Ich...
ich...
ich...
ich bin entsetzt, mein Sohn! MEIN Sohn denkt von mir sowas? Du undankbarstes Kind der Welt! Ich bereue, dich auf die Welt gebracht zu haben! Das freut dich, was, du Antinatalist! Aber nicht nur über diese Ideologie der Undankbarkeit, über diesen bescheuerten Antinatalismus, rede ich hier mit dir. Nein, du tust mir das schlimmste an, was ein Sohn einer Mutter antun kann!!! Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass du glaubst, du hättest in deiner Kindheit, wie nennst du es, „narcissistic abuse“ erlebt! Was soll das sein, narzisstischer Missbrauch? Was bist du, ein Jammerlappen!? Sei ein Mann und entschuldige dich, dass ich denke, dass du denkst, ich hätte...
Ich ich egal ich fange nochmal an. Also du hattest noch nie was mit ner Frau, und dafür gibst du die Schuld – mir!? Bequem, der Mutter für alles die Schuld zu geben. Dass du im Leben gescheitert bist! Du bist bloß ein Versager, nichts weiter. Du kannst keine Beziehungen eingehen, weil du traumatisiert bist!? Was bist du für ein Loser, du Schwächling! Und das tust du deiner eigenen Mutter an. Unglaublich. Du hattest nie eine Freundin, gehst auf die 40 zu, und lebst wie ein Egoist nur für dich allein. Ich habe so viel für dich geopfert, und wo sind meine Enkelkinder? Wenigstens die hättest du mir schenken können, du selbstsüchtiges Stück Scheiße!
Mir fehlen echt die Worte. Und sowas schimpft sich Sohn. Als ich 40 war, warst du ein Teenager mit Problemen in der Schule. Ach, du hast in der Schule gelitten? Was glaubst du, wie ich damals gelitten habe, weil du gelitten hast!? Du bist schließlich mein Sohn! Anstatt ein dankbares glückliches Kind zu sein... Naja, egal jetzt. Was habe ich dir getan? Ja, ich habe dich erzogen, nenn es ruhig manipuliert. Ja, ich habe dich immer wieder danach gefragt, ob du ich weiß nicht mehr was geklaut hast, aber du hast es ja immer geleugnet! Ein ganzes Jahr lang, bis du 10 warst, hast du es einfach geleugnet! Und frecherweise behauptet, die Wahrheit zu sagen. Was denkt denn deine Tante über mich, dass ich eine schlechte Mutter bin, und mein Kind nicht erziehen kann, die Wahrheit zu sagen? Du hast es nie zugegeben, obwohl ich immer wieder stundenlang auf dich eingeredet habe! So hast du schon als Kind mich gequält!
Und jetzt hast du Probleme mit Frauen. Nein, du hast keine Probleme, dir geht es wie immer gut. Du willst einfach nichts von Frauen, wie schön für dich, wie einfach! Immer nur an dich selbst denken, immer den leichtesten Weg gehen, nie Verantwortung übernehmen! Weißt du, was ich denke? Und ich kenne dich, ich bin deine Mutter. Weißt du, was ich denke!? Ich denke, dass du dich rächen willst! Dass du immer noch keine Frau hast, ist einfach nur Rache! Egoistische, grausame Rache! Dein Dank für alles, was ich für dich getan habe! Du hast mich als Kind schon fast in den Selbstmord getrieben, und jetzt rächst du dich auch noch, weil du der Meinung bist, dass ich eine schleche Mutter war! Schäm dich! Du widerlicher Frauenhasser, wie dein Großvater! Du bist aber noch schlimmer, der hat wenigstens geheiratet, dafür war er Manns genug. Und du? Warum lebst du überhaupt auf der Welt? Du bist ein Parasit, nichts weiter.
Ich habe so viele Erwartungen in dich gesetzt, dich immer in allem unterstützt. Und ich ich habe mich so darauf gefreut, dass du deine erste Freundin nach Hause bringst, aber es kam nie dazu. Waren ich und dein Vater dir zu peinlich? Schämst du dich für deine Eltern? Gut, vielleicht wollten die Lehrer mir eins auswischen, weil ich auch mal Lehrerin war. Darum haben sie dich gemobbt, das hat mir so weh getan! Aber als du auf der Uni warst, da war doch alles gut. Warum hast du als Student keine Freundin gehabt? Du willst mich bestrafen, so ist es doch. Natürlich sollst du dein Leben leben so wie du willst, es ist ja dein Leben, ich habe dir nie verboten, es so zu leben, wie du es willst. Wenn du nur an dich selbst denken Willst, bitte, dann habe ich halt als Mutter versagt. Dann bin ich wohl doch eine schlechte Mutter gewesen. Du hast recht, ich habe alles falsch gemacht. Weißt du noch, wie dankbar du als Kind warst, du hast mich damals glücklich gemacht. Hast gute Noten nach Hause gebracht, warst ein kleiner Junge, auf den ich stolz war! Was ist mir dir nur passiert?
