Frösche am Teich der Poesie

Fabel zum Thema Entwicklung(en)

von  EkkehartMittelberg

Am Teich der Poesie sitzt ein Frosch. Er pumpt und pumpt und bläst sich gewaltig auf. Dann gibt er Laut: “Quak“. Es folgt eine Besinnungspause, in der er aufs Neue pumpt und sich wiederum nach Kräften aufbläst. Schließlich sondert er wieder ein Ergebnis ab: „Quak“. Das wiederholt sich je nach Geduld der Zuhörer noch einige Male.                                                                                              Es gibt Zuhörer, die sich entfernt haben. Sie sind bereit wieder zu kommen, wenn sich ein Storch eingefunden hat. Andere setzen ihre Hoffnung auf einen Ochsenfrosch.

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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (12.06.20)
Besonders gelungen, lieber Ekki, finde ich die Anspielung auf den Ochsenfrosch und dessen "Innerartlichen Kannialismus", so manchem Zuhörer ist ein einfaches "Quak" zu wenig spektakulär, mag es auch noch so verdichtet (aufgepumpt), unter Aufbietung aller Kräfte ausgestoßen werde. Sie möchten ein Schauspiel von Fressen und Gefressen-Werden miterleben :), vielleicht sogar ein wenig mitnaschen!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.06.20:
Merci, Mona, du bist zu einer anderen Interpretation gekommen als von mir intendiert, weil ich nicht wusste, dass Ochsenfrösche Kannibalen sind. Für mich symbolisierten sie besonders große Frösche , die sich noch besser als Durchschnittsfrösche am Teiche der Poesie aufblasen können. Aber ich freue mich natürlich über die von dir entdeckte andere Möglichkeit der Deutung.
Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (12.06.20)
Hallo Ekki,
dem Frosch sollte man eine Chance geben.
Er bemüht sich, das ist heutzutage nicht selbstverständlich, und er sollte seine Stimme ausbilden lassen
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 12.06.20:
Gracias, mein Freund. Ja, man sollte ihm eine Chance geben, weil ja sein Aufwand in keinem Verhältnis zu dem minimalen Ergebnis steht., Freilich hätte in der Lehre einer traditionellen Fabel gestanden, er solle lernen, weniger Wind zu machen. ;) :)
Herzliche Grüße
Ekki

 TassoTuwas schrieb daraufhin am 12.06.20:
Wie Recht du hast und ja, bei der Ursachenerforschung für Pleiten und Pannen ist mangelnde Bescheidenheit auf einem der hinteren Plätze zu finden

 TrekanBelluvitsh (12.06.20)
Da wird Entenfüttern doch glatt eine annehmbare Alternative.
;-)

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 12.06.20:
Merci, ein Vergleich liegt nahe. Enten schnattern, Frösche quaken. Viel Lärm um nichts. Wären es Menschen, müsste man das Verhältnis von Substanzlosigkeit und freigesetzten Aerosolen in Betracht ziehen. :)

 AZU20 (12.06.20)
Ob letzterer wohl kommt? Den Frosch würde ich einfach leben lassen. Man muss ihn ja nicht ernst nehmen. LG

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 13.06.20:
Danke, Armin, ich lasse den Frosch leben. Aber manchmal sitzen mir zu viele von diesen aufgeblasenen Wichtigtuern am Teiche der Poesie und die Nachtigallen können ihr Gequake leider nicht übertönen.
LG
Ekki
Sätzer (77)
(13.06.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.06.20:
Da hast du recht, Uwe. Doch die sind meistens Ochsenfrösche, die sich mit einmal Quak nicht begnügen. Merci und LG
Ekki

 Graeculus (13.06.20)
Beim Quaken mancher Frösche bleibt nur das Warten auf den Storch. Zwischen solchen Fröschen und den Hexamenter-Versen des Decimus Magnus Ausonius in seinem Technopaegion besteht eine tiefe Kluft:
Versus monosyllabis et coepti et finiti ita ut a fine versus ad principium recurrant

RES hominum fragiles alit et regit et perimit FORS
FORS dubia aeternumque labans: quam blanda fovet SPES
SPES nullo finita aevo: cui terminus est MORS
MORS avida, inferna mergit caligine quam NOX
NOX obitura vicem, remeaverit aurea cum LUX
LUX dono concessa deum, cui praevius est SOL
SOL, cui nec furto in Veneris latet armipotens MARS
MARS nullo de patre satus, quem Thraessa colit GENS
GENS infrena virum, quibus in scelus omne ruit FAS
FAS hominem mactare sacris: ferus iste loci MOS
MOS ferus audacis populi, quem nulla tenet LEX
LEX naturali quam condidit inperio IUS
IUS genitum pietate hominum, ius certa dei MENS
MENS, quae caelesti sensu rigat emeritum COR
COR vegetum mundi instar habens, animae vigor et VIS:
VIS tamen hic nulla est: tantum est iocus et nihili RES.

Kommentar geändert am 13.06.2020 um 18:27 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.06.20:
Vielen Dank, Graeculus, dass du die geistreichen Verse des Ausonius mit den pontierten Versanfängen und Versenden noch einmal eingestellt hast..

 Graeculus meinte dazu am 13.06.20:
Gern geschehen, lieber Ekkehart.
Agnete (66)
(13.06.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.06.20:
Merci, Agnete, es ist wie verwunschen. :)
LG
Ekki

 AvaLiam (14.06.20)
Am Teich der Poesie ist viel los. Da wird viel geunkt und gequakt und sich aufgeblasen. So mancher Frosch will lauter als die anderen sein und versucht, die anderen zu übertönen. So endet das Gequake manchmal in ein wild quakendes Froschkonzert.
Da wird der Frosch in der Pfanne verrückt!!

Sicher wird mit dem Ochsenfrosch alles anders. Lässt er doch größeres erwarten. Erwarten, statt einem kläglichen Quak einen ordentlichen Ton anzuschlagen.
Und so nimmt er eine entsprechende Körperhaltung ein, bläht sich auf und...
...NIX...
Nur ein leises, zartes Brummen. Oder doch Summen?

Ja, so ist das am Teich der Poesie und manche Vorstellung ist schon ins Wasser gefallen zwischen dem Unken und Quaken und den vielen leeren Tönen.

Doch am Teich gibt es noch soviel Schönes zu sehen.
Die Enten, die Gräser, das Schilfrohr mit seinen Kolben, Nutrias und vor allem die Li(e)bellen...wie sie ihre Flügel in schillerndstes Licht tauchen und beinahe geisterhaft über dem Teich fliegen, eben noch an der einen Stelle und kurz darauf an einer anderen...wie sie schwebend die Gedanken davon tragen, so leicht beinahe schwerelos....

Gern hab ich an deinem Teich gesessen - liebe Grüße, Andrea

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.06.20:
Liebe Andrea, die besten Kommentare sind aus meiner Sicht jene, die die Intention des Verfassers auch sprachlich fortsetzen, Deine Interpretation, Wort für Wort, ist dafür ein herrliches Beispiel. Ideal erscheint mir freilich eine Deutung wie diese, die positive Aspekte der Poesie in den Blick rückt, die der Autor nicht erwähnt hat.
Übrigens habe ich in meiner Kindheit manche Stunde an einem Feuerlöschteich verbracht, der mit Vergissmeinnicht, wilden Orchideen, sich tummelnden Weißfischen und sirrenden Libellen genau der Schilderung im zweiten Teil deines Kommentars entsprach. Vielen Dank!
herzliche Grüße
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(14.06.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.20:
Vielen Dank, Sigi. Es lebe der Storch!
Liebe Grüße
Ekki

 FrankReich (24.09.20)
Glasklar, das ist ein Fall für den Teichhüpfer! 😂
Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.09.20:
Eine witzige Assoziation, Frank.
Amüsierte Grüße
Ekki

 harzgebirgler (08.10.20)
so blasebalge gibt's am see der wörter
zuhauf, läßt in voll kalt - die überhört er.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.10.20:
Merci, Henning, Blasebalge ist herrlich.
LG
Ekki

 Dieter_Rotmund (08.10.20)
Herrlich!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.10.20:
Merci, Dieter, das freut mich.

 tulpenrot (08.10.20)
Ich befinde mich gerade in der Pump-Phase. Wie lange sie dauert, kann ich nicht sagen. Aber wenn es für mein Uak wieder reicht, werdet ihr es lauthals hören und alle Frösche werden vor Ergriffenheit staunen. Nur noch ein bisschen Geduld. Warum sollten sich Zuhörer entfernt haben? War "Der Frosch und der Kieselstein" wirklich so schrecklich?
tulpenrot, redet Uak und ist wie immer ahnungslos

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.10.20:
Hallo Tulpi, bei dir wird sich kein Zuhörer entfernen , weil dein Uak einmalig ist. :)
Grazie und ergriffene Grüße
Ekki

 tulpenrot meinte dazu am 08.10.20:
Ohh Danke, sowas ist Öl für meine Augen oder Ohren oder für meine Seele - aber ergriffen musst du überhaupt nicht sein, schließlich bist du kein Frosch. Aber meine Geschichte hast du sicher nicht gelesen.
Macht nix.
Was ich immer noch nicht weiß, wen du mit deinem Text eigentlich meinst.
Tulipane

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.10.20:
Hallo Tulipane, jetzt bin ich etwas verwirrt. Welche Geschichte meinst du?
Mit meinem Text meine ich Kommentatoren, die sich gewaltig aufblasen, aber nicht mehr als ein quak zustande bringen.

 tulpenrot meinte dazu am 09.10.20:
Ich schrieb es doch "Der Frosch und der Kieselstein", eine Kindergeschichte für Kinder und solche, die es werden wollen ... siehe hier: https://www.keinverlag.de/338603.text
Ist aber im Grunde unwichtig.
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