Wer seid ihr?

Text zum Thema Gesellschaftskritik

von  C.A.Baer

Ihr sagt, ihr wollt das Leben schützen
und erlaubt Pestizide auf Feldern
und liefert Waffen in Krisengebiete.

Ihr beklagt die Politikverdrossenheit der Bürger
und verlangt von ihnen,
dass sie Autoritäten folgen.

Ihr gebt Sorge um das Wohl der Bevölkerung vor
und lasst zu, dass Menschen mit Geld
Einfluss auf unser Gesundheitssystem haben.

Ihr warnt vor dem Heraufkommen faschistischer Tendenzen
und ordnet Zwangsmaßnahmen an,
die ihr tarnt als unabwendbare Notwendigkeiten.

Ihr sichert euch ab durch Fachleute und Wissenschaftler,
bestimmt aber selbst,
welche Meinung ihr gelten lasst.

Ihr redet von Einigkeit und Freiheit
und sprecht von Systemrelevanz.
Welches System meint ihr? Ein freies? Eine Herde?

Ihr sprecht von Risikogruppen
und vergesst das Dasein der Alten,
fragt nicht, was diese Menschen wollen.

Denn ihr kümmert euch nicht um den Tod,
lasst Menschen einsam sterben. Habt ihr vergessen,
dass die Würde ein unantastbares Grundrecht ist?

Ihr setzt auf Information und Transparenz,
doch eure einseitige Berichterstattung
erzeugt Angst und Schrecken.

Ihr lobt die Bürger für ihr Verhalten und Engagement,
als wenn sie eure Schafe wären,
nur damit sie euch folgen können.

Ihr, wer seid ihr überhaupt?
Zeigt euch! Wollt ihr,
dass wir vergessen, wer wir sind?

Schon stehen einige von euch, die vorgeben,
Alternativen für unser Land zu haben,
bis zu den Knien in einem braunen Dunkhaufen.

Und sie warten auf die Fliegen,
die er anlocken wird, damit sie sie fangen können.
Doch ihr selbst habt den Dunkhaufen aufgeschüttet.

Und wenn dann den Menschen ihre Würde egal geworden ist,
schreitet ihr dann ein und fordert,
dass sie unantastbar sei?

Einer von euch sagte einmal,
in der Krise offenbare sich der Charakter:
Euren wird man riechen können.

Denn eure Absicht, Leben zu schützen, bleibt eine Farce,
wenn ihr euch jetzt nicht kümmert um diejenigen,
deren Leben ihr mit euren Maßnahmen vernichten werdet,

und das weltweit!

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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (02.05.20)
die und da sind wir alle gleich machen das nicht mal wirklich absichtlich, ohne gelebte Selbsterkenntnis landet jedes Spiel genau da, nennt sich Zugzwang

 C.A.Baer meinte dazu am 02.05.20:
Über die wahren Absichten kann ich nur spekulieren.
Das Handeln aus Zwang heraus gleicht dem Wettlauf vom Hasen mit dem Igel. Wir sollten versuchen, es zu vermeiden.

Antwort geändert am 02.05.2020 um 15:33 Uhr

 DanceWith1Life antwortete darauf am 02.05.20:
gutes bild dafür

 FRP (02.05.20)
Du vermengst hier viele Problembereiche, die alle für sich angesprochen werden müssen. Deine Kritik ist zu einfach strukturiert, um greifen zu können. Momentan sehe ich nur ein Grundrecht über allen anderen: Das Recht meines Mitmenschen, nicht angesteckt zu werden - bzw., dass der vielgescholtene Staat alles Nötige tut, um dieses zu verhindern. In Abwägung mit der Medizin, versteht sich. Dabei ist es einzig der Staat, der uns vor dem braunen Misthaufen, den Du zu recht ansprichst, bewahrt. Aber seltsam: Wenn hier, in Leipzig Connewitz, die Rechten aufmarschieren, dann fallen die Linken der Polizei in den Rücken, nicht den Rechten! ist das die vielgepriesene Alternative? Da lobe ich mir doch Söder! Staat, Demokratie und Politik sind ja seit einiger Zeit allen wohlfeil. Nichts einfacher als das. aber stünde man selbst als Entscheidungsträger im Rampenlicht, dann erzittert einem schon mal der immer noch quer-Beet durch Connewitz rumgereichte Joint. Diese Grundgesetz-Demonstranten - ich mag sie (momentan, sonst schon) nicht. Milde ausgedrückt. Was brauchen die noch, um zu begreifen? Vielleicht Covid20, bei dem dann jeder unrettbar stirbt, wenn er es sich eingefangen hat. Zu Arbeitseinsätzen in die Lombardei verordnen, damit ihnen ein Licht aufgeht, um was es eigentlich geht. Das diese Welt so wie sie ist, purentief krank ist, ist geschenkt. Und trotzdem, da bin ich bei Dieter Nuhr - wann wäre es uns je besser gegangen? Nur, dass dieses eben auch leider bedingt, dass es der Erde als solcher durch Ausbeutung des Planeten schlechter geht. Ich sehe keine Alternative zum Kapitalismus, so sehr ich ihn auch hasse. Nur eine Abmilderung seiner Raffgier, vom Manchester- zum Corona-bedingt revidierten, umgedachten, gerechteren Kap. Fast möchte ich daran glauben - fast.

Kommentar geändert am 02.05.2020 um 19:20 Uhr

 C.A.Baer schrieb daraufhin am 02.05.20:
Abwarten...

 Graeculus (02.05.20)
Du siehst wohl das kommen, was ein Jurist kürzlich - Gott segne ihn, aber ich habe seinen Namen vergessen - "die drohende Gesundheitsdiktatur" nannte.

 C.A.Baer äußerte darauf am 03.05.20:
Ja, Graeculus, das steckt auch in dem Text.
Im übrigen kritisiert er nicht die Richtigkeit der Maßnahmen bezüglich unserer Gesundheit oder stellt die Gefährlichkeit des Virus in Frage, sondern weißt auf die Einseitigkeit des Denkens, die Art des Handelns und die möglichen Nebenwirkungen hin.

Antwort geändert am 03.05.2020 um 11:54 Uhr
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