Trügerischer Stein und wahres Sein!

Essay zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Kathedralen gelten zu Recht als die imposantesten Gebäude mittelalterlicher Städte. Sie waren die größten Bauwerke ihrer Zeit.
Die staatlich und kirchlich vorangetriebene Christianisierung Europas im ersten Jahrtausend  wäre ohne entsprechende architektonische Manifestierung kaum überlebensfähig gewesen.
  Allerorten entstanden Kirchen und Klöster, und in zahlreichen größeren Städten auch beeindruckende, Ehrfurcht gebietende Kathedralen als sichtbare Zeichen der göttlichen Macht, Heiligkeit und Präsenz und Orte kultischer Verehrung und Glaubensausübung.
    Einerseits waren das natürlich sinnvolle Maßnahmen zur Stabilisierung der neuen Staatsreligion, andererseits aber eben auch keine Garantie für einen echten Glauben.
  In diesem Sinne kann man zwar im 11. Jahrhundert von einem christianisierten , aber nicht unbedingt von einem christlich-gläubigen Europa, sprechen.

Diese Unterscheidung mag jetzt manchem nicht so recht einleuchten, wird aber vielleicht klarer, wenn man zugrundelegt, dass glauben nicht nur für wahr halten, sondern auch vertrauen bedeutet.
    Man kann die Existenz Gottes für wahr halten, aber dennoch nicht grundlegend sein Vertrauen in Ihn setzen. Letztlich unter dem Deckmäntelchens des Glaubens doch sein eigenes Ding machen, aber kein wirklicher Nachfolger Jesu Christi sein.
    Übrigens etwas, was von Kritikern des Christentums oft verschwiegen, übersehen oder nicht verstanden wird. In Seinem Namen Dinge zu tun, heißt noch lange nicht, auch in seinem Auftrage oder Sinne zu handeln.

Denkimpuls:
Kirchliche Steine sind noch keine Garantie für einen echten Herzensglauben, können ihm aber dienlich sein.

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (29.07.20)
10 Minuten Aufenthalt in einer Kathedrale geben mir mehr Kraft und Spiritualität als ein Leben lang Bluebirds wirre Traktate zu lesen.
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