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Lyrischer Prosatext zum Thema Aufbruch

von  Ephemere

Magentafarbene Hufeisen duchbohren den Volkskörper
Der Leichnam zuckt ein wenig und lallt die Internationale
Nie war ich so weise und so närrisch wie heute
Steige auf den höchsten Berg und predige den Untergang
Die Flut aus Champagner, in der wir alle gebadet haben
Wird zum Tsunami und frisst ihre Kinder
Feucht und geborgen auf dem Weg zum Bodensatz
Schneller ging es als gedacht
Was als Achterbahnfahrt begann, endet als Kamikaze
Doch grämen wir uns nicht,
Denn die Sonne, die alte Sirene
Gießt ihren Sirup über uns aus
Diesen überwältigenden Duft des Lebens
Das doch noch irgendwo ist, tief da drin.
Die Drogen sind uns noch nicht ausgegangen
Das hält uns aufrecht und macht uns doch stumpf für die Wahrheit
Die man nur mit der Nase richtig sieht und auf der Haut fühlt
Selbst noch auf der Straße
Der Pissgeruch und das nasse Pflaster
Verorten in der neuen Heimat
Ein Hauch von Zugehörigkeit, wenn niemand mehr zuhört
Erlöst von Sinn und Zweck und Rollen
Erlöst von Zukunft und Sein und Zeit
Das letzte Röcheln ein Fanal
Weiß man, wofür?
Spielt es eine Rolle?

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