Ver-zweifelt

Gedankengedicht zum Thema Zweifel

von  Ultano

Ich halte so verzweifelt an meinen Zweifeln fest,
weil das Festhalten für mich viel einfacher ist.
Ich will den Halt nicht verlieren, will nicht fallen vor Glück.
Ich will nicht loslassen müssen und weiche deshalb zurück.


Kaum zu glauben wie intensiv die letzten Wochen für uns waren
vertraute Gespräche, Nähe und Glück.
Und seit dem du mir gezeigt hast, was Nähe bedeutet
bin ich danach schlichtweg verrückt.

Deine Arme als Droge, dein Geruch wie ein Rausch,
dein Herzschlag so laut an meinem Ohr.
Lieg ich an dich geklammert und will nie wieder aufstehn
und mache mir selber was vor.

Ich hab Angst und kann sie nicht in Worte fassen,
bin verloren in mir, wie ein Kind.
Ich kann mir nicht erklären was richtig und falsch ist,
verirre mich im Labyrinth.

Und du stürmst meine Wälder so dunkel und grau
und bringst mit deinem Wesen das Licht.
Und wenn du bei mir bist, dann sehe ich es auch,
doch bist du nicht hier, seh ich‘s nicht.

Ich halte so verzweifelt an meinen Zweifeln fest,
weil das Festhalten für mich viel einfacher ist.
Ich will den Halt nicht verlieren, will nicht fallen vor Glück.
Ich will nicht loslassen müssen und weiche deshalb zurück.


Bist du bei mir liegt ein Schutzschild um mich
all die Gedanken prallen dann von mir ab.
Und bist du bei dir und ich alleine mit mir
fluten Zweifel den Kern meiner Stadt.

Ich hab Mauern errichtet und du kannst sie nicht sehen
weil das Glas für dich unsichtbar scheint.
Doch sie trennen die Zweifel vom Rest meiner Welt
die sonst die Gedanken vereint.

Wenn wir zusammen laufen, Hand in Hand, durch die Stadt
ist keiner der Zweifel zu sehen.
Sie flüchten in Gassen und Häuser, verstummen, 
um dir aus dem Wege zu gehen.

Und dann wird es dunkel, du lässt meine Hand los,
gehst nach Hause, lässt mich allein.
Dann fluten die Zweifel, wie Geister, die Gassen,
brechen mich, hüllen mich ein.

Ich halte so verzweifelt an meinen Zweifeln fest,
weil das Festhalten für mich viel einfacher ist.
Ich will den Halt nicht verlieren, will nicht fallen vor Glück.
Ich will nicht loslassen müssen und weiche deshalb zurück.


Was passiert wenn meine Zweifel mich zum Verzweifeln bringen,
unnötig, weil es sie doch nie gab.
Und innerlich meine Verzweiflung mit den Zweifeln ringt,
obwohl ich mich nur verzweifelt hab.

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