Die protestantische Ethik

Anekdote zum Thema Wirtschaft

von  Terminator

Der Protestantismus steht geistesgeschichtlich in der nominalistisch-empiristischen Tradition. Die sinnlich wahrnehmbare Welt und das Einzelne (nicht das Transzendente und Allgemeine) sind in dieser Geistestradition die Realität. Da der Protestant seine Ethik aus der empirischen, nicht aus der transzendenten Realität ableitet, passt er sich im Laufe der Neuzeit an die Realität der kapitalistischen Produktionsweise optimal an. Die protestantische Ethik ist aus dem Geist des Kapitalismus entstanden, nicht umgekehrt. Max Weber hat Ursache und Wirkung vertauscht. Der Kapitalismus selbst hat eine andere psychosoziale Ursache, nämlich die Reaktion auf die Katastrophe des 14. Jahrhunderts.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (27.04.20)
Anekdote für Doktoranden

Gruß
TT

Kommentar geändert am 27.04.2020 um 09:47 Uhr

 Augustus (27.04.20)
Eine nähere Beleuchtung wieso der Kapitalismus aus der katastrophale herrührt, wäre anschaulicher.
Der Kapitalismus lässt sich anhand der monetären Merkmalsgrössen leicht bestimmen. Seit es den Zins gibt existiert Kapitalismus in seiner Reinform. Selbst die Ausbeutung von Gläubigen durch die katholische Kirche, aufgrund fantasieprodukte führte zu materiellen Bereicherungen der Konklave. Kapitalismus ist wesentlich älter.

Ave

 Terminator meinte dazu am 27.04.20:
Nüchtern betrachtet, entsteht der Kapitalismus aus der Rechtssicherheit auf den Eigentumstitel. Verpfändbares Eigentum schafft das erste Kapital, dann kommt die Anhäufung der Produktionsmittel. Die Rechtssicherheit auf Eigentum entwickelt sich ab der normannischen Eroberung Englands (Domesday Book: Verzeichnis aller Besitztümer in England) bis zum ersten Anjou-König Heinrich II mit seinen Gesetzesbestimmungen und der seinem Sohn Johann Ohneland abgerungenen Magna Carta. Vom ersten Baronenkrieg bis zum Bürgerkrieg 400 Jahre später balanciert England zwischen absoluter Königsherrschaft und Rechtssicherheit, danach gewinnt die Rechtssicherheit und die Eigentumsökonomie hebt ab. Kontinentaleuropa holt aber nicht erst auf, als der Absolutismus verschwindet: vor der industriellen Revolution ist jeder Kapitalismus im Grunde Raubkapitalismus, und wer am atlantischen Dreieck mit seiner Flotte partizipiert, kann mit Sklaven/Tabak & Zucker Gewinne machen. Aber warum das Haben seit Beginn der Neuzeit gegenüber dem Sein priorisiert wird, erschließt sich aus den Hungerjahren und der Pest des 14. Jahrhunderts.

Antwort geändert am 27.04.2020 um 12:41 Uhr
Cora (29) antwortete darauf am 27.04.20:
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 EkkehartMittelberg (27.04.20)
"Die proteswtantische Ethik aus demGeist des Kapitalisnus" Jetzt weiß ich, warum ich in protestatnischen Kirchen manchmal leicht fröstle.

 Dieter Wal (27.04.20)
Verstehe trotz 12. Semestern Evangelischer Theologie leider kein Wort. Doch es wirkt sehr gelehrt.

 Terminator schrieb daraufhin am 27.04.20:
Dafür habe ich in Vorlesungen oft Protokoll geschrieben und kann bis heute nicht stricken.

 Dieter Wal äußerte darauf am 28.04.20:
Ich hab Dich doch auch lieb.
Aha (53)
(15.05.20)
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 Terminator ergänzte dazu am 16.05.20:
Gunnar Heinsohn.
Aha (53) meinte dazu am 17.05.20:
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