exit(us) am wandschrank, im bad, auf dem teppich und im schiefen bilderahmen mit den lächelnden menschen und dem wackligen nagel in der sandigen altbauwohnungswand

Sozialdrama zum Thema Straßenverkehr

von  Lucifer_Yellow

willkommen im kreißsaal der wirklichkeit schreit sie
hier ist abtreibung ein skandal
hier heisst leben
suicid
dein name
dein nabel dein mond zu den sternen
ist trügerrisch darling
und lügt mir heiter ins gesicht

ich falle hier nicht auf
ich falle hier durch
ein kuss noch auf dein erhabenes gestirn
du einzig artiger abartiger abgott meiner welt
ich stoss mich in dein schwert zu boden
viel zu oft zu boden

ich fresse was andere übriglassen
schlechtes und nicht verdauliches
da ich nicht wählerisch bin
gibt es immer genug hiervon
hierfür

und säuerlich muss ich aufstoßen und spüre halb verdautes
von damals wieder im mund
meine zunge umspielt schimmlige lügen wenn sie dich küsst
und einsam gedenke ich unserer vergangenheit
während ich darauf herumkaue
auf gedanken, gefühlen und verdorbenem obst

das heim ist satt und sicher
hier werden nur fett die kakalaken
und klatschen beifall in den trümmern
die nachkriegswelt wird von anderen wiederaufgebaut
und ihr? und was macht ihr, die ihr da zuschaut?
werft napalm auf die asche

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (17.07.20)
Der Straßenverkehr war noch nie besonders attraktiv und auch der Kreißsaal ist längst keine Runde Sache mehr, die Kakerlakenkakaphonie allerdings lässt Zukunftsmusik erhoffen, es wird ohnehin Zeit zu erkennen, dass wir uns die Asche verdient haben. 👍

 Lucifer_Yellow meinte dazu am 17.07.20:
mit geschlossenen augen
im riesen-scrolldown-rad endloser Möglichkeiten
leg ich meinen finger drauf
und siehe da, so soll es sein....

... ungefähr so wähle ich Kategorie und Thema der Texte...
blauer reiter auf blauen hintergrund...

 FrankReich antwortete darauf am 17.07.20:
Du brauchst Dich nicht zu rechtfertigen, allerdings überlege ich noch, ob ich Deine Bezeichnung als Kompliment oder Beleidigung werten soll. 😄

 Dieter Wal (16.01.21)
Pubertiert man tendenziell aus und leidet, entstehen zuweilen ähnliche Gedichte. Ich mag die Theatralik, Ironie und Galgenhumor.
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