Das Rad des Glücks und Gottes Wahl.
Essay
von Willibald
Kommentare zu diesem Text
Gefällt 100%ig!
Ebenso wie der Auserwählte unter allen Umständen erwählt bleibt, wird der Kultivierte beispielsweise als Nutznießer des sozialen Wohnungsbaus nichts (oder wenig) von seiner Substanz verlieren.
Ob ihm das etwas "nutzt", ist eine andere oder besser die falsche Frage. - Der Erwählte (ach, Herr Werfel ), kann namenlos sein, gezeichnet und gemieden; er trägt doch die Gewissheit in sich, nahe bei seinem jeweiligen Gott zu sein, gleichsam ein Teil von ihm und weiß um die Komik des Sensenmanns. Und um seine Unzerstörbarkeit im ursprünglichen Sinne.
Herzliche Grüße
der8.
Ebenso wie der Auserwählte unter allen Umständen erwählt bleibt, wird der Kultivierte beispielsweise als Nutznießer des sozialen Wohnungsbaus nichts (oder wenig) von seiner Substanz verlieren.
Ob ihm das etwas "nutzt", ist eine andere oder besser die falsche Frage. - Der Erwählte (ach, Herr Werfel ), kann namenlos sein, gezeichnet und gemieden; er trägt doch die Gewissheit in sich, nahe bei seinem jeweiligen Gott zu sein, gleichsam ein Teil von ihm und weiß um die Komik des Sensenmanns. Und um seine Unzerstörbarkeit im ursprünglichen Sinne.
Herzliche Grüße
der8.
Ach ja, lieber 8.!
Als Willibald noch aufs Wittelsbacher Gymnasium ging und von seinem Griechischlehrer recht getriezt wurde und deswegen ein wenig störrisch blickte, sagte Studiendirektor Schober zu ihm: "Wen der Herr liebt, den züchtigt er." Willibald murmelte: "Dann bitte etwas weniger Liebe." Und Kurt Fleckenstein, sein Nachbar meinte, ja, so sei das. Sie seien das auserwählte Volk.
Herr Schober ging wieder zum Vokabelabfragen über. Und ließ die Verben konjugieren, hinauf und hinunter.
greetse
ww
Als Willibald noch aufs Wittelsbacher Gymnasium ging und von seinem Griechischlehrer recht getriezt wurde und deswegen ein wenig störrisch blickte, sagte Studiendirektor Schober zu ihm: "Wen der Herr liebt, den züchtigt er." Willibald murmelte: "Dann bitte etwas weniger Liebe." Und Kurt Fleckenstein, sein Nachbar meinte, ja, so sei das. Sie seien das auserwählte Volk.
Herr Schober ging wieder zum Vokabelabfragen über. Und ließ die Verben konjugieren, hinauf und hinunter.
greetse
ww
Antwort geändert am 23.03.2020 um 14:51 Uhr
Gemessen an deinem "Erfolg" behält Kurt Fleckenstein selbst im Nachhinein Recht.
Nicht, dass mich dies wunderte ...
Nicht, dass mich dies wunderte ...
Verzwickt verzückt.
Das Komische, analysiert aus einer völlig anderen Perspektive, als wir das in der Regel tun, hat etwas Ernüchternes. Gleichwohl ich dein Essay hochinteressant finde, muss ich doch zugeben, wie sehr es mich schmerzt. Warum? Weil ich das Komische an sich zum größten Teil* als heilend empfinde und nicht unbedingt sachlich betrachten mag. Verstehste oder?
Interessant ists allemal!
Es grüßt
Lotta
*ausgehend davon, mein Humorzentrum fühlt sich angesprochen.
Interessant ists allemal!
Es grüßt
Lotta
*ausgehend davon, mein Humorzentrum fühlt sich angesprochen.
* weil es sich hier um eines der wenigen wirklich lesenswerten Essays bei kV handelt
** als Motivation, weitere zu schreiben
:)
** als Motivation, weitere zu schreiben
:)
Auf ihre Weise auch ernüchternd und doch...:
Es gibt einige Dinge, die so ernst sind, dass man darüber lachen muss.
NIELS BOHR
Was ist das Universum? Ist es ein großartiger 3D-Film, in dem wir die unfreiwilligen Schauspieler sind? Ist es ein kosmischer Witz, ein riesiger Computer, ein Kunstwerk eines SupremeBeing oder einfach ein Experiment? Das Problem beim Versuch, das Universum zu verstehen, ist, dass wir nichts haben, mit dem wir es vergleichen können.
HEINZ R. PAGELS
BOHNEN
es grüßt nachdenklich
ww
Es gibt einige Dinge, die so ernst sind, dass man darüber lachen muss.
NIELS BOHR
Was ist das Universum? Ist es ein großartiger 3D-Film, in dem wir die unfreiwilligen Schauspieler sind? Ist es ein kosmischer Witz, ein riesiger Computer, ein Kunstwerk eines SupremeBeing oder einfach ein Experiment? Das Problem beim Versuch, das Universum zu verstehen, ist, dass wir nichts haben, mit dem wir es vergleichen können.
HEINZ R. PAGELS
BOHNEN
es grüßt nachdenklich
ww
Antwort geändert am 23.03.2020 um 17:24 Uhr
Ich bin zu Tränen gerührt!
Das Zitat von Pagels hat dagegen das Potenzial, mich lange Zeit zu beschäftigen. Da ich täglich von Astrophysikern umgeben bin, die sich gern mal auf philosophische Pläusche einlassen, beschäftigt mich solches regelmäßig.
Danke dafür.
Lotta, ratlos, aber glücklich. 🤔
Das Zitat von Pagels hat dagegen das Potenzial, mich lange Zeit zu beschäftigen. Da ich täglich von Astrophysikern umgeben bin, die sich gern mal auf philosophische Pläusche einlassen, beschäftigt mich solches regelmäßig.
Danke dafür.
Lotta, ratlos, aber glücklich. 🤔
Antwort geändert am 23.03.2020 um 19:42 Uhr
Uff! Falls Gott die Wahl hatte, führte er mich direkt zu Deinem Essay - es geschehen noch Wunder - schon war ich hin und weg,
für einen langen genussvollen Moment ins Lesen vertieft - bitte mehr davon!
Danke & Grüße,
Moja
für einen langen genussvollen Moment ins Lesen vertieft - bitte mehr davon!
Danke & Grüße,
Moja
Hach!
Ein großer Dank an Moja für das Ermuntern zum Schreiben.
ww
Ein großer Dank an Moja für das Ermuntern zum Schreiben.
ww
Wie einladend geschmückt, hier lasse ich mich jetzt gerührt nieder..., merci beaucoup!
Moja
Moja
Fisch (55)
(23.03.20)
(23.03.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Ich kenne die Skepsis,
glaube ich,
gegenüber dem Erklären.
Von Witzen, von Jokes, von minimaler Lyrik.
Und dennoch beobachte ich,
so glaube ich,
nicht nur oberflächlich,
wie mein Bewusstsein reagiert.
greetse an den Fisch
ww
glaube ich,
gegenüber dem Erklären.
Von Witzen, von Jokes, von minimaler Lyrik.
Und dennoch beobachte ich,
so glaube ich,
nicht nur oberflächlich,
wie mein Bewusstsein reagiert.
greetse an den Fisch
ww
Antwort geändert am 23.03.2020 um 19:56 Uhr
Lieber Willibald, ich finde deine Deutungen der Bilder von Shrigley sehr anregend. Für mich sind beide Ausdruck schwarzen Humors. "Wheel of Fortune" interpretiere ich so, dass einem meistens Poverty zuteil wird, deren einzige Alternative der Tod ist. Die Dominanz von Poverty wird verständlicher , wenn man den Begriff nicht nur materiell deutet.
In dem zweiten Bild sehe ich nur Bedrohliches, weil das Menschlein dem "chose" , das bedrohlich über ihm hängt, nicht entkommen kann, ob es das will oder nicht.
Shrigley versteht es mit einfachsten ikonographischen Bildern den Betrachter in den Bann zu ziehen. Du hast mir mit deinem Essay Zugang zu einem großen Künstler vermittelt.
In dem zweiten Bild sehe ich nur Bedrohliches, weil das Menschlein dem "chose" , das bedrohlich über ihm hängt, nicht entkommen kann, ob es das will oder nicht.
Shrigley versteht es mit einfachsten ikonographischen Bildern den Betrachter in den Bann zu ziehen. Du hast mir mit deinem Essay Zugang zu einem großen Künstler vermittelt.
Grüße dich, Ekki,
Danke für die Rückmeldung. Habe diesen Graphik-Autor im Internet entdeckt auf der Suche nach modernen, graphisch begleiteten Haikus und Minimal-Lyrik. War von der Machart abgestoßen-verblüfft. Und dann kam so eine Art Nahaufnahmen-Appetit.
Die schwarzhumorige Lesart scheint mir sehr zuzutreffen.
Immerhin gibt es auch eine Folgerung, die vielleicht zusätzlich auftaucht, wenn man das Bild betrachtet: Auf die eigenen Ressourcen geworfen zu werden, bedeutet, nicht zwingend mit dem Blick auf die Nabe des Glücksrades in das sich drehende, schwindelerregende Nichts abzusinken.
Beste Grüße
ww
p.s.
Nichts reimt sich richtig gut / auf Ekkehart / außer halt / Ekkehart.
(Gilt auch für Willibald.)
Danke für die Rückmeldung. Habe diesen Graphik-Autor im Internet entdeckt auf der Suche nach modernen, graphisch begleiteten Haikus und Minimal-Lyrik. War von der Machart abgestoßen-verblüfft. Und dann kam so eine Art Nahaufnahmen-Appetit.
Die schwarzhumorige Lesart scheint mir sehr zuzutreffen.
Immerhin gibt es auch eine Folgerung, die vielleicht zusätzlich auftaucht, wenn man das Bild betrachtet: Auf die eigenen Ressourcen geworfen zu werden, bedeutet, nicht zwingend mit dem Blick auf die Nabe des Glücksrades in das sich drehende, schwindelerregende Nichts abzusinken.
Beste Grüße
ww
p.s.
Nichts reimt sich richtig gut / auf Ekkehart / außer halt / Ekkehart.
(Gilt auch für Willibald.)
Antwort geändert am 24.03.2020 um 11:05 Uhr