Die lustige Person

Text

von  Cathleen

Die lustige Person

Wollte nur nach Hause kommen,
sprang in einen tiefen See,
um der Trauer zu entkommen:
Stets verfügbar sein tut weh.
Wasser löste ab die Schminke,
die mein Halt gewesen war.
Als ich fühlte, wie ich sinke,
freute ich mich um ein Haar.

Ich gab mich ganz verloren.
Wie kommt’s, dass ich noch bin?
Werd ich jetzt neu geboren?
Ist das schon der Beginn?

Kaum, dass ich den Grund berührte,
wurde mir ganz wunderlich.
Wärme war es, die ich spürte,
so als liebte jemand mich.
Freundlich sagte eine Stimme:
„Du hast Mut. Gebrauche ihn!“
Und sie wollte, dass ich schwimme,
fing an, mich emporzuziehn.

Ich gab mich ganz verloren.
Wie kommt’s, dass ich noch bin?
Werd ich jetzt neu geboren?
Ist das schon der Beginn?

Leider war der Weg nach oben
länger, als ein Atem reicht.
Nur die Seele ohne Körper
hat den Ufersaum erreicht.
Doch die Schmerzen, die mich banden,
wurden nicht davongeweht.
Seither such ich allerlanden
nach dem Herz, das offen steht.

Ich gab mich ganz verloren.
Wie kommt’s, dass ich noch bin?
Werd ich jetzt neu geboren?
Ist das schon der Beginn?

Version II

Harlekin (Arbeitstitel)

Konnt‘ mich selber nirgends finden,
sprang in einen tiefen See,
um für andre zu verschwinden:
Immer lustig sein tut weh.
Wasser löste ab die Schminke,
die mein Halt gewesen war.
Und ich dachte: Nun ertrinke!
Warst ja niemals wirklich da!

Gelächter in den Ohren,
misstrau ich Hampelmann
dem Scherz, der mich geboren.
Weil ich nicht weinen kann.

Kaum, dass ich den Grund berührte,
wurde mir ganz wundersam.
Liebe war es, die ich spürte,
wie in einem weichen Arm.
Freundlich sagte eine Stimme:
Du hast Mut. Gebrauche ihn!
Und sie wollte, dass ich schwimme,
fing an, mich emporzuziehn.

Gelächter in den Ohren,
misstrau ich Hampelmann
dem Scherz, der mich geboren.
Weil ich nicht weinen kann.

Leider war der Weg nach oben
länger, als ein Atem reicht.
Nur die Seele ohne Körper
hat den Ufersaum erreicht.
Nein, die Schmerzen, die mich banden,
wurden nicht davongeweht.
Seither such ich allerlanden
nach dem Herz, das offensteht.

Gelächter in den Ohren,
misstrau ich Hampelmann
dem Scherz, der mich geboren.
Weil ich nicht weinen kann.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram