Ein Land, das Himmel heißt oder Ein Wunder in Coronazeiten

Anekdote zum Thema Wunder

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Es war vor etwa zwei Wochen. Die Corona - Kontaktsperre war schon ausgerufen worden und ich war in Düsseldorf unterwegs. Ich hatte etwas eingekauft und befand mich schon wieder auf dem Heimweg, als mir ein kleiner Park in der Nähe der Königsallee auffiel. Genauer gesagt, ein kleiner, in voller Blütenpracht stehender Baum. Davon könnte ich ja mal ein Foto machen, kam es mir in den Sinn.
  Andererseits wollte ich aber auch schnell nach Hause und wäre möglicherweise auch weitergegangen. Aber dann verspürte ich einen starken inneren Impuls, dort rüber  in den kleinen Park zu gehen . Nun gut, dachte ich, kann ich ja ruhig mal machen!?

Das ich das Foto von der  Blütenpracht dann machte und es zu einem interessanten Gespräch mit einem Obdachlosen kam, sei hier nur am Rande erwähnt. Für die Geschichte hier ist nur wichtig, dass ich dort ein dickes Buch mit dem Titel: Ein Land, das Himmel heißt  auf einer Parkbank liegen sah.
    Für jemanden wie mich ein durchaus ansprechender Titel, aber ein von einer Frau geschriebener Südafrika-roman war jetzt eigentlich nicht so mein Ding. Dennoch nahm ich das Buch mit, denn ich verspürte durchaus ein bittendes: Nimm mich mit!
   
Wenig später saß ich in einer Straßenbahn, die einen großen Umweg durch die Stadt nahm, bevor sie dann endlich bei mir zuhause anzukommen wollte. Natürlich wusste ich das, aber der Weg ist das Ziel, oder?
    Auf halber Strecke kam mir plötzlich die Idee, dass ich ja vielleicht noch mal im Bücherschrank am Schillerplatz nachschauen könnte, ob es da etwas für mich Interessantes gäbe. Und so stieg ich an der nächsten Haltestelle aus und lief zu besagtem Bücherschrank.
    Hier wurde ich in einem solchen Maße fündig, dass ich jenes besagte Himmelsbuch wegen drohender Überlastung im Bücherschrank zurückließ. Vielleicht habe ich es ja für jemanden anderen gefunden, verschwendete ich noch einen letzten Gedanken an das Buch.
    Und auch der Umstand, dass mir wenig später mehrere Bücher aus dem halbgeöffneten Rucksack fielen, - ist das jetzt ein Zeichen? - ließen mich nicht reumütig umkehren.

Gestern, etwa zwei Wochen später nach viel coronagewirkter Häuslichkeit, war ich wieder einmal in Düsseldorf unterwegs. Dieses Mal allerdings mit dem Fahrrad.
  Erneut  befand ich mich eigentlich schon auf dem Heimweg, als ich plötzlich an einer Neubausiedlung vorbeikam, die eine ganz nette Grünanlage umschloß. Ich hatte da zwei Jahre zuvor schon mal recht entspannt auf einer Bank gesessen.
  Aber dieses Mal war alles ziemlich voll mit spielenden Kindern, spazierenden Familien und jungen Leutem, die auf Isomatten gymnastische Übungen verrichteten.. So schob ich mein Fahrrad einfach nur durch die Grünanlage und wollte schon in Richtung Hauptbahnhof losfahren, als ich plötzlich wieder jenes innere Drängen verspürte: Kehr noch einmal um! Mein Blick fiel auf eine bestimmte Stelle in etwa 50 Meter Entfernung, an der ich zuvor aber nicht vorbeigekommen war.
  Okay, dachte ich, kein Problem!

Dort stand  zwischen neu gepflanzten Bäumen eine Bank. Ich steuerte sie nun zielstrebig an, als ich auf einmal etwas auf ihr liegen sah. Ein Buch? Aha, deshalb also vielleicht der Impuls!?
  Tatsächlich lag auf der Bank mit der Rückseite nach oben  ein Buch. Ich stellte mein Fahrrad ab, setzte mich hin, und drehte neugierig das Buch um, so dass ich den Titel lesen konnte.
    Danach brauchte ich wirklich einen Moment um zu realisieren, was ich da las. Der Buchtitel lautete: Ein Land, das Himmel heißt

Es war in demselben leicht gebrauchten Zustande, wie jenes Buch, was ich zwei Wochen zuvor gefunden und ganz woanders in einen Bücherschrank gestellt hatte. Es war ganz offensichtlich dasselbe Buch, dass mich nun ein zweites Mal unverhohlen aufforderte: Nimm mich mit!
  Wie um alles in der Welt, war es hierher gekommen? Aus einem Pool von hunderten von Büchern musste es jemand herausgegriffen und hier - mindestens einen Kilometer entfernt -  abgelegt haben.  Und ausgerechnet ich komme wie ferngelenkt vorbei!
  Ohne weiteres Nachdenken packte ich das Buch in meinen Rucksack und trat wenig später beglückt den Heimweg an.
 
Und die Lehr von der Geschicht? Der Herr stoppt auch in Coronazeiten seine Wunder nicht!


Anmerkung von Bluebird:

Nur falls jemand Zweifel haben sollte: Dies ist eine wahre Geschichte! Hier auch im Video von mir ( in verkürzter Form) erzählt:  hier

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Regina (07.04.20)
Gott als der oberste Bibliothekar des Universums oder war es dein Unterbewusstsein, das meinte, dieses Buch trage eine wichtige Botschaft für dich in sich. Da wäre ich gespannt, was dir der Inhalt nun sagt. LG Gina

 loslosch meinte dazu am 07.04.20:
variante 1: erster teil geträumt, zweiter real.
variante 2: zweiter teil geträumt, erster real.

 Bluebird antwortete darauf am 07.04.20:
@Loslosch
Beides real erlebt
@Gina
ja, ich werde mal schauen, wie es da weitergeht und vielleicht beizeiten noch mal was dazu schreiben
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