verblättert

Gedicht zum Thema Erinnerung

von  monalisa

erinnerungen blättern
auf zahnlosen kies
abseitiger wege

lassen vergilbte bilder fallen
wortfetzen rückwärts
an den rand gekritzelt

zwischen seiten gepresst 
vergissmeinnicht und männertreu

man möchte sie zu staub zerreiben
und in den wind schießen

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(11.05.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 monalisa meinte dazu am 12.05.20:
Hallo Jo, es gibt halt solche und solche Erinnerungen, wünschenswert wäre natürlich, wenn die positiven überwiegen :), die unangenehmen mit der Zeit ihren Schrecken verlieren, verblassen, zu Staub zerfallen - vielleicht kann man da ja auch ein bisschen nachhelfen, wenn man sich ihnen stellt?

Vielen Dank für deinen Beitrag!
Liebe Grüße
mona

 AvaLiam (11.05.20)
...auch diese Blätter haben Geschichte geschrieben und waren mal bunt...

manchmal - ja, da könnte man....!!!

Am Ende machen doch auch diese Erinnerungen aus uns das was wir sind.
Und wenn ich mir deine Texte so anschaue, ist aus den Erinnerungen ja was geworden.
Ohne jene Erfahrungen wären es wahrscheinlich andere Worte.

Wie schade wäre das.?!

liebe Grüße - Ava

 monalisa antwortete darauf am 12.05.20:
Hallo Ava, ja natürlich hast du Recht, am Ende sind es oft die negativen Erfahrungen, ist es unser Scheitern, woraus wir am meisten lernen, was uns weiterbringt!

Dankeschön und liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (11.05.20)
Liebe Mona, dein Gedicht ist ungewöhnlich, weil Lyrik von schönen Erinnerungen dminiert wird. Die Erinnerungen anabseitigen Wege holen jeden ein. Fast jeder möchte sie zu Staub zerreiben und in den Wind schießen. Aber das ist sinnlos. Je weniger du sie zulassen willst, umso intensiver holen sie dich ein.
Ein wichtiges Gedicht, wie ich meine.
Herzliche Grüße
Ekki

 monalisa schrieb daraufhin am 12.05.20:
Wieder einmal sehr weise mitgedacht, lieber Ekki :), wie man es nicht anders von dir gewohnt ist. Erinnerungen, gerade negative, verblassen im Laufe der Zeit, rutschen im Stapel ganz tief nach unten, wo sie immer noch schwer wiegen und belasten können, auch wenn man das selbst nicht so wahrnimmt. Ich glaube auch, dass es gut ist, sich ihnen zu stellen, vielleicht stellt man ja fest, dass sie schon so dünn und durchsichtig sind, dass man sich vor allem von den negativen Gefühlen trennen kann, die sie beinhalten.

Ich danke dir ganz herzlich für deine Zeilen,
liebe Grüße
mona

 AchterZwerg (11.05.20)
Gefällt mir ebenfalls gut.
Besonders die "zwischen die Seiten gepressten" Verse. -
Manchmal ist es sicherlich besser, sich vom Ballast zu trennen und von Erinnerungen, die durch ihn genährt werden.

Liebe Grüße
der8.

 DanceWith1Life äußerte darauf am 11.05.20:
Ich spiel mal kurz den Gegenpart:
Diese Trennung vom Balast, ist, und das geht aus diesen wirklich erstaunlich klaren Zeilen hervor, ein verzwicktes Ding, will mir scheinen.
Ein Teil meiner hier so ein wenig "verteufelten" Person, zum Glück bin ich nicht das einzige Geschlecht, das auf diesem Planeten "verteufelt" wird, da habt ihr mehr Erfahrung mit, hat sich da ebenfalls verheddert.
ein Wort genügt:
Wiederholung

 monalisa ergänzte dazu am 12.05.20:
Hallo AchterZ., ja, ja, sehr enfühlsam, wie du erkannt hast, dass es vor allem die "Dazwischengepressten" sind, die einem das leben schwer machen können!

Sei herzlich bedankt für deine erhellende Sicht!
Liebe Grüße
Mona

 monalisa meinte dazu am 12.05.20:
Hallo DanceWithLife,
schön, das du hier vorbeigekommen bist und das "Verzwickte" am Abwerfen von Ballast angesprochen hast. Irgendwie meine ich, gehört es dazu, die Ärmel aufzukrempeln ihn (den Ballast) beherzt in die Hand zu nehmen (wie beim Garageaufräumen) und Stück für Stück zu entscheiden, was weitr damit passieren soll.
Nicht alles an deinem Kommentar habe ich verstanden, es scheint um Erfahrungen zu gehen, die ich nicht wahrgenommen habe.
Aber wenn du mit "Wiederholung" auch meinst, dass du dich mal wieder oder öfter bei meinen Texten einfinden willst, wäre mir das sehr recht.

Vielen Dank und liebe Grüße
mona

 Kettenglied (11.05.20)
Dein Text reißt in mir direkt eine bestimmte Stimmung an, schmerzhaft und bitter, echt.

Kommentar geändert am 11.05.2020 um 19:52 Uhr

 monalisa meinte dazu am 12.05.20:
Hallo Kettenglied, einerseits freut es mich ja, wenn die Stimmung direkt bei dir angekommen ist, andererseits hätte ich dir das Schmerzhate und Bittere gern erspart. Was nun?

Jedenfalls danke ich dir, dass du dich diesen Gefühlen gestellt hast. Vielleicht gelingt es ja, sie in den Wind zu schießen, wenn nicht sofort, dann irgendwann.

Liebe Grüße
mona

 juttavon (12.05.20)
Sehr gelungene Bilder!

HG Jutta

 monalisa meinte dazu am 13.05.20:
Dankeschön, Jutta, das freut mich :)

Liebe Grüße
mona

 ViktorVanHynthersin (12.05.20)
Gut, dass ich diese Seite aufgeblättert habe, sonst wäre mir dieses schöne Gedicht entgangen. Gerne gelesen!
Herzlichst
Viktor

 monalisa meinte dazu am 13.05.20:
Ja, Viktor, gut, dass dus nicht überblättert hast, auch für mich :), dann wäre mir dein Kommentar entgangen, über den ich mich sehr freue.

Liebe Grüße
mona
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram