Lebenslustig

Text zum Thema Nonsens

von  tulpenrot

ich bastele mich durchs Leben
singe alberne Lieder und habe unbändigen Spaß
ich feiere den Winter
weil die Kälte genau das Richtige ist
für mich
den viel zu heißen Gewitter-Sommer überspringe ich lässig
im Herbst setze ich mir einen Heuhaufen aufs Dach
und im Frühling bleiche ich die Haare
weil sie sowieso weiß werden
dann trinke ich Wein aus dem Suppenteller
und ermogele mir beim Monopoly die Schlossallee mit einem Hotel
wie in Kindertagen

wunderlich will ich sein
mich schlapp lachen
weil sowieso keiner mich versteht

das alles war schon immer so
entschuldigt bitte
dass ich geboren bin und immer noch lebe
wie gerne


Anmerkung von tulpenrot:

Meine damalige Antwort auf Boris Palmers „Wir retten möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“.

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Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(17.06.20)
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 tulpenrot meinte dazu am 17.06.20:
Danke, das freut mich. Es müssen ja nicht immer schwerwiegende Gedanken sein. Angelika

 Dieter Wal (18.06.20)
Inhaltlich sehr gut. Redundanzen als Vorschlag im Privatkommentar überarbeitet.

 tulpenrot antwortete darauf am 18.06.20:
Dass der Text keineswegs alle "Formalitäten" eines künstlerisch hochwertigen Machwerks erfüllt, ist mir in aller Deutlichkeit klar. Er hat deswegen noch nicht einmal genügend Substanz für eine Überarbeitung!! Aber danke, dass du dich an eine verschlankte Form gewagt hast, die dem Text vielleicht ein bisschen mehr Qualität gibt. Ich denke darüber nach, aber habe wenig Hoffnung.
Viele Grüße
Angelika

 Dieter Wal schrieb daraufhin am 18.06.20:
An Substanz fehlts nicht. Es geht mir nicht um Kunst an sich, sondern um sprachliche Vollkommenheit als Prinzip. Ob das dann am Ende Kunst ist oder was auch immer, sollen Germanisten entscheiden. Oder auch nicht.

Mir gefällt dein Gedicht auch mit Unvollkommenheiten, weil ich fühle, dass es authentisch ist.

Antwort geändert am 18.06.2020 um 10:13 Uhr

 Dieter Wal äußerte darauf am 26.06.20:
Es ließe sich hier und da komprimieren.

ich bastele mich durchs Leben
singe alberne Lieder und habe unbändigen Spaß
ich feiere den Winter
weil die Kälte genau das Richtige ist
für mich
überspringe den Gewitter-Sommer
setze mir einen Heuhaufen aufs Dach
und bleiche im Frühling die Haare
die sowieso weiß werden
trinke Wein aus dem Suppenteller
und kaufe beim Monopoly die Schlossallee mit einem Hotel
wie in Kindertagen

bin wunderlich
lache mich schlapp
weil mich sowieso keiner versteht

das alles war immer
entschuldigt bitte
dass ich geboren bin und immer noch lebe
wie gerne

Antwort geändert am 26.06.2020 um 11:58 Uhr

 tulpenrot ergänzte dazu am 29.09.20:
Ich finde deine Fassung zwar inhaltlich korrekt, aber nicht so emotional wie mein ursprünglicher Text.
Es ist ein Unterschied, ob man nur von Gewittersommer redet oder vom "viel zu heiße" Gewittersommer, man hört das Leiden an der Hitze heraus (vermute ich),
ob ich mir irgendwann einen Heuhaufen aufs Dach setze oder im Herbst - ich wollte alle 4 Jahreszeiten im Text erwähnen! - und ich bleiche mir die Haare, w e i l sie sowieso weiß werden (nicht d i e sowieso weiß werden - wie langweilig).
Und genauso m o g e l e ich beim Spiel und spiele nicht nur sturheil vor mich hin.
Das sind doch alles gravierende Unterschiede. Was daran ist redundant?

 AZU20 (18.06.20)
Weiter so. LG

 tulpenrot meinte dazu am 17.07.20:
werd mich bemühen, du wirst es sehen.
Hab deinen und andere Komms völlig vernachlässigt -Entschuldigung
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