Ode an den Aufbruch in die Zukunft

Text zum Thema Gesellschaftskritik

von  max.sternbauer

Im Jahr 2000, wurde im Rahmen des Humangenprojektes, das Chromosom 21 vollständig sequenziert, und heute 19 Jahre später, laden Werbespots dazu ein mit Tests die eigene genetische
Herkunft zu entschlüsseln.
Sicherlich, wird die Gentechnik eine der wichtigsten Wissenschaften des 21.Jahrhunderts sein, und das ist auch gut so.
Denn mit ihrer Hilfe, könnten gravierende Probleme angegangen werden, wie Antibiotika resistente
Keime und Bakterien, oder den Nahrungsbedarf einer steigenden Weltbevölkerung, die mit konventionellen Mitteln nicht mehr beizukommen ist.
Vielleicht wird die Gentechnik auch dabei helfen können, gesellschaftliche Missstände bekämpfen zu können, wie die Kriminalität etwa.
Die Analyse der Gene, könnte dabei helfen, asoziale oder kriminelle Dispositionen bei Personen früh sichtbar zu machen und so größeren Schaden zu vermeiden.

Aber zu erst, muss eine Frage beantwortet werden, woher kommt die Angst vor der Gentechnik?
Es geht immerhin um unsere DNS, um das menschliche Erbgut, dem Fundament unseres Dasein als Menschen. Der Wissensstand hat einen so hohen Grad erreicht, und ist damit in der Lage, in die Tiefe seines Körpers vorzudringen, ihn zu beeinflussen.
Assoziationen werden dabei geweckt, nach einer literarischen Figur, nach einer Kreatur die zu einer Warnung für wissenschaftlichen Größenwahn stilisiert wurde, zu dem was Menschen anrichten können. Das Buch, von dem die Rede ist, trug den Titel: Frankenstein oder der Moderne Prometheus. Dr. Viktor Frankenstein, hatte  mit seiner Kreatur Gott herausgefordert, weil er aus toter Materie eine neue Schöpfung kreiert hat.
Wie die Geschichte ausgeht, ist wohl bekannt, sowie die vermeintlichen Lehren, die aus ihr gezogen werden können. Der menschliche Geist neigt dazu, auf Abwege zu geraten und Grenzen zu überschreiten, die er besser nicht überschreiten sollte.
Wann ist Fortschritt, zu viel Fortschritt und ab welchen Punkt unterwirft sich der Mensch dem Primat der Technik?
Ja, es braucht Regeln, für einen kontrollierten technologischen Fortschritt. Aber ist eine automatische Dämonisierung, wie bei der Gentechnik, der richtige Schritt, weil da hätten die menschlichen Vorfahren gleich in ihrem Urwald hocken bleiben können.
Anstatt  zu fragen, was hinter dem Horizont sich befinden könnte.
Die Medizin, hat seit dem erscheinen von Mary Shelley überschätzten Roman gewaltige Fortschritte getätigt, auch ohne das aus Leichenteilen zusammen gezimmerte Zombies die Straßen unserer Städte unsicher machen würden.

Ja, es werden sicherlich auch auf dem Weg der Genforschung Fehler gemacht werden, aber den Teufel an die Wand zu malen und a priori Missbrauch zu unterstellen, ist grob fahrlässig.

Technik und Verantwortung.
                   

