Was bleibt

Alltagsgedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  EkkehartMittelberg

Ältere Fassung
Die Stunde kommt, du  fragst dich, was dir bleibt.
Das meiste war nur eitel und zerrinnt.
Du suchst den Schlüssel kopflos und bist blind.
Vergänglich ist es, was den Menschen treibt.

Falls Geltungssucht und Ehrgeiz dich umgarnen,
so stehst im Mittelpunkt des Handelns du,
ein guter Freund sieht nie gelassen zu,
wird dir Verblendung zeigen und dich warnen.

Wenn Streit mit deiner Liebsten dich zerreibt,
suchst du nach dem Verbindenden, das bleibt, 
gestehst ihr deine Fehler ehrlich ein .                                                                                                                                       

Du wirst in deinen Kindern weiter leben,
du schaust voraus, begleitest all ihr Streben
und führst dich so hinaus aus eitlem Schein.
August 2011

Neue Fassung
Die Stunde kommt, du  fragst dich, was dir bleibt.
Das meiste war nur eitel und zerrinnt.
Du suchst den Schlüssel kopflos und bist blind.
Vergänglich ist es, was den Menschen treibt.

Das Leben kann dir nicht erhalten bleiben.
Es löst sich endlich im Nirwana auf,
das beste Ende nach dem langen Lauf,
nicht mal Atome werden sich mehr reiben.

Erinnerung jedoch kann trotzdem währen
im Munde junger Freunde und der Enkel.
Sie halten eine Zeitlang dich in Ehren.

Am Ende wirst auch du vergessen sein,
bedeutungslos das irdische Geplänkel,
genieße heute Liebe und vergiss den Schein.

August 2020


Anmerkung von EkkehartMittelberg:

Ich habe mit diesem Sonett ein kleines Experiment gemacht. Ich kannte die erste Strophe noch auswendig. Danach habe ich weiter geschrieben, ohne in die ältere Fassung zu sehen.
Jetzt interessiert mich, welche Fassung besser gefällt.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (10.08.20)
Mir gefällt die neue besser. Sie erscheint mir inhaltlich eher gerade heraus und ordnet dem Einzelnen eher den Platz in Leben und Erinnerung ein, den er hat.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Merci,Trekan, du wirst verstehen, dass ich mich in diesem Falle mit meiner eigenen Meinungr zurückhalte. Obwohl ich beide Fassungen schnörkellos aus meinem Empfinden geschrieben habe, finde ich es interessant, dass die zweite bis jetzt "eher gerade heraus" wirkt. Mal sehen, der Eindruck kann sich ja vielleicht noch ändern.

 Willibald (10.08.20)
Die erste Fassung mit dem besonderen barocken "eitel" steht in einer schönen Tradition ("Es ist alles eitel"). Aber halt auch ein wenig snobbig auf manche wirkend, eben deswegen.

1. Du siehst, wohin du siehst, nur eitelkeit auf erden.
2. Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;
3. Wo ietzundt städte stehn, wird eine Wiese seyn,
4. Auf der ein schäfers kind wird spielen mit den herden;

5. Was itzundt prächtig blüth, sol bald zutreten werden;
6. Was itzt so pocht und trotzt, ist morgen asch und bein;
7. Nichts ist, das ewig sey, kein ertz, kein marmorstein.
8. Jetzt lacht das glück uns an, bald donnern die beschwerden.

9. Der hohen thaten ruhm muß wie ein traum vergehn.
10. Soll denn das spiel der zeit, der leichte mensch bestehn?
11. Ach, was ist alles diß, was wir vor köstlich achten,

12. Als schlechte nichtigkeit, als schatten, staub und Wind,
13. Als eine wiesen blum, die man nicht wieder find't!
14. Noch wil, was ewig ist, kein einig mensch betrachten.

Die zweite Fassung ist unmittelbarer und berührender, scheint mir.

greetse
ww

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 10.08.20:
Grazie, Willibald, das von dir zitierte epochentypische Gryphius-Gedicht hat mich schon als Schüler beschäftigt. Es war mir bei der Gestaltung der ersten Fassung nicht unmittelbar präsent, kann aber über das Unterbewusstsein eingewirkt haben. Vielleicht finden philosophische denkende Menschen wie du die zweite Fassung berührender und andere, die mehr in Konflikte des Alltagslebens verwickelt sind, die erste.
Herzliche Grüße
Ekki

 Willibald schrieb daraufhin am 10.08.20:
Grüß dich, die alte Fassung hat zweimal das gryphische "eitel" im Sinne von "vanus"....


eitel Adj. ‘von seinen (vermeintlichen) Vorzügen überzeugt, gefallsüchtig, rein, nichtig, leer’, ahd. ītal (9. Jh.), mhd. ītel, asächs. īdal, mnd. mnl. īdel, nl. ijdel, aengl. īdel. Nur westgerm. (*īdla-); Herkunft ungeklärt, außergerm. Verwandtschaft nicht glaubhaft nachweisbar.

Die Ausgangsbedeutung ‘leer’ findet sich ahd. bereits in den Varianten ‘öde, nichtig, vergeblich’.

Die mhd. Verwendung ‘bloß, nichts als’ begegnet noch in eitel Gold, eitel Freude (vgl. Eitel Friedrich, eigentlich ‘nur Friedrich’).

Aus dem bibelsprachlichen Gebrauch alles ist eitel (vgl. (omnia) est vanitas Vulgata) entwickelt sich die nhd. Hauptbedeutung ‘auf Wirkung bedacht, selbstgefällig’. Eitelkeit f. ‘Selbstgefälligkeit, Gefallsucht, Nichtigkeit’, mhd. ītelkeit ‘Leerheit, Nichtigkeit’.

vereiteln Vb. ‘verhindern, zum Scheitern bringen’ (18. Jh.), mhd. verītelen ‘kraftlos werden’, gebildet zu eitel, mhd. ītel ‘leer, nichtig’.

greetse
ww

Antwort geändert am 10.08.2020 um 12:33 Uhr

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 11.08.20:
Lieber Willibald, du bist ein wahrer Philologe, liebst die Worte und scheust keine Mühe, ihnen ethymologisch auf den Kern zu kommen..
Vielen Dank
Ekki

 Bluebird (10.08.20)
Beide Versionen kehren die Sinnlosigkeit allen irdisch-menschlichen Seins überdeutlich heraus. Wenn denn die Prämisse einer rein materiellen Existenz stimmen würde.

Diese erschreckende Einsicht in die Nichtigkeit alles Seins ( - bei vorausgesetzter Richtigkeit der Prämisse-) hat mir schon als junger Mann zugesetzt, wenn ich es auch nicht so poetisch hätte auszudrücken vermögen.

Ich weiß mittlerweile, was es heisst, eine begründete Hoffnung zu haben. Sie würde ich nicht gegen allen Ruhm und Glanz der Welt eintauschen wollen!

P.s:
Das Leben kann dir nicht erhalten bleiben.
Es löst sich endlich im Nirwana auf

dürfte dem atzertekischen Einfluss geschuldet sein, obwohl er sich darüber vermutlich ziemlich ärgern wird

Kommentar geändert am 10.08.2020 um 10:58 Uhr

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 10.08.20:
Vielen Dank, Bluebird, ich habe mit einem solchen Kommentar von dir gerechnet und finde ihn aus deiner Sicht völlig in Ordnung. Da ich bis jetzt weder Furcht noch Schrecken vor dem Tode empfinde, vermisse ich deine begründete Hoffnung nicht.
Falls deine Vermutung von Arzerts Einfluss zutreffen sollte, verstehe ich nicht, weshalb er sich darüber ärgern sollte.
Jo-W. (83)
(10.08.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Merci, Jo, deine Begründung leuchtet mir sehr ein, aber bei der Lyrik muss man damit rechnen, dass auch eine subjektivere Position wie die erste geschätzt wird.
Beste Grüße
Ekki

 tulpenrot (10.08.20)
Ich hoffe, du bist nicht zu sehr gekränkt, wenn ich schreibe: Mir würde die erste Strophe genügen.
LG
tulpi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Nein Tulpi, warum sollte ich gekränkt sein, aber mich interessiert schon, wie du deine Genügsamkeit begründest?
LG
Ekki

 tulpenrot meinte dazu am 11.08.20:
Es gäb so unendlich vielzu dem Thema zu sagen ... und zu dem Text. Es fällt mir schwer, die Gedanken zu bündeln. Ein Versuch:

Die erste Strophe wirft ja die Frage auf, um die sich der Text drehen soll: Was bleibt am Ende oder nach dem Ende eines Lebens? Und gibt gleich die Antwort: "Alles ist (war) eitel" (also letztlich wenig bedeutsam), es ist sogar zerronnen. Es bleibt nichts (bestehen), überdauert nicht.

Der Gedanke mit dem Schlüssel - ich stolpere. Was soll er: aufschließen oder zuschließen? Der Prot, jedenfalls sucht nach ihm, er ist wichtig, aber er findet ihn nicht. Vermutlich kann er keine schlüssige (befriedigende) Antwort geben. Er findet sie jedenfalls nicht so einfach. Obwohl er sie doch schon gegeben hat. Aber offensichtlich war ihm das nicht genug, also unbefriedigend.

Das bedeutet, jetzt wird weiter gesucht. Man könnte diese Suche in den weiteren Strophen vorantreiben. Aber muss man das? Kann man nicht den Leser mit der bisherigen (unvollkommenen) Antwort entlassen? Gibt es überhaupt eine Antwort?

Die folgende Strophe behandelt nun die Auflösung des Seins ins Nirwana und wertet sie. Dabei vermute ich, dass mit dem Nirwana hier das "Nichts" gemeint ist. Hier setzt mein Missbehagen ein: Mit diesem Gedanken kann ich nichts anfangen. Auch dass sich, wenn ein Leben zu Ende ist, die Atome nicht mehr reiben, ist sicher ein Bild für irgendetwas, aber man kann es als Außenstehender nicht zuordnen. Abgesehen von einem Bezug zu irgendetwas ist mir die Vorstellung von sich reibenden Atomen ziemlich fremd. Denkst du an die Brownsche Molekularbewegung? Oder an die Schwingungen und Bewegungen der Atome, die mit Wärme einhergehen?

In der Strophe ist zu viel an verborgener Information (philosophisch und physikalisch) enthalten, dass es schwer wird, mit dem Inhalt umzugehen.
Schlussfolgerung im Sinne des "Was bleibt": Nichts bleibt. (Nebengedanke: Auch das Nirwana nicht?)

Dann wendet sich der Text dem Erinnern zu, also der weiteren Suche nach dem Bleibenden. Aber