Der garten

Erzählung zum Thema Stimmung

von  Borek

Der Garten

Es ist Frühling!
Ziwitz, ziwitz, es sind die lockenden Vogelstimmen, die derartig nur im Frühling
erklingen.
Junge Vögel spazieren durch die Wiese, sie werfen ihre kleine zarte Brust
nach vorn, damit auch die dünnen Beinchen folgen können.
Die dicke grüne Wand aus Weinlaub ist noch kahl und dürr, die Blätter kommen
später. Sie lässt ausnahmsweise einen freien Blick auf den riesigen grünen Teppich
namens Gras erlauben, der nach 300 Metern endet.
Der Blick bleibt haften an einer grünen Wand aus mitteljungen Kiefern, mit ihren kräftigen satten Nadeln. Davor stehen wie Ausrufezeichen Obstbäume, deren Weiß in voller Blüte den Frühling signalisieren. Hinter den Kiefern ist eine Allee
ehrfürchtiger Buchen und Eichen, unterbrochen von langen rankenden Birken die,
die gleiche Größe zwar schon erreicht haben, wie ihre ehrwürdig betagten Nachbarn, aber sie bewegen sich im Wind und Sturm geschmeidige, während ihre
tief verwurzelten Nachbarn nur ein Rauschen im Blätterwald erlauben.
Darüber erhebt sich ein blauweißes Himmelszelt durchsetzt mit verspielten Wölkchen, oder Wolken mit dicken Backen, um ihre Stärke zu manifestieren:
Wie im Leben.
Es ist ein beruhigendes Bild, was auf dem Beschauer wirkt. Alle universelle Kraft
des Wachstums kommt aus der Erde: für das Gras, die kleinen und großen Bäume,
das Obst auf den Bäumen und im Garten. Über dieser malerischen Kulisse einer
grünen Wand ist der Himmel gespannt, im hellen Sonnenlicht. Auch bei strahlendem Mondenlicht öffnet er seine Weite bis in die Unendlichkeit der Sterne:
Die wir nicht begreifen.
Vor diesen Blick in eine grüne Welt steht mein Schreibtisch
Hinter meinem Rücken plätschert der kleine Springbrunnen, der mit seinem abendlichen Licht versucht etwas erdnahe Atmosphäre zu schaffen.
Eingebettet in Kiefersträuchern, ein riesiger Findling der wie Buddha still seine
Wacht hält, über Haus und Mensch.
Dazwischen steht mein Schreibtisch: Offen für meine Gedanken, frei und uneingenommen, für das Wort und dessen Sinn und für das tägliche Gespräch
H.L.13.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.04.20)
Kein Kommentar.

 Borek meinte dazu am 10.04.20:
Danke

 Tatzen (10.04.20)
Bei einer solchen Kulisse können das schöne Schreibtischgespräche werden!
Die Naturschilderung ist sehr stimmungsvoll, beim Blick in meinen Garten finde ich meine Gefühle darin wieder.
Für meinen Geschmack sind allerdings die Zusammenfassungen "Wie im Leben" und "Die wir nicht begreifen" zu offensichtlich - würde man sie weglassen, müsste der Leser selbst darauf kommen.
Viele Grüße!

 Borek antwortete darauf am 10.04.20:
Esist ein Auszug aus meinem Buch:" Geschichten die das Leben schrieb. Und bei Büchern muss man immer etwas ergänzen
was eigentlich klar ist. Aber jetzt in der schwierigen Situation
ist mein grünes Paradies eine doppelte freude.
Danke fürs "Lesen"
viele Grüße
Borek
aliceandthebutterfly (36)
(10.04.20)
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 Borek schrieb daraufhin am 10.04.20:
Danke Stefanie
Ja, es ist mein grünes Paradies und es ist immer eine Freude
die Natur zu beobachten, Auch kann man die Veränderungen
feststellen es werden immer wenig Bienen und der einsame Fuchs kommt auch nicht mehr. 30 Igel waren es letztes JJahr jetzt sind es erst 5
Dir eine gute Zeit und liebe grüße
Borek,

 LotharAtzert (10.04.20)
"Auch bei strahlendem Mondenlicht öffnet er seine Weite bis in die Unendlichkeit der Sterne:
Die wir nicht begreifen."
Lieber Borek,
das ist wohl wahr. Ein wenig begreifen einige die Eigenart der Sterne in unserem Sonnensystem, aber die unendliche Weite des Himmels macht fassungslos. Schon ein einziges Lichtjahr sprengt alle unsere Vorstellungsgaben.

Bei mir im (vergleichsweise kleinen) Garten singen die Meisen "Nietzsche Nietzsche", andere antworten mit "Witz Witz" und ein Rotkehlchen ist oft in unmittelbarer Nähe, wenn ich meditiere, guckt neugierig, was mir viel Freude beschert.
Schöner Text
Gruß
Lothar

Kommentar geändert am 10.04.2020 um 16:11 Uhr

 Borek äußerte darauf am 10.04.20:
Lieber Lothar
Danke fürs Lesen und Deinen Kommentar. Die Sterne und unser Sonnensystem ist schwer zu begreifen
Ein Lichtjahr bedeutet in Zahlen: 9.460 Billionen km
Die Entfernung der Erde zu dem Whirlpool Galaxien beträgt 14 Millionen Lichtjahre
Und wenn man sich dann die Gewaltigkeit vorstellt; so ist dieses kleine Lichtfünkchen
welches sie am Sternenhimmel glitzern sehen, ebenso ein riesiges Wunder wie die ganze
Natur die uns umgibt.

 Graeculus (10.04.20)
Wie glücklich kann man sich schätzen, wenn man diese Wunder von einem großen Garten aus bestaunen kann, statt aus Syrien, Afghanistan oder dem Jemen!

 Borek ergänzte dazu am 11.04.20:
Danke fürs „Lesen“
Der Garten und ein Gärtner ist der glückliche Rest
einer Wirtschaftskrise und das Ende eines beruflichen
Traumes mit 88 Mitarbeitern.
Mein Syrien in Polen
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