Ungemach

Gedicht zum Thema Treue

von  GastIltis

Die Frau liegt lose im Gemach
und seufzt ein hoffnungsfrohes Ach.
Vom Saale her naht Ungemach:
Graf Kunz von vor wie Echternach.

Das Lautenspiel im Musensaal
verklingt in spröder Einfachheit.
Das Ungemach vom Ehgemahl
verschweigt des Sängers Höflichkeit.

Die Gräfin bebt; der Unhold weicht,
sprengt los und fällt am Millerntor.
Er stürzt vom Pferd, und hehr erbleicht
Graf Kunz von Echternach wie vor.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Sin, plotzn, BeBa, LottaManguetti, Didi.Costaire, EkkehartMittelberg, AZU20, TrekanBelluvitsh, Al-Badri_Sigrun, Stelzie.
Nach wie vor!

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (18.02.20)
Nach wie vor gilt hie und dorten,
gibt es Männer aller Sorten.
Aber auch die Welt der Damen
wackelt hin und wieder, amen.

Mit seufzenden Grüßen
Lotta

Kommentar geändert am 18.02.2020 um 08:44 Uhr

 GastIltis meinte dazu am 18.02.20:
Liebe Lotta,
auf den Gedanken bin ich durch den Namen Graf Schwerin von Krosigk, Hitlers Finanzminister, gekommen, der sowohl der Großvater von Beatrix von Storch als auch der Enkel der Schwester von Jenny von Westfalen war. Was soll ich sagen? Zumindest eine muss ich vom Begriff „Damen“ ausnehmen. [Dringend. Sofort. Das tut Not. (Majakowski)]. Biografien lese ich nun einmal. Müssen ja nicht „Elfriede“ heißen. Oder so.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (18.02.20)
Schön gedichtet, Gil!
Ich würde es so zusammenfassen...

Das Schicksal dieses Ehgemahls
heißt Jolly Roger/ ehemals,
denn auf St. Pauli zeigt' er's allen:
Graf Kunz beliebte Hinzufallen.

Liebe Grüße, Dirk

 GastIltis antwortete darauf am 18.02.20:
Hallo Dirk,
dass ich das Millerntor extra deinetwegen eingebaut habe, weißt du hoffentlich. Du hast es ja mit deinem hochwissenschaftlichen Kommentar umfassend bewiesen. D.h., dein Wissen müsste man haben, dann brauchte man nicht nachzulesen. Aber gelohnt hat es sich allemal. Irgendwie war das Ganze mir suspekt! Jetzt wandelt es sich in Respekt.
Vielen Dank, verbunden mit herzlichen Grüßen von Gil.

 EkkehartMittelberg (18.02.20)
Lieber Gil, zu deiner rührenden Einzelschicksalsstory passt die allgemeine Sentenz:
Man kann es drehen, wenden, streichen,
die Erkenntnis will nicht weichen:
wir alle müssen einst erbleichen.
das gilt für Grafen, Kaiser Scheichen.
Mit einsichtsvollen Grüßen
Ekki

 GastIltis schrieb daraufhin am 18.02.20:
Du hast ja so recht, lieber Ekki.

Zu den Scheichen fällt mir noch mein Vierzeiler ein:
Es sprach der Emir zu dem Scheich,
sei arm und krank, gesund und reich.
Da tat der Scheich dem Emir kund,
sei reich und arm, krank und gesund.
Von erbleichen steht da (noch) nichts, Ekki. Wir bleiben erstmal rotgesichtig.

Danke und viele Grüße von Gil.
(Neuerdings würde ich sogar Bayern München wählen, wenn es Thüringen voranbrächte!)

 AZU20 (18.02.20)
Da fiel vom Pferd mit Riesenkrach
der edle Kunz von Echternach
und Gastiltis stand wohl daneben
versucht vergeblich, ihn zu heben. LG

 LottaManguetti äußerte darauf am 18.02.20:

 GastIltis ergänzte dazu am 18.02.20:
Beim Adel, Armin, seh ich hin,
steckt in dem Namen noch ein Sinn,
beziehungsweise etwas Geist,
weil Hinz und Kunz fast jeder heißt.
Danke und sei fröhlich gegrüßt vom Heber Gil.

 TrekanBelluvitsh (18.02.20)
Pferde waren bei Eheproblemen früher wirklich oft eine Hilfe. Heute hat jeder ein Auto mit tausend Assistenzsystemen. Teilweise bremsen die Autos schon selbst. Das ist für die Institution Ehe nicht gut.

 GastIltis meinte dazu am 18.02.20:
Hallo Trekan,
mit Pferden hatte ich immer weniger Probleme als mit dem Reiten. Das Auto diente früher indes sowohl der Eheanbahnung als auch dem -erhalt, wie oder aus welcher Sicht man es jeweils betrachtete. Selbst der 500er Trabant, nicht synchronisiert und auch sonst ohne jegliches Assistenzsystem, machte da keine Ausnahme. Und was Bremsen mit Eheproblemen, aber das ist ja deine Masche, unbescholtene Leute zu verwirren.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.
Al-Badri_Sigrun (61)
(18.02.20)
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 GastIltis meinte dazu am 18.02.20:
Danke Sigrun,
weißt du, wenn ein Tag wie der andre wäre, ein Gedicht wie das andere, dann würde es schon langweilig werden. Mir geht es so, dass ich immer zwischen zwei drei vier Gedichten ringe, die ich einzustellen beabsichtige. Mal bevorzuge ich das eine, dann das nächste usw. Heute z.B. habe ich wieder mal einen längeren Prosatext versucht. Ob ich ihn einstelle, weiß ich allerdings noch nicht. Lass dich herzlich grüßen von Gil.

 plotzn (19.02.20)
Gemach, gemach, mein lieber Gil!
War‘s nicht vorm Tor und Frankie Mill?
Ach nein, St. Pauli passt schon gut
Zu Echternachens Lüsterwut.
Ein Echternachruf auf sein Leben!
Sein Pferd ist auch noch zu vergeben...

Mal wieder und nach wie vor Unterhaltung vom Feinsten!

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 19.02.20:
Hallo Stefan,
ein prima Kommentar zu einem Superzeitpunkt. Warum?
Kann ich dir gar nicht erklären. Ist manchmal so. Vielleicht morgen.
Aber dann bestimmt! Wie hat schon Fritz Graßhoff in seinem gleichnamigen Gedicht geschrieben: „Die Pferde werden sich bedanken.“ Ja, und ich.
Herzlich bei dir! Heinz.
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