Die Wirklichkeit schlechthin

Kurzprosa zum Thema Traum/ Träume

von  Moja

In Windeseile überschwemmen sintflutartige Regenfälle den Alexanderplatz. Mit brachialer Gewalt reißt die Sturmflut tiefe Gräben, Erdplatten stoßen, schieben, versinken ins Erdinnere. Ein Parkstück scheint auf bei Tageslicht, ein Tunnel, ein Trichter, man könnte hineinstürzen. Ununterbrochenes Auftauchen und Absinken aufsehenerregender Gebilde, bald sinkt die nächste, die letzte Reihe, eine lange Straße zwischen den Baumreihen, vor dem beginnendem Gerümpelfeld. Eine Schlammwüste, aus der Dächer und Baumwipfel ragen, die Stadt darunter verschwunden in Minuten. Das Eigenartigste aber ist, dass dies die Wirklichkeit schlechthin ist, träume ich. Da wirft die Natur das Rote Rathaus um, es kippt einfach nach hinten um wie ein Aufklappbild. Wieder geschieht etwas hinter mir. In das Bild dringt ein Heer Bagger von der Spandauer Straße vor, schweres metallisches Gerät, aber auch unter mir, gegenüber, rutschende Erdmassen. Ein geräuschlos tobendes Abräumen zwischen meinen Empfindungen und dem Versuch standzuhalten. Dann bricht der Platz hinter mir zusammen.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (13.03.20)
"standhalten" ist ein Verb. Die auseinander gezogene Schreibweise macht nicht plötzlich einen Teil davon zum Substantiv!!!

 Oggy meinte dazu am 13.03.20:
Im Bett schon!!

 FrankReich antwortete darauf am 13.03.20:
Wie wäre es einfach mal mit Rand halten?

 Oggy schrieb daraufhin am 13.03.20:
lol

 Moja äußerte darauf am 13.03.20:
Ja, na klar, bei dem Getöse auf dem Platz rutschte der Stand über die Abbruchkante, danke!

Winke, winke
Moja
Sätzer (77)
(13.03.20)
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