Siegreicher christlicher Glaube oder der Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär

Essay zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Als Kaiser Theodosius im Jahre 392 n. Chr. den christlichen Glauben zur Staatsreligion erklärte, war das der Schlusspunkt einer vierhundertjährigen Entwicklung. Der Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär!
    Mit diesem kaiserlichen Edikt ging gleichzeitig ein Verbot aller anderen öffentlichen religiösen Kulthandlungen und Praktiken einher. Wirklich ein Sieg auf der ganzen Linie!
 
Aber hieß das nun, dass alle Bewohner des Römischen Reiches nun Christen wurden oder offiziell diesem Glauben beizutreten hatten? Natürlich nicht! Wenn jemand privat einem anderen Gott huldigte, so war das halt so. Herzensglauben kann man nun mal nicht von oben verordnen
    Viel interessanter allerdings ist die Frage, wie es den mit dem Glauben derjenigen bestellt war, die sich nun Christen nannten. Waren sie wirklich in dem Sinne gläubig, wie es die ursprüngliche Christenheit der ersten beiden  Jahrhunderte war?
    Ich denke, dass da nicht von auszugehen ist. Viele sich da vielleicht Christen nannten, weil es gerade angesagt war und gewisse Vorteile mit sich brachte. Aber es sich eben nicht um einen echten Herzensglauben handelte. Dies müsste ich allerdings dann noch mal etwas genauer untersuchen, um es mit abschließender Sicherheit sagen zu können.

Aber man sollte  nicht den Effekt religiöser Erziehung und Unterweisung unterschätzen. Es kann bei dem ein oder anderen tatsächlich zu echtem Glauben führen.
  Wie umgekehrt beispielsweise das Einimpfen naturalistischer Sichtweisen zum Atheismus führen kann. Oder wie anders sollte man sich die entsprechend hohen Zahlen in den neuen Bundesländern erklären?

Denkanstoß:
Es würde mich nicht wundern, wenn in einigen Jahren in China der christliche Glaube zur Staatsreligion erklärt würde:  Der Glaube auf dem Vormarsch

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

buchtstabenphysik (25)
(10.07.20)
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 Dieter Wal meinte dazu am 12.07.20:
Kann nicht am Wetter gelegen haben. Bedeckt und kühl am 10.07. in D-Dorf.

https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=50

 DanceWith1Life (10.07.20)
Du hättest Fußballfan werden sollen, dein Verein würde Dich und deine Geschichten lieben.

 LotharAtzert antwortete darauf am 10.07.20:
Mit Bluebird und Campino könnte tatsächlich der direkte Wiederaufstieg von Fortuna Düsseldorf gelingen.

 DanceWith1Life schrieb daraufhin am 10.07.20:
wo ist unser Sportreporter, wenn man ihn braucht?

 loslosch (10.07.20)
"Aber man sollte nicht den Effekt religiöser Erziehung und Unterweisung unterschätzen. Es kann bei dem ein oder anderen tatsächlich zu echtem Glauben führen."

erdogan sieht das genauso.

 DanceWith1Life äußerte darauf am 10.07.20:
Losch, also so gehts ja nicht, Bluebird bleibt in Großwestdeutschland, ja wo kommen wir denn da hin, wenn wir unsere Wanderprediger ins Exil schicken.

 DanceWith1Life ergänzte dazu am 10.07.20:
Womöglich gewinnt Istanbul die Königsklasse, kommt gar nicht in Frage.
Aha (53)
(10.07.20)
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 loslosch meinte dazu am 10.07.20:
Ὁ μὴ δαρεὶς ἄνθρωπος οὐ παιδεύεται. (Menander.) Der Mensch, der nicht geschunden wird, wird auch nicht erzogen. kaiser wilhelm zwo: immer feste druff.

 Bluebird meinte dazu am 12.07.20:
Interessant, welche assoziative Blüten ein an sich harmloser Satz so treiben kann ...
Aha (53) meinte dazu am 12.07.20:
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 Graeculus (12.07.20)
Mit dem Edikt des Kaisers Theodosius endete das kurze, 311 mit einem Edikt des Galerius beginnende Jahrhundert, in dem wenigstens der Staat religiöse Toleranz übte. Nun konnte das siegreiche Christentum mit staatlicher Unterstützung etwas durchführen worüber Hans Küng geschrieben hat: "Das Christentum ist die mörderischste Religion, die es je gegeben hat."
(in: Hans Küng, Ewiges Leben, 1982)
Bemerkenswerterweise richtete sich diese blutige Verfolgung nicht nur gegen die Heiden, sondern auch gegen Christen der vielen verschiedenen Glaubensrichtungen, die es damals gab, um sie alle auf eine gewünschte Linie der Orthodoxie zu bringen. Im 4. Jhdt. unterhielt jeder Patriarch eine eigene, aus Mönchen gebildete Schläger- und Terrortruppe, die beispielweise in Alexandria "Krankenpfleger" hieß, weil die Mönche ursprünglich in der Krankenpflege tätig gewesen waren. Der Sieg des Christentums brachte eine Welle des Terrors gegenüber allen Andersdenkenden - wohlgemerkt: auch christlichen Abweichlern - mit sich.

 Bluebird meinte dazu am 13.07.20:
Der christliche Glaube hat auch angesichts großer historischer Irrtümer und Fehlemtwicklungen bis heute nicht an seiner spirituellen Faszination verloren. Das ist doch erstaunlich, oder?

 Graeculus meinte dazu am 14.07.20:
Ich meine im Gegenteil, die Faszination hat stark nachgelassen - in einem Land, in dem sich gerade noch die Hälfte der Menschen zu einer der beiden großen christlichen Konfessionen bekennt. Das war in meiner Jugend doch merklich anders.
Vor allem hat der christliche Glaube nichts dazu beigetragen, die Welt besser zu machen, vielmehr hat dieser Gott mehr Menschenopfer gefordert als jede andere mir bekannte Religion ... auch wenn der Islam knapp dahinter liegen mag.

Natürlich bist Du immer noch vom Christentum fasziniert. Aber wie kommt das hier an?
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