Man sieht sie nur noch selten zusammen auf der Straße, die Frau aber regelmäßig beim Metzger, Bäcker oder mal im Supermarkt.
Wenn ihr Mann dabei ist, ist ihr Ziel meist der Park. Sie setzt ihn auf die erste freie Bank und flaniert dann allein weiter durch die Anlagen. Das dauert. Dieses Areal ist zwar nicht groß, ihre Schritte aber werden in letzter Zeit immer kleiner.
Derweilen sitzt der Mann auf seiner Parkbank und versteht ihre Begeisterung am Spaziergang nicht. Gern schaut er stattdessen den Frauen nach, die vorbeiflanieren. Die in Hosen mag er nicht. Mit achtzig Jahren steht er immer noch auf luftige Sommerröcke. Und darauf, dass die Mädels ihm ein Lächeln schenken oder gar ein keckes Augenzwinkern. Dann werden in ihm Erinnerungen und Träume wach, von denen sie keine Vorstellung hat.
Zuhause staunt sie über diesen Jungbrunnen, in den ihr Mann mal wieder gefallen ist.
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