Franz von Assisi - ein Retter in der Not?
Essay zum Thema Glaube
von Bluebird
Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text
1309 begann die sog. babylonische Gefangenschaft der Kirche (die erzwungende Übersiedlung der Päpste nach Avignon), damit verbunden das Große Schisma (mit bis zu drei Päpsten gleichzeitig).
Das Jahrhundert der Pest, der Judenpogrome, der Geißler ...
Vor Franziskus: machtpolitischer Wirrwarr der Kirche.
Nach Franziskus: machtpolitischer Wirrwarr der Kirche.
Was genau hat der "Stern" Franziskus verbessert?
Das Jahrhundert der Pest, der Judenpogrome, der Geißler ...
Vor Franziskus: machtpolitischer Wirrwarr der Kirche.
Nach Franziskus: machtpolitischer Wirrwarr der Kirche.
Was genau hat der "Stern" Franziskus verbessert?
Haha .... man sollte dankbar sein für eine gute Zeit .... ein Hoffnungszeichen ... das braucht man manchmal um durchzuhalten!
Der Wert der Hoffnung wird unterschiedlich beurteilt.
"Selig sind die Hoffnungslosen, denn sie können nicht enttäuscht werden." (Aleister Crowley)
Franziskus hat den Orden der Franziskaner (Minderbrüder, OFM) begründet.
"Selig sind die Hoffnungslosen, denn sie können nicht enttäuscht werden." (Aleister Crowley)
Franziskus hat den Orden der Franziskaner (Minderbrüder, OFM) begründet.
Ja, sein Wirken hat zumindest ordensmäßig bleibende Früchte getragen: Franziskanerorden
"Selig sind die Hoffnungslosen, denn sie können nicht enttäuscht werden." (Aleister Crowley)
Naja, "selig" ist dann wohl unheimlich übertrieben ironisch zu verstehen.
Wie sagte Bluebird neulich so treffend, warum in die Ferne schweifen, wenn das "einzig wahre" liegt so nah.
Und Crowley war ja auch sehr "speziell", sollte man vielleicht dazu sagen.
Dieser ständige Twist mit den "biblischen Formulierungen und deren fast schon monopolierten Kraftausdrücken" ist also schon einige Jahrhunderte alt, interessant.
Wie sagte Bluebird neulich so treffend, warum in die Ferne schweifen, wenn das "einzig wahre" liegt so nah.
Und Crowley war ja auch sehr "speziell", sollte man vielleicht dazu sagen.
Dieser ständige Twist mit den "biblischen Formulierungen und deren fast schon monopolierten Kraftausdrücken" ist also schon einige Jahrhunderte alt, interessant.
Von Crowley gibt es ja einen direkten Weg zu L. Ron Hubbart (war sein Lehrer) und den Scientologen, wie zu Steiners Anthroposophen andererseits. Jetzt wird et abba esoterisch.
Ich frage mich gerade, wie dieses relativerende "mehr oder weniger blutig" zu verstehen ist, also aus heutiger Sicht, schlappe 75 Jahre nach Hiroshima. Also von mir aus können wir zuerst die Waffenindustrie überreden, endlich was herzustellen, das die Menschen ernährt und dann weiter diskutieren.
"Selig sind die Hoffnungslosen, denn sie können nicht enttäuscht werden." (Aleister Crowley)"
Hat zwar nix mit Francesco zu tun, den ich mag, doch mein NS-Propagandistengroßvater verehrte erst Hitler abgöttisch, um nach dem 2. WK fantatischer Pietist zu werden. Mein Vater meinte dazu, das sei passend gewesen, denn Jesus sei bereits tot gewesen und könnte seinen Vater daher auch nicht enttäuschen. Tatsächlich setzte sich mein Großvater nie selbstkritisch mit seinen Verbrechen auseinander, sondern verdrängte sie und wechselte einfach sein Idol. Die "Seligpreisung" Crowleys ist ein guter Aphorismus und bietet eine hervorragende Möglichkeit, darüber tiefer in die Seligpreisungen der Bergpredigt einzusteigen.
Franz von Assisi hat eine Menge hervorragender Ansatzpunkte für Auseinandersetzungen. Leider wurde bei dem obigen Text offensichtlich keiner gefunden.
Hat zwar nix mit Francesco zu tun, den ich mag, doch mein NS-Propagandistengroßvater verehrte erst Hitler abgöttisch, um nach dem 2. WK fantatischer Pietist zu werden. Mein Vater meinte dazu, das sei passend gewesen, denn Jesus sei bereits tot gewesen und könnte seinen Vater daher auch nicht enttäuschen. Tatsächlich setzte sich mein Großvater nie selbstkritisch mit seinen Verbrechen auseinander, sondern verdrängte sie und wechselte einfach sein Idol. Die "Seligpreisung" Crowleys ist ein guter Aphorismus und bietet eine hervorragende Möglichkeit, darüber tiefer in die Seligpreisungen der Bergpredigt einzusteigen.
Franz von Assisi hat eine Menge hervorragender Ansatzpunkte für Auseinandersetzungen. Leider wurde bei dem obigen Text offensichtlich keiner gefunden.
Antwort geändert am 08.08.2020 um 16:51 Uhr
Ich stelle dem Franziskus mal den Griechen Demonax von Kypros gegenüber, einen griechischen Buddha, der Lothar vielleicht gefallen wird. Bei Bluebird hat er natürlich keine Chance, denn er war ein Heide.
(Lukian: Das Leben des Demonax 20)
Einen, der ihn fragte, was er für die höchste Glückseligkeit halte, antwortete er: Niemand ist glücklich, als wer frei ist [μόνον εὐδαίμονα, ἔφη, τὸν ἐλεύθερον]. – Es gibt aber viele freie Leute, die darum nicht glücklich sind, versetzte jener. – Ich meine, erwiderte Demonax, wer von Furcht und Hoffnung frei ist [ἀλλ‘ ἐκεῖνον νομίζω τὸν μήτε ἐλπίζοντά τι μήτε δεδιότα]. - Aber, wandte jener ein, wer ist das? Diesen beiden Gebieterinnen dienen wir alle in unserem ganzen Leben. – Und gleichwohl, antwortete unser Philosoph, wenn du die menschlichen Dinge genau betrachtest, wirst du finden, daß sie weder der Furcht noch der Hoffnung wert sind, da beides, das Unangenehme und Angenehme, von so kurzer Dauer ist.
Ja Graeculus, ohne Furcht und Hoffnung gefällt mir, und mithin die, die das ähnlich sehen, in dem Fall Demonax.
Auch nach Buddhas Diagnose beruhen alle unsere Probleme darauf, daß wir fürchten (Angst) und hoffen (Gier). Wenn man nichts fürchtet und nichts hofft ...
Ich kannte bisher nur die Grabinschrift des neueren griechischen Autors Nikos Kazantzakis:
Möglicherweise hat der seinen Demonax gekannt.
Du aber wirst Kris Kristofferson bzw. Janis Joplin kennen:
Ich kannte bisher nur die Grabinschrift des neueren griechischen Autors Nikos Kazantzakis:
Δεν ελπίζω τίποτα. Δε φοβούμαι τίποτα. Είμαι λέφτερος.
Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.
Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.
Du aber wirst Kris Kristofferson bzw. Janis Joplin kennen:
Freedom's just another word
For nothing left to lose.
For nothing left to lose.
Deshalb, teurer Bluebird, halte ich nichts davon, auf Jesus zu hoffen oder Dämonen zu fürchten.
Eine der schönsten Buddha-Darstellungen der indischen Kunst, ein Relief, besteht in einem Sitzplatz mit Meditationskissen in der Mitte, drohenden Dämonen auf der einen und verlockend schöne Frauen auf der anderen Seite; doch der Sitzplatz ist leer, das Kissen noch eingedrückt durch Budhhas Popo. D.h. er ist nicht mehr da für Drohungen und Verlockungen. Er ist frei.
Eine der schönsten Buddha-Darstellungen der indischen Kunst, ein Relief, besteht in einem Sitzplatz mit Meditationskissen in der Mitte, drohenden Dämonen auf der einen und verlockend schöne Frauen auf der anderen Seite; doch der Sitzplatz ist leer, das Kissen noch eingedrückt durch Budhhas Popo. D.h. er ist nicht mehr da für Drohungen und Verlockungen. Er ist frei.
Graeculus: "Ich kannte bisher nur die Grabinschrift des neueren griechischen Autors Nikos Kazantzakis" Es lohnt sich absolut, seine Romane zu lesen. Total religionsphilosophischer transzendenter Atheist und wundervoller Dichter, der vom Religiosum viel mehr verstand als die meisten Theologen.
Leider kenne ich lediglich einen Roman von ihm, wohl sein berühmtester: "Die letzte Versuchung".
Das ist sein farbenfrohster. Gut gewählt. Alexis Zorbas ist wie ein "NT für Zeitgenossen". Total geniale Hauptfigur. Er ist weiser als Gibrans Prophet und spricht erfreulicherweise keine Lyrik, sondern glasklare Sätze. Wunderschöne Gegensatzcharaktäre: Der ängstliche, schüchterne, eher lebensuntaugliche Schriftsteller (Tintenkleckser) und der höchstintelligente Arbeiter, Redner, Konzeptionist, Lebenslehrer und Unternehmer als Vorbild.
Antwort geändert am 27.08.2020 um 08:57 Uhr