Tag 0: Freitag, der 13.3.

Tagebuch zum Thema Aktuelles

von  Manzanita

Letzter Schultag. Letzter Schultag vor mindestens 2 Wochen Fernunterricht.

Eigentlich. In echt werden die nächsten 2 Wochen garantiert ein großes Chaos, weil weder Schüler noch Lehrer wissen, wie dieses Microsoft Teams, auf dem wir kommunizieren sollen, funktioniert. Und von normalem Unterricht, kann sowieso nicht die Rede sein. Schon seit dem wir gestern erfuhren, wir hätten ab Montag keinen Präsenzunterricht mehr, konnte dieser auch diese Woche nicht beenden.

Eigentlich hatten die Lehrer erst vor einem Tag eine Sitzung über die Methoden des Ferunterrichts durchgemacht, aber sie schienen trotzdem keine Ahnung zu haben. Sie wollten uns für jeden Unterricht einen Chat zur Verfügung stellen, der aber schon ohne Fernunterricht gerne hin und wieder mal abstürtzte.

Chaos. Chaos indem wir uns irgendwie vor dem Coronavirus schützen sollten, nur wie? Nicht zur Schule gehen? Das hatte mein Vater uns auch schon für heute angeordnet, aber durch die Schulschließung ab Montag war auch das wieder aufgehoben. Also doch mit dem völlig überfüllten Bus zur Schule? Nein, das wollte er nicht. Also mit dem Fahrrad. Abwechslung. Aber leider zu viel Abwechslung. Baustelle wegen Neubau einer S-Bahnstation mitten im Park. Umleitung. Schnell hatten wir uns verfahren. Zum Glück in Richtung der Busstation. Also ab in den Bus, mit dem Fahrrad. Glücklicherweise war die Rush-Hour gerade zu Ende.

Im Bus: Außer mir nur ein paar wenige andere Fahrgäste, aber noch ohne Mundschutz. Der bringt ja angeblich sowieso nichts. Vorne einsteigen längst verboten. Um den Kontakt mit dem Fahrer zu vermeiden. Viel Kontakt könnte ich heute nicht vermeiden. Schule. Und dann, wie von der Direktion angeordnet, mit Einmaltüchern abtrocknen. Blöd nur, dass es die in der Schule nicht gibt.

Rückweg mit dem Fahrrad, diesmal ohne verfahren. Zuhause angekommen, Mittagessen, Freitags geht die Schule kürzer. Nun, ab jetzt konnte ich das selbst entscheiden.

Am Abendbrot informiert uns der spanische Präsindent darüber (wir sprechen Spanisch, weil mein Vater aus Madrid ist), dass eine der echten Heldentaten gegen den Coronavirus das ständige Händewaschen ist. Mein Vater sagt ironisch: "Dann war ich schon immer ein Held."

Keine Antwort.

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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (14.03.20)
Gute Idee, sehr anschaulich geschrieben. Man verliert ein bisschen den Glauben an die Wirksamkeit all der großen Maßnahmen.
Erfolgreiches Selbststudium wünscht
Eiskimo

 Manzanita meinte dazu am 14.03.20:
Ich habe auch schon den Glauben an die Maßnahmen verloren, aber es ist zumindest für den Anfang eine interessante Abwechslung bei der Unterrichtsgestaltung. Aber ich denke, auch das wird sehr schnell sehr langweilig werden. Naja, ich bin mal gespannt was noch so alles kommt.
Vielen Dank für dein Kommentar!

Manzanita
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