Schritte

Engagiertes Gedicht zum Thema Abschied

von  juttavon

der Weg eine schwarze Teerspur
mit unscharfen Rändern
begrünt
fraglos

Regenglanz vor erdigem Durst
Schnecken, Regenwürmer
beschenkt
schutzlos

riesige Fichten stürzen
als Versäumnisklage
wartend
wortlos

schweres Gerät zersägt, verlädt
verdichtet den Boden
verdammt
leblos

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (16.02.20)
"riesige Fichten stürzen
als Versäumnisklage"

So sehe ich das auch.
Ich kenne einige Hauseigentümer, die lieber Tausende von Euronen bezahlen, um ihre alten Bäume fällen zu lassen, als, für viel weniger Geld, den Rest ihres Lebens zu wässern.
Und: Das Rhein-Main-Gebiet ist nicht Brandenburg.

Wenn ich schon dran denke, wird mir schlecht.

Der8.

 juttavon meinte dazu am 17.02.20:
Danke!
Ja, an dieser Katastrophe ist viel selbstgemacht...

HG Jutta
Al-Badri_Sigrun (61)
(16.02.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 juttavon antwortete darauf am 17.02.20:
Danke!
Manchmal hilft es ein wenig, für das Traurige eine Sprache zu finden.
HG Jutta
wa Bash (47)
(16.02.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 juttavon schrieb daraufhin am 17.02.20:
Das freut mich, Danke!
(Obwohl ich an diesem Gedicht noch Veränderungsbedarf sehe und dran arbeite.)
HG Jutta

 albrext (18.02.20)
Im Alten Wald

Da war ich Baum
in meinem Traum.
Und ich wurzelte
mit meinen Gefährten
im Alten Wald des Gestern,
Naturbelassen
und die Jahrhunderte
lächelten mit mir.
Was ist schon Zeit?

by a.k.

 juttavon äußerte darauf am 21.02.20:
Vielen Dank, lieber Albrecht.
Ein mitfühlend-lyrischer Kommentar

HG Jutta

 Habakuk (23.02.20)
Gefällt mir gut, liebe Jutta.

Der Reiz deines Gedichtes kommt erst beim laut Lesen so richtig zur Geltung. Sehr sprachmelodisch. Schöne Klangfiguren wie Alliterationen (z. B. wartend/wortlos; verlädt/verdichtet/verdammt), Assonanzen (z. B. schweres/Gerät/zersägt/verlädt) oder in S1 bei „e“. Vielfach das Stilmittel „Konsonanz“ (z. B. S4 bei „t“).
Insgesamt sehr eufonisch.

Zum Inhalt sage ich nichts. Eine Interpretation erübrigt sich.

HG

H.

 juttavon ergänzte dazu am 23.02.20:
Danke, lieber H.
Ja, die Aussage ist relativ eindeutig in diesem Gedicht.
Es ist ein Versuch, sich auch lyrisch mit der Katastrophe rumzuschlagen, ohne einfach nur loszubrüllen, was ja auch angemessen wäre...

HG Jutta
Rita (56)
(16.10.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram