei die Wahrung des Abstandes, heutzutage gibt es ja eine Fülle von Verletzungen der Höflichkeit und des Respektes, hauptsächlich von einer Richtung in die andere, die Urheber sind die Starken, die Erleidenden die Schwachen, dass man sich nur wundern kann. Dass also die Wahrung des Abstandes eine so substantielle Bedeutung einnehmen könnte, war vor dreißig/vierzig Jahren nie zu erwarten. Nun ist es aber so und wer sich nichts vorzuwerfen hat, ist gut beraten. Ich fühle mich jedenfalls so und folge dir, die Gelassenheit bleibt.
Danke und viele Grüße sendet dein Freund Gil.

 TrekanBelluvitsh (16.01.20)
Nix für ungut, aber in diesem Fall stellt sich die Frage nach Sex wohl nicht und das Gedicht ist damit obsolet.
;-)

 GastIltis meinte dazu am 16.01.20:
Lieber Trekan,
dein hochsterilisierter, nein -sezierter Kommentar legt natürlich den Finger auf die „Wunde“, wobei der apostrophierte Begriff etwas daneben zu sein scheint. Aber wir halten ja Abstand! Das „hochsterilisiert“ stammt nicht von mir, es ist Fußballer-Deutsch: Bruno Labbadia. Obsolet heißt überflüssig, habe ich nachgesehen. In Sachen Sex bestimmt. Ansonsten ist dir das Sternchen ausgerutscht und das zieht ein herzliches Danke nach sich. Aus dem Wust von Beiträgen ist er eine Art Leuchtturm, der im Moment wegen Nebels Pause hat.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 TassoTuwas (17.01.20)
Lieber Gil, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen speziell beim mittleren Rahmen doch oftmals sehr grenzwertig und unterliegen der Tages- bzw. Nachtform der Akteure. Immerhin, geht es mir diesbezüglich ausgezeichnet, woran ich auch nichts auszusetzen habe. Auf keinen Fall kommt ein Rückzug in Frage, es sei denn, man gibt ihm den Vorzug. Mit herzlichsten Grüßen TT

 GastIltis meinte dazu am 17.01.20:
Lieber Tasso,
lieber so, als dass da irgendwo stünde: Habe den Finger am Abzug, falls du mit deinen Kommentaren oder Antworten nicht weiterhin in Verzug geraten möchtest, muss ich leider Vollzug melden. An wen und auf welche Art, lässt du zu meinem Glück offen:

a) wäre an den Web: sprich ein Mitglied weniger,
b) wäre z.B. an Lotta: ein Freund weniger,
c) da muss ich noch den Rahmen abstecken.

Übrigens sollen Schreckschusspistolen derzeit übermäßig verkauft werden.
Wäre eine Chance für c).

Danke und sei hoffnungsvoll gegrüßt vom doch schon ängstlichen Gil.
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