Mauer Ausblick

Gleichnis zum Thema Krisen

von  Didi.Costaire

Man war auf dem Posten
und hinter der Grenz'
genoss Egon Krenz
sein Dasein im Osten.
 
Doch diesseits der Mauer
im goldenen Westen
war's Leben am besten.
Man dachte, auf Dauer.
 
Es gab ja die Mark.
Die Straßen warn sauber,
der Rest überschaubar,
zumindest halb stark.
 
Und fiel auch in China
vielleicht ein Sack Reis um,
so sagte man: Sei's drum.
Ich bin ein Berliner
 
bloß einmal im Jahr.
(Das war 'ne Gemeinheit.)
Da pries man die Einheit
fast ohne Gefahr.
 
Dann fielen die Schranken.
Die Welt wuchs zusammen
und steht jetzt in Flammen.
Gesellschaften kranken,
 
im Innern getroffen.
Man weiß nicht, was kommt,
erst recht nicht, wie prompt.
Zu vieles ist offen.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (11.03.20)
Ach, der smarte Egon,
an den erinnere ich mich gut.- Einer, der sich schon rein optisch hervorragend in den Spätkapitalismus einschmiegte.
Nur das drübige Sandmännchen mochte ich noch lieber ...

;-)

 Didi.Costaire meinte dazu am 12.03.20:
Guten Morgen 8.,
ja, das Sandmännchen übersteht alles. Es gehört ja auch zur Gattung der Zwerge...
Danke und beste Grüße, Dirk

 TassoTuwas (11.03.20)
Hallo Didi,

Standard Antwort aus dem ganz dünnen Phrasenbuch für Manager: "Wir müssen jetzt nach vorne schauen!"
oder wies Franzl im Steuerexil sagt: "Schaun mer mal, dann sehn mer ja!"

Hilfreiche Grüße wie immer
TT

 AchterZwerg antwortete darauf am 11.03.20:

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 12.03.20:
Danke für die Unterstützung, Tasso. Du bist erfreulicherweise noch so ein klassischer Macher, der die Dinge unkompliziert anpackt...
Beste Grüße, Dirk

 LottaManguetti (11.03.20)
Man weiß nicht, was kommt,
erst recht nicht, wie prompt.
Zu vieles ist offen.

Das gilt immer, auch wenn man sich sicher fühlt vor Veränderungen. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Sicherheit ist ein verräterisches Gefühl. ;)

Lotta

 Didi.Costaire äußerte darauf am 12.03.20:
Tja Lotta, es ist viel Psychologie dabei. In Wetterberichten wird ja seit längerem neben der tatsächlichen die gefühlte Temperatur genannt, und das hat durchaus seine Berechtigung, finde ich.

Danke für deine Zeilen und beste Grüße, Dirk

Antwort geändert am 12.03.2020 um 09:43 Uhr
Jo-W. (83)
(11.03.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 12.03.20:
Stimmt Jo, im Laufe eines Menschenlebens hat sich immer schon viel verändert, außer vielleicht im finstersten Mittelalter. Gemessen daran war es in den letzten Jahrzehnten relativ ruhig. Trotzdem wäre es natürlich schön, es gäbe mehr Signale nach dem Motto: »Jetzt wird alles besser!«

Danke für deinen Kommentar und viele Grüße, Dirk

 FrankReich (11.03.20)
Bei manchen sogar der Aaanfang und schöne Grüße auch vom Hannilein.

Ciao, Frank

 Didi.Costaire meinte dazu am 12.03.20:
Danke für den Hinweis, Frank. Nun ist der Anfang nicht mehr so sperrig.
Beste Grüße, Dirk

 FrankReich meinte dazu am 12.03.20:
Hi Dirk,

gerne, obwohl die Assoziation zu Mau Mau so natürlich etwas "begrenzter" ist, hat der Leser m. E. n. immer noch genügend Raum, um verrückt zu spielen. :D

Ciao, Frank

 Didi.Costaire meinte dazu am 12.03.20:
Die Änderung fiel mir leicht, da es meiner ursprünglichen Version entsprach. Nach deinem Einwand fand ich die längere Version selbst zu verquast. :)

 EkkehartMittelberg (11.03.20)
Hallo Didi, es ist interessant, dass auch die Offenen grenzenlose Offenheit nicht ertragen können.
Schöne Grüße
Ekki

 Didi.Costaire meinte dazu am 12.03.20:
Ja Ekki, manchmal muss man auch aufpassen, dass man nicht in ein Loch fällt.
Danke für deine Zeilen und beste Grüße, Dirk

 harzgebirgler (11.09.20)
es fliegen die gebrat'nen tauben
ja bislang kaum wem in den mund
obwohl das viele ungern glauben
und deshalb geht's oft mächtig rund -
dagegen ist kein kraut gewachsen
auch nicht im sonst sehr schönen sachsen.

beste grüße
henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 12.09.20:
Tja, die Menschen klagen Weh und Ach
und die Tauben sitzen auf dem Dach...

Danke für deinen Kommentar
und beste Grüße,
Dirk
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