Tag 48: Donnerstag, der 30.4.

Tagebuch zum Thema Aktuelles

von  Manzanita

Ich stehe auf. Es ist der letzte Apriltag, der schönste Monat des Jahres geht vorbei. Und er war schön. Immer schönes Wetter, immer viel Sonne, immer schön warm. Dieses Jahr hatte ich sogar das Glück, jeden Tag mit dem Fahrrad nach draußen zu fahren. Nur heute, heute ist das Wetter wohl nicht so schön. Draußen regnet es schon. Naja, der Mai wird bald den schönsten Monat des Jahres ersetzen und bestimmt auch sein Versprechen halten.

Während ich frühstücke, erinnere ich mich daran, dass ich heute in der ersten Stunde die von gestern übrig gebliebende Matheaufgabe bearbeiten möchte. Also mache ich mich gleich nach dem Frühstück an die Arbeit. Ich bin schneller fertig als gedacht. Eigentlich müsste ich um viertel nach neun Geschichte haben, in der Stunde würden ein Freund und ich sogar ein Referat halten, aber unser Lehrer schreibt, dass er mit seiner Tochter zum Arzt fahren muss. Er fragt uns auch, wann wir die Stunde nachholen wollen, ob heute Mittag oder morgen. Daraufhin schreibt die Mutter eines Mitschülers über seinen Accaunt, dass mittags Pause ist und da keine Arbeit erlassen werden darf, und dass morgen ja Feiertag ist. Also fällt die Stunde aus.

Tatsächlich, morgen ist Feiertag, erster Mai! Endlich kann ich mal wieder die Arbeitswoche an einem Freitag beenden, und das wird sich sogar nächste Woche zum achten Mai wiederholen! Zwei Wochen hintereinander werde ich eine Stunde weniger Informatik, Mathe, Bio und Physik, wie schön.

Heute werde ich aber noch aushalten müssen, und ich habe absolut keine Lust, daran zu scheitern. Nachdem ich mit Mathe fertig bin mache ich mit Spanisch weiter und bearbeite die Aufgaben zur Stunde, die eigentlich erst heute Nachmittag stattfindet, während der wir aber essen werden. Und dann bin ich auch schon mit den meisten Aufgaben fertig, weswegen ich nur noch auf die Konferenz in Deutsch warte.

Da es heute schon viel geregnet hat und es vielleicht auch wieder anfangen könnte, werden wir nicht in den Park fahren. Stattdessen nutzen wir den Tag und die Situation, um zu einem spanischen Supermarkt zu gehen, um Tomatensauce und anderes zu kaufen. Diesen Laden kann man nicht als Verkäufer von spanischen Spezialitäten bezeichnen, denn er verkauft sowohl Essen, als auch Wein oder sogar Waschmittel. Alles wird mit einem LKW aus Supermarkten in Spanien hergeholt. So stellt sich ein spanischer Supermarkt in Deutschland zusammen, also, wer Cola aus Spanien haben will (die allerdings genauso schmeckt, wie die aus Deutschland, also schlecht), der kann sie dort kaufen. Nur hat Cola wie viele andere Produkte ein Ablaufdatum, und solche sind dort meist abgelaufen… Aber im großen und ganzen wäre es eine Katastrophe für uns, wenn der Laden schließen müsste, denn er beliefert uns mit sämtlichen Produkten, die nicht für das Heimatland der Touristen in Mallorca, sondern für echte Spanier (solche gibt es übrigens auch auf Mallorca) gedacht sind.

Nach dem Mittagessen höre ich noch kurz die Nachrichten, dann arbeite ich an der Aufgabe für Ethik. Ich soll ein Poster zu meinem Vorbild gestalten. Als aller estes lege ich fest, dass das Poster digital wird, das ist deutlich einfacher. Nur, wer ist mein Vorbild? Warum denken sich alle, dass jeder Mensch sein eigenes Vorbild hat? Warum kann der Mensch nicht einfach selbst Gedanken entwickeln? Wahrscheinlich weil sie meistens zu dumm dafür sind.

Jedenfalls nehme ich als “Vorbild” den Gründer des privaten Fernverkehrbetreibers Locomore (inzwischen insolvent), Derek Ladewig, weil er ähnliche Gedanken wie ich hat. Schade, dass sein Konzept nicht aufging.

Da ich nun fertig bin habe ich mal richtig Zeit an meinem neuen Betriebshof für die Lego-Eisenbahn zu arbeiten. Ich baue einfach drauf los, weil mir die alten Pläne in der Realität dann doch nicht so gut gefallen, und tatsächlich, es geht auf, sogar mit einer neuen Haltestelle.

Und ganz plötzlich ist die Arbeitswoche vorbei, so ganz ohne Freitag, denn der kommt erst morgen, ein bisschen zu spät.

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