reisebericht

Gedicht

von  monalisa

immer noch schreibe ich dir
tag für tag  –  wo ich auch bin:

vom schnürlregen auf den dächern von salzburg
und dass er hier anders klingt als anderswo
– fast wie das lied in meinem kopf
das ohne worte und sinn

vom nachbarn im nachtzug schreibe ich dir
sein pfeifen beschreibe ich dir
wie er im schlaf atem holt
und wieder von sich stößt

vom ein- und ausfahren in pechschwarze tunnelröhren
dem luftanhalten und mitzählen
und der erleichterung beim auftauchen
im warmen sonnenlicht

und davon dass die wiesen im tessin
besonders grün vorüberziehn
wohin ich auch fahre ich sehe stets dich
nur  –  davon schreibe ich nicht

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (05.08.20)
Liebe ist ...immer schön, egal, wer man ist, wie alt man ist, wo man ist.
Dieses Gedicht ist bildhaft schön, nimmt mich mit auf die Reise und lässt mich gedankenvleroren zurück.

Liebe Grüße gehen an dich, Mona!

Llu ♥

 monalisa meinte dazu am 05.08.20:
`Danke Llu, das freut mich sehr, dich als Reisebegleiterin zu haben 😊!

Liebe Grüße
mona

 minze (05.08.20)
mh ich liebe Reiseberichte und solche sind mir sehr nahe. sehr bildhaft, sehr innerlich im Draußen. und die letzten zwei Verse - hach!!
Ja.

 monalisa antwortete darauf am 06.08.20:
Es freut mich sehr, liebe Minze, dass ich dich mit meinem Reisebericht erreicht habe. Dankeschön!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (05.08.20)
Hallo Mona,
ich nehme mich selbst nicht gern mit auf eine Reise, weil ich mir mit meinen eingefahrenen Emotionen im Wege stehe, mir wünschte, offener zu sein. Aber auf den wenigen Reisen, die ich allein gemacht habe, ging es mir so wie deinem LyrIch. Der geliebte Mensch war immer dabei und das war eine Bereicherung, weil ich mit ihm im inneren Dialog kommunizierte.
Warum schreibt dein Lyrich nicht dem Geliebten von dessen ständig begleitender Präsenz? Ich vermute, es möchte ihm nicht zeigen, wie sehr es von ihm abhängt und glaubt, die Welt nur noch mit dessen Augen zu sehen. Vielleicht kann es lernen, dass es bei der Liebe nicht auf meine Augen oder deine Augen, sondern auf unsere Augen ankommt.
Wie du siehst, ist dir ein sehr anregendes Gedicht gelungen.
Herzliche Grüße
Ekki

 monalisa schrieb daraufhin am 06.08.20:
Wie schön, lieber Ekki, dass du ein Stück weit mitgereist bist und mich auch ein wenig an deinen Reiseerfahrungen hast teilhaben lassen. So eine Reisebegleitung lob ich mir - ist auch für mich sehr anregend. Danke!

Liebe Grüße
mona

 BeBa (06.08.20)
Ich finde das einen sehr schönen Reisebericht. Sehr gefühlvoll, diese vielen Eindrücke, die mich als Leser mitnehmen. Na ja, die letzte Szene wird dann so intim, dass ich mich als Leser zurückziehe.

LG
BeBa

 monalisa äußerte darauf am 06.08.20:
Dankeschön, BeBa, du bist ja ein sehr aufmerksamer und ganz diskreter Leser!

Liebe Grüße
mona

 AchterZwerg (06.08.20)
Die anderen haben es bereits geschrieben: Ein sehr gefühlvoller Text - mit einem "ordentlichen" Schluss, der den Inhalt der ersten Versgruppe wieder aufnimmt und so den Kreis schließt.

Liebe Grüße
der8.

 monalisa ergänzte dazu am 07.08.20:
Hey Achter, eine Rundreise sozusagen😉, die aber verändert, bildet ... Man kommt nie als die/der selbe zurück, um Erfahrungen reicher, Illusionen ärmer, gelassener, weiter, weiser oder verbitterter, ärmer, enger ...

Vielen Dank und liebe Grüße
mona

 eiskimo (26.08.20)
Dass es diesen Adressaten dabei gibt, macht Deine Beschreibung lebendig und äußerst ansprechend. Auch ein bisschen traurig, weil der Partnerja nicht da ist.
lG
Eiskimo

 monalisa meinte dazu am 02.09.20:
Lieber Eiskimo, etwas verspätet, dafür aber besonders herzlich: Danke für deinen positiven Kommentar 😊!
Liebe Grüße
mona

 niemand (02.09.20)
Das Unverquälte, Schlichte ist es, was dieses Gedicht so
ansprechend macht. Man nimmt ihm jedes Wort, jede Zeile ab
und fühlt mit. Ich finde es ganz besonders gelungen.
Mit lieben Grüßen, Irene

 monalisa meinte dazu am 03.09.20:
Vielen Dank, liebe Irene, dein Lob freut mich sehr, besonders weil es von dir kommt und du die Zeilen glaubwürdig findest 😊.

Ganz liebe Grüße,
mona
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