Die vergessenen Seelen

Gedicht zum Thema Herz

von  RainerMScholz

Greulich graute der Fluss im Winter;
unter das Eis fielen verwaiste Kinder;
und die sangen dort ihr Ringelrein;
so konnten sie am Grunde zusammen sein.
Sie liefen Schlittschuh spiegelverkehrt;
ihr Herz war rein und unversehrt;
nur hier und da schwebt ein Fisch durch den Leib.
Wer sie gebar, war ein unschierig´ Weib;
der Vater ging fort, die Onkel und Tanten
verstießen sie, und die Anverwandten.
So schwimmen sie dort, Jahr um Jahr.
Sie werden nicht älter. Die Himmelsschar
ruft sie einst heim in das Königreich,
dort sind sie dann den Narzissen gleich,
so rein und weiß und klar und licht.
Auf dieser Erde sind wir so nicht.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

Aha (53)
(14.07.20)
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 RainerMScholz meinte dazu am 15.07.20:
Ich bin jetzt nicht so der Botaniker.
Grüße,
R.
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