In den Anfängen des Siegeszuges der  Eisenbahn in Nordamerika, hatte es sich schon als große Herausforderung herausgestellt, sich an den Fahrplan zu halten.
Denn, es knallten ständig Züge gegeneinander und Ursache hierfür wahr, das die Uhren in den Bahnhöfen nicht die gleiche Zeit anzeigten.
17:30 unterschied sich etwa in St.Louis, von dem 17:30  das in Houston angezeigt wurde.
Aber, hier kommt der große Twist, man fand eine Lösung für das Problem und niemand war je auf die Idee gekommen, die Dampfmaschine abzuschaffen. Denn, die Eisenbahn war zum Rückgrat der Wirtschaft Nordamerikas geworden, zu  Beginn des 20.Jahrhunderts.
Jedem technologischen Pessimismus, kann mit einem simplen Wort der Nährboden entzogen werden: Verantwortung.
So ähnlich könnte es auch zukünftig mit anderen technologischen Entwicklungen ablaufen, wie auch bei der Gentechnik.
Wenn Fehlentwicklungen ab zu sehen sind, wird nach justiert, verbessert und korrigiert.
Wo ist eigentlich der Unterschied, wenn Saatgut von Generation kultiviert wird, oder von einem Wissenschaftler mithilfe einer Petrischale, in nur wenigen Jahren erzeugt wird.
Ist das Domestizieren von Nutztieren, nicht auch eine Form der Gentechnologie?
Diese unterschiedliche Behandlung, beweist nur die aktuelle Mode der schwankenden Ambivalenz unserer Zeit, wie Fortschritt betrachtet wird.
So wie in der gerade unsinnigen Debatte um Klimapolitik, wird nicht rational argumentiert, sondern emotional, emotional im dem Sinne, das nicht nach dem Zweck gefragt wird, sondern nach einer schwammig formulierten Moral. Der Zweck des Gebrauches von fossilen Energien, liegt darin, das
die Zivilisation des Abendlandes auf erhöhten Energiebedarf aufgebaut wurde und nur dieser Verbrauch die industrielle Revolution ermöglicht hat. Ohne diese Revolution, wäre die Ära der Aufklärung nicht möglich gewesen, die Ideen von Kant und Diderot nichts weiter als Hirngespinste geblieben. Ohne industrielle Landwirtschaft, wäre es nicht möglich gewesen, die Geisel des Hungers in Europa zu bekämpfen.
Allen sogenannten Umweltschützern, muss eines drastisch vor Augen geführt werden; die Idee des von Menschen erzeugten Klimawandels, fußt gedanklich auf jenen Allmachtsphantasien, die so gerne als Resultat der Aufklärung angedichtet werden.
Denn die Vorstellung, das der Mensch zu so einem gewaltigen Faktor für die 
Geschicke der Erde geworden ist, ist nur wieder Ausdruck einer Alles-ist-Möglich-Mentalität, die der Moderne geschuldet sein soll.
Der Mensch kann im Prinzip alles, außer Grenzen für seine eigenen Taten zu setzen.
Eingriffe in das Reich der Gene hingegen, könnten helfen, die Landwirtschaft und die Medizin effizienter zu gestalten, denn darum geht es im Grunde, um Effizienz.
Sollten wir die Gentechnik also im Giftschrank lassen? Nein, denn das wäre ein fataler Irrtum.

Surge hominum.


Gerne und so oft es möglich ist, wird seit knapp Hundert Jahren auf Nietzsche und dessen Übermenschen herum getrappelt. Ohne die Philosophie dahinter verstanden zu haben.
Reflexartig wird die Keule mit der Aufschrift Faschismus geschwunden, wenn Nietzsches Philosophie auch nur ansatzweise etwas positives bewirken könnte. Aber dabei ging es Denker vor allem darum, das sich die Menschen nicht von kleinlicher Moral aufhalten sollten, auf ihrem Weg.
War es nicht immer, wie der Wunsch zu Fliegen, ein Traum der Menschen, sich zu verbessern.Oder ihre eigenen biologischen Limitierungen zu überwinden?
Oder verschiedene Gebrechen historisch werden zu lassen?
Wäre es nicht ein Trost, dem verunglückten Athleten Hoffnung zu geben, sein verlorenes Bein durch eine, vielleicht biologische, Prothese ersetzen zu können, oder einer jungen Mutter  mit fortschrittlicher Medizin zu helfen, wenn dem ungeborenen Kind eine Krankheit droht.
Denken wir weiter, eröffnet sich ein Horizont an Möglichkeiten für den Menschen.
Klüger, gesünder sein zu können, bis in das Greisenalter fit sein.
Laut Studien, nimmt in vielen industriellen Ländern die Intelligenz ab, auch dagegen könnte eventuell dagegen gesteuert werden, in dem die Fähigkeiten der Menschen durch genetische Eingriffe, erhöht werden.
Jedem Individuum könnte in die Wiegen  gelegt werden, der nächste Einstein oder Beethoven zu werden. Kurzum, die Evolution hat uns von den Bäumen hin zu den Startplätzen von Raketen geführt, die uns zu den Sternen bringen werden.
Es stellt einen würdevollen Auftrag da, den uns die Evolution stellt, diese Spezies mit allen Mitteln voranzubringen         
 
April April!

So, hier muss ich kurz unterbrechen und eine kleine Beichte hinzufügen.
Das war alles nur Quatsch, was sie bis zu dieser Stelle gelesen haben. Bitte seien sie mir nicht böse, ich stand nämlich vor einem riesigen Dilemma.
Als ich von der Aufgabenstellung dieses Wettbewerbes erfuhr, also etwas kritisches über das Thema Eingriffe in menschliches Erbgut zu verfassen, hatte ich gelinde gesagt nur einen Impuls gespürt.
Bitte lesen sie das Werk des Philosophen Günther Anders, machen sie sich ihre Gedanken und gute Nacht.
Anders ist Neunzig Jahre alt geworden, und hat den Großteil seines Lebens damit zugebracht, die Wechselwirkung von Technologie und Zivilisation zu analysieren.
Mann kann und muss nicht seiner Meinung sein, aber was kann ich gehaltvolleres zu dem Thema sagen, als der Mensch, der die Antiquiertheit des Menschen gegenüber seiner eigenen Apparate formuliert hat?
Anders gesagt, (Wortwitz, bitte verzeihen sie mir) weil ich vorerst nichts kluges zu sagen hatte, wollte ich zumindest versuchen die Gedanken von Leuten zu verstehen, die absolut felsenfest der Überzeugung sind, das Technik die Lösung für alle unserer Probleme ist; sei es das öffnen eines Glas Marmelade oder das nicht mehr so populäre Ozonloch. Gibt es das eigentlich.
Dabei wollte ich die Technik affinen Thesen soweit in das Absurde treiben, um einen dementsprechenden Lernwert zu erhalten. Ob Ich irgendwas daraus gelernt habe, erfahren sie in einem anderen Text.
Im Grunde, bin Ich ein sehr dem Fortschritt positiv eingestellter Mensch, der glaubt das er mehr Lösungen anbietet, als das er Herausforderungen erschafft.
Jetzt wollen wir auch noch mit menschlichen Genen herumspielen, liegt darin nicht eine riesige Gefahr? Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung.
Ich halte aber viel von den drei Gesetzen, die der britische Science Fiction Autor Arthur C. Clarke
formuliert hat:

„Wenn ein angesehener, aber älterer Wissenschaftler behauptet, dass etwas möglich ist, hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit recht. Wenn er behauptet, dass etwas unmöglich ist, hat er höchstwahrscheinlich unrecht.“

„Der einzige Weg, die Grenzen des Möglichen zu finden, ist, ein klein wenig über diese hinaus in das Unmögliche vorzustoßen.“

1. „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Wieso füge ich diese unsterbliche Worte in meinen Essay ein, um mein Geschreibsel in einem besseren Licht dastehen zu lassen? Ja, das auch, aber es soll mir bei einer Überleitung helfen.      Ich will gar so konkret auf  Thema Gentechnik eingehen, ich möchte auf was ganz anderes hinaus. Klar ist die Vorstellung, von genetisch veränderten Supersoldaten, die von den Großmächten aufeinander gehetzt werden, gruselig.                                                                                                  Aber, für mich ist die Frage nach dem Warum, lange nicht so produktiv, wie folgende Fragen. Die lauten: Wann Wo und Wie.
Was sind mögliche Triebfedern für Fortschritt, nun sie liegen oftmals in der Politik und Ökonomie, die beide sich gegenseitig beeinflussen. Die Funktionen einer Dampfmaschine, waren schon den antiken Griechen und Ägyptern bekannt, wussten aber nichts praktisches damit anzufangen, die These hierzu lautet; wozu auch, die hatten ja eine Armee aus Sklaven. Erst einige pfiffige englische Geschäftsleute, sahen das Potenzial, was in dem Ding schlummert.
Wir sollten nicht nur die Resultate im Blick behalten, sondern auch das riesige Räderwerk, was im Hintergrund sich bewegt und es erst ermöglicht.
Wissen sie, was mich zu gruseln bringt, folgendes Beispiel. Nehmen Wir mal an, sie sind ein Patient in einem Krankenhaus der Zukunft. Sie sind schwer krank, der behandelte Arzt teilt ihnen mit, das ihrer finanziellen Mittel nicht reichen würden, um die Krankheit unter sie leiden zu heilen. Aber, es gäbe eine Alternative, das Krankenhaus wäre in der Lage einen Klon anzufertigen. So könnte zumindest ein teil von ihnen weiterleben. Nun mag Klonen immer noch eine Fähigkeit sein, die Gänsehaut und eine Menge ethischer Fragen erzeugt. Aber mich beschäftigt bei diesem Szenario mehr, in welcher ökonomischen Hölle sie leben müssen.
Technik geschieht nie im luftleeren Raum, sondern er spielt sich immer in einem System ab. Ein  weiteres Beispiel. In Indien werden seit einigen Jahren Baumwollsorten verkauft, die genetisch so verändert sind, das sich die Pflanzen nicht mehr reproduzieren können. Die Bauern müssen jede Saison, neues Saatgut kaufen. Ich lass das mal so stehen.
Zum Abschluss noch ein paar Worte, die nicht hier hin gehören. Ich bin ein riesiger Fan der Raumfahrt und meiner Meinung nach, liegt ein Zeil unserer Zukunft wirklich irgendwo zwischen den Sternen. Nicht aus einem Gefühl der Überlegenheit heraus, nein, sondern weil wir Menschen evolutionär das Glück hatten, so einen grauen Matsch im Kopf geschenkt zu bekommen, der uns erst erlaubt, großartige Visionen umzusetzen. Aber dafür dürfen wir unsere eigene Wiege nicht abfackeln. Mehr habe ich nicht dazu zu sagen.


Anmerkung von max.sternbauer:

Text war für einen Wettbewerb gedacht und wird hier recycelt. Viel Spaß damit.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.04.20)
Bitte mal die Kommasetzung überrpüfen.
Sonst kein Spaß.
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