Morgenblatt Geheime Zeichen.

Text zum Thema Zeitgeist

von  franky

Weiß nicht warum ich hier untätig herumstehe;
Kein Rotzlöffel leiht mir sein Ohr.
Könnten sie mir nicht ein Paar Kröten in den Hut werfen?
Mir ist so stink langweilig ums Maul.
Was da vom Himmel rieselt, ist kein Bisschen einsichtig,
es klatscht verdammt frech auf mein heiliges Haupt.
Bekommen davon Ohrensausen!

Knietief trete ich in das Unkraut der Niedertracht.
Ich trete es mit beiden Beinen in die Breite,
es besudelt meinen schneeweißen Leumund.
Das Gelächter einer schallenden Ohrfeige sticht in mein Ohr.
Es trällert: „Bist selber schuld! Bist selber Schuld!“

Unvorsichtig stopfe ich mir Kraut und Rüben in den Bauch,
das bringt große Übelkeit und Rülpsen. 
Belebend steigen weiße Wölkchen auf, sie dienen nur der Life Show. 
Ich breche eine Lanze für unbekümmertes Loslassen.

In der Rinde der tausendjährigen Linde sind zweitausendjahre alte Runen eingeschnitzt,
sie sind von allzu vielen Witterungseinflüssen total verblasst.
Jüngerem Datum ist hier ein Gekritzel zu erkennen:
„Schwöre dir meine ungebrochene Liebe,
sie ist so stark wie von der Linde die Triebe.“
Ein triviales, unvollkommenes  Gesäusel.

Reime mir alles zusammen und stelle fest:
„Der Obolus lässt zu wünschen übrig!“
Eine Leihfirma verleiht frisch gebügeltes Geld,
die Blüten sind kaum zu übersehen.
Getrocknet und zerrieben beinhalten sie große Giftmengen. 
Es hat noch jeden Bolzen, der geradestand in die Knie gezwungen.

Bevor der Stiefel der Gerechtigkeit mir in den Hintern tritt,
ziehe ich den Schwanz ein und ziehe von Tannen.

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Kommentare zu diesem Text

Aha (53)
(18.06.20)
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