Blauer Tag

Text zum Thema Sprache/ Sprachen

von  RainerMScholz

Als Mensch ungeeignet. Aber was hat das zu bedeuten. Das sind die Zeichen und Laute, die Mimik und Gestik, die ungenügend erscheinen. Wir tun, was wir tun, weil wir träumen. Die Welt besteht aus dem, was wir nicht sehen. Gedanken sind erst verständlich, wenn ich versuche, sie zu formulieren. Dann jedoch sind sie scheinbar geringfügig und unbedeutend, die Form ist unzureichend, die Wellen und Frequenzen sind unnütz bewegte Atome, ein Hauch in den Stürmen. Und vor sich selbst ist man alleine und einsam bis auf die Knochen. Solange ich mich außer der Gnade befinde, bin ich nichts, als ein sich windender Wurm, Teil einer sich ausbreitenden, allesübergreifenden Groteskie und Statist unter Statisten eines schlechten, dumpfen Kammerspiels mit wertlosen Dialogen.
Alles ist ein großer Schlaf und eine ungeheuerliche Traumwandlerei. Der Himmel schläft, Gott ist fort, die Welt ist ein Spiel, dessen Ausgang wir kennen. Ich jedoch habe eine Sehnsucht nach der Erde, nach Fleisch und Blut, einen unstillbaren Durst und nagenden Hunger; ich will so tun, als lebte ich ewig und immerfort; und füttere diese Sehnsucht mit jedem Tag auf `s Neue, bei jedem Sonnenstrahl, bei Sternenglanz, in der Trübnis grauer Wolken und Nebel.
Ja, ich hänge auch am Leben, vielleicht nicht an meinem eigenen. Der Himmel ist blau. Wir sehen es endlich, auch wenn wir Masken vor unseren Gesichtern tragen. Dort muss die Sprache beginnen zu sprechen.

© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (17.04.20)
Dennoch ein sehr wolkig-pathetischer Text.
Neee, Rainer, bleib' doch beim Realismus, das kannst Du erheblich besser!

 IngeWrobel meinte dazu am 17.04.20:
Dieter, KV ist keine Doku-Seite. Um mit diesem Thema literarisch umzugehen, ist KV der richtige und gute Platz.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 17.04.20:
Wer behauptet so einen Unsinn? Also, dass Realismus mit Dokumentation gleichzusetzen sei???

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 17.04.20:
Welcher Realismus?

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 18.04.20:
Z.B. "Auf halber Strecke".
una (56)
(18.04.20)
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 RainerMScholz ergänzte dazu am 20.04.20:
Neue Sichtweise - ja; es muss doch noch etwas jenseits des Horizonts geben, das wir nur noch nicht benannt haben in unserer Distanzierung, in dieser austauschbaren Zeit und Gräue.
Gruß + Dank,
R.
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