Die unsichtbare Null

Gedicht zum Thema Wahrnehmung

von  GastIltis

Der Leuchtturmwärter Hein Schepull
liebt im Prinzip die schwarze Null.
Warum, fragt man, denn nicht die rote,
gilt sie vielleicht als Unglücksbote,

als UnglücksbotIn männlich/weiblich,
der oder die sich sächlich-leiblich
vor Schrecken selber ausradierte.
Für Hein ist sie jetzt schon die vierte.

Die rote Null zählt als Verlust.
Dem ist sich keiner recht bewusst.
Die schwarze indes als Gewinn,
mit dem man nicht mehr weiß wohin.

Ein Ausweg wär die unsichtbare,
die man zurückhielt für die Jahre,
die, wenn sich einst rot-schwarz verpfiffen,
Hein bliebe mit dem Drang zu Schiffen.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von:
plotzn, Sylvia, Sätzer, TassoTuwas, franky, LottaManguetti, Didi.Costaire, BeBa, Jo-W., Athene, EkkehartMittelberg, AZU20, TrekanBelluvitsh, tueichler, Al-Badri_Sigrun, AchterZwerg.
Gewinn!

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (28.01.20)
Ich bin ja eher für die braune Null: Erde zu Erde bzw. was weg kann, kann weg oder zuviel Schokolade ist ungesund ...

als UnglücksbotIn männlich/weiblich,
der oder die sich sächlich-leiblich
vor Schrecken selber ausradierte.

*In
(Darüber könnte ich 7/24 Witze machen. Das nimmt derzeit so putzige Formen an!)

Die schwarze indes als Gewinn,
mit dem man nicht mehr weiß wohin.

Darüber habe ich laut gelacht! Das Institut hat gebebt und einige Kollegen haben nachgefragt, ob es mir*In gut gehe.
Ich hab mich dann rasch in diversen Toiletten verstecken müssen, um nicht weiter aufzufallen.



4 x null Grüße, meine Freund

L0tta

 GastIltis meinte dazu am 28.01.20:
Liebe Lotti,
du weißt doch, dass man über meine Texte keine Witze machen soll, auch keine wohlgemeinten. Und das „braun“ ist mir eh suspekt. Gut, den Rest nehme ich gutherzig zur Kenntnis, im Glauben, dass alles der Wahrheit entspricht, wenigstens halbwegs. Null Grüße ist auch eine Größenordnung, muss man erst einmal drauf kommen.
Doppelt so viele zurück sendet dir Gil.

 Didi.Costaire (28.01.20)
Moin Gil,

ob Sparbuch oder S04,
die Groko oder Alkfrei-Bier,
am angenehmsten sind zwei Nullen
und dorthin gilt es, hinzustr...eben!

Erleuchtete Grüße, Dirk

 GastIltis antwortete darauf am 28.01.20:
Apropos streben:

Der Streber, der will hoch hinaus.
Ihm geht nicht gleich die Puste aus.
Er strebt zwar ganz für sich allein,
gegammelt wird auch im Verein.
Der Gammler gammelt ohne Stil,
dem Streber ist der Weg das Ziel.

Wie hoch hatte S04 noch verloren?
Ich danke dir für deine aufschlussreichen Zeilen Dirk.

Herzliche Grüße dafür von Gil.

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 28.01.20:
Tja, was die Schalker Jungs da machten...
Ob sie an Carmen Thomas dachten? :)
Jo-W. (83)
(28.01.20)
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 GastIltis äußerte darauf am 28.01.20:
Hallo lieber Jo,
du weißt doch, die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank lässt uns keine Wahl mehr. Und irgendwo muss der Vermögenszuwachs herkommen, wenn sich z.B. der „Schwarze Felsen“, Friedrich Merz lässt alle KV-Leser freundlich grüßen, innerhalb von drei Jahren von rund 3,6 auf 6,8 Billionen $ entwickelt. Da spielen dann Farben keine Rolle mehr, jedenfalls für unsere Gehaltsklasse. Sei auch am späten Nachmittag noch fröhlich gegrüßt vom sich ins
Nichts verabschiedenden Gil.

 EkkehartMittelberg (28.01.20)
Liebt Hein erst mal die Unsichtbaren,
sich Visionäre um ihn scharen,
die das Verborgene schätzen,
statt übers Offensichtliche zu schwätzen.
Kryptische Grüße
Ekki

 GastIltis ergänzte dazu am 28.01.20:
Hallo Ekki,
solltest du mit den Großen in einem Boot sitzen, sag es uns. Der Drang, besser Hang, dich dann zu beobachten, den Hein so schätzt, geht dann mit auf uns Sterbliche über. Aber deine dir innewohnende Weisheit wird dich vor dieser Blöße bewahren. Zum Glück für uns, KV und die Literatur sowieso. Übrigens ein schöner Vierzeiler, den man mehrfach lesen muss.
Danke und viele liebe Grüße vom wie immer staunenden Gil.

 TrekanBelluvitsh (28.01.20)
Irgendwie hat dein Gedicht mich zu einem Kunstwerk inspiriert: Kotze in Stase. Jetzt muss ich nur noch Bildhauerei lernen.

 GastIltis meinte dazu am 28.01.20:
Nun bin ich in Fragen Bildende Kunst,
lieber Trekan, völlig einfältig. Deshalb haben meine Versuche, deinem Kotze in Stase durch folgendes Umwandeln, nämlich:
Stotze in Kase, Statze in Kose, Katze in Stose, (hier habe ich abgebrochen) keinen Sinn ergeben. Aber dass ein tieferer Sinn sich verbirgt, ist offenbar. Ich komme noch drauf.
Herzlich grüßt dich Gil.
Al-Badri_Sigrun (61)
(28.01.20)
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 GastIltis meinte dazu am 28.01.20:
Liebe Sigrun,
der letzte Leuchtturmwärter, (am Darßer Ort in Prerow), den ich noch persönlich kennenlernte bzw. kennenzulernen glaubte, inzwischen habe ich gelesen, dass schon 1936 alles auf Technik umgestellt worden ist, war zu der Zeit schon sehr naturverbunden. Das bedeutete, er müsste viel gewusst haben. Hat er auch, denn später war er im Museum tätig. Ob er sich mit Zahlen beschäftigt hat, weiß ich nicht, hab auch seinen Namen vergessen. Als wir nach 2000 wieder mal in der Gegend waren, sind wir einen Lehrpfad entlang gegangen, an dem wir Kreuzottern, u.a. schwarze, beim Sonnen gesehen haben. Da war die Welt noch heil. Auf etwas Rotes haben wir nicht geachtet, dafür waren die Frösche blau. Das hing wohl mit der Paarung zusammen. OK.
Ansonsten knabbere ich noch an deinem Gedicht herum, nicht am Inhalt, eher an der Wortwahl. Aber sonst bleibt alles im grünen Bereich.
Danke und viele liebe Grüße von Gil.

 AchterZwerg (28.01.20)
Bist du inzwischen Politiker geworden, Gil?
Du hast viel Sinn fürs "Wesentliche!" :)

 TassoTuwas (28.01.20)
Bester Gil, nun hast du mir aber einen gewaltigen Schrecken eingejagt. Nun gut, ich weiß es geschah in einer löblichen Absicht, was aber den plötzlichen Bluthochdruch, den rasanten Pulsanstieg bei gleichzeitigem Schweißausbruch auch nicht erstrebenswerter macht. Ich werde umgehend eine anerkannte Kapazität der Augenheilkunst konsultieren, von der ich mir Heilung oder wenigstens Linderung meines Leidens erhoffe. Tatsache ist, ich sehe überall Nullen, Nullen, Nullen! Wenn ich eine eins sehe, melde ich mich! Gruß an Hein, dein Freund TT

 GastIltis meinte dazu am 28.01.20:
Lieber Tasso,
du weißt hoffentlich, dass Zahlensysteme meine Spezialität sind. Merke also, taucht das erste Mal einen einzelne Eins auf, bist du im Dualsystem angekommen und kannst jeden Rechner sofort bedienen, weil er ja exakt nach deinem Grundwissen programmiert ist. Das Dezimalsystem hast du in der Schule gelernt. Beherrscht du auch noch so halbwegs.
Komplizierter wird es, sollten dich Köpfe aus dem Rechner angrinsen oder dir die Zunge rausstrecken. Das hätte dann weder etwas mit deinen Augen zu tun, noch mit einem anderen Leiden; es könnte ein Zeichen dafür sein, dass du dich ins Vigesimalsystem verirrt hättest, das die Maya-Kultur für die Berechnung u.a. des Mondjahres und anderer Konstellationen am Sternenhimmel verwendet hat und auf der Zahl zwanzig (K'alh) basiert. Aber das kennst du ja, und zwar spätestens ab jetzt. Also, Ruhe ist immer die erste Bürgerpflicht, vor allem in Foren. Vielen Dank, dass du dir trotz aller Sorgen noch den Kommentar abgerungen hast und alles Gute für dich.
Herzlich grüßt dich Gil.

PS: Solltest du übrigens durch Zufall auf den Begriff Alauh stoßen, hat das nichts mit irgendwelchem rheinischen Unfug zu tun, es ist die Bezeichnung für die Zahl 64.000.000, aber eben in Klassischem Maya.

 plotzn (31.01.20)
Null ist nichts und damit unsichtbar. Völlig einleuchtend und umso erstaunlicher, dass bisher keiner auf diese geniale Idee gekommen ist!
Sie ist die Lösung für so vieles - beispielsweise dem Ende des Geredes von roter/schwarzer Null und halbvollem/leerem Glas, oder der vollkommenen Form menschlichen Daseins, der ich nun auch entgegenstrebe:

Mein lieber Gil, ich bin bereits
ne Null, doch leider sichtbar.
Für Perfektion ist meinerseits
jetzt Tarnung unverzichtbar.

Liebe Grüße aus dem Off,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 31.01.20:
Hallo Stefan, aber:

Zur Tarnung gabs in frührer Zeit,
die hochgelobte Kappe.
Setzt du sie auf, bin ich bereit,
und halte meine Klappe!

In dem Sinne, danke und come back!
Herzlich Gil.

 DanceWith1Life (24.02.20)
ich hab vergessen, wer sie fand
die "0" die für unendlich stand
für Leuchtturmwärterträume
auch bei Ebbe
sieht jeder, glaubt den Wert der Träume
und kann das Sehen auch nicht lassen
wie es um all die Länder stand
dann ein paar Stunden später
erneute Flut des Strands
Was Meere hier erdulden müssen
und nicht ein Mond lässt sie vermissen
den Wechselbalg der Zeiten hier

to be cont....

Kommentar geändert am 24.02.2020 um 21:03 Uhr

 GastIltis meinte dazu am 25.02.20:
Lass es gut sein, Dance. Mich durch die Hintertür wieder auf das sprichwörtliche Eis oder, um mit dir im Bild zu bleiben, ins Watt zu locken, kann nicht von Dauer sein. Der Zug ist abgefahren!

 DanceWith1Life meinte dazu am 25.02.20:
Um diese Antwort zu verstehen, müsste ich dich und deine Berweggründe besser kennen, sorry und danke.
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