Anderer Morgen

Gedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  fritz

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I


Wenn nicht schreiben
nicht mehr geht
Geistesatem
Es tut ihm nichts,
wenn alles sofort in Flammen.

Die Worte, sie sind gewesen
Sind geworden
Wurden geworden
Wie einst auch ich geworden ward.

Purer Augenblick,
und also purer Dank
und zarte Ausversicht
kleiner Verzicht
um eines
Kleineren willen,
das überendlich groß.

Diese Worte kennen keinen Zorn
Ich brauche sie, mich zu entwüten
Nicht unschuldig kann ich werden
aber setzen in Staben den Willen
sodass gar fast die Liebe klingt aus
ihm ist schlau zu werden kaum.


II


Alles mündet in einen Grund,
der klar, und also nicht wahr allein
auch schön, und gut sogar
Wie jeden Morgen,
und spürbar noch an diesem.

Ein Fenster, das selten sich öffnen
lässt kaum sich bemerken.

Blicke hinaus
werde Äonen alt, doch
kaum genug vom Leben,
doch ohne es zu jagen
Für heute ist im Augenblick
schon alles da
(und vieles nah).


III


Hier saß ich auch vor Jahren schon
Sang den fein Berührten
Gab Räume ihnen in Klängen
Auf Notenleitern Wege

Die sonst so oft vergeblich
an stumme Türen klopfen
Wo Teppiche weich
die Widerstände hemmen
Wo alles behaglich,
nichts fraglich scheint
Antwort inmitten der Muster
verstickt, bewahrt immerhin.

Auch ich will nicht mehr
alle Kämpfe fechten
Gedimmtes Licht mir gönnen
daraus Verschweigens Wärme.

Nicht immer wird Wahrheit
gesprochen
Nicht überall das Zarte
fein
Ich will wie ein Wort
in eines Menschen Munde sein.


IV


Und wenn ich vor Dir erwache
edel den Tag bereiten
Lehrst Du mich, wie viel da schon ist
reißen wir die Fenster auf
lassen die Geister wirrer Träume
frei, sich zu zerstreuen.

Ich fühle mich seit je bereit
in Noten zu weben, was von
einem Menschen zu viel verlangt
Daraus sich hören lernen lässt
was ich nicht ganz verschweigen kann.

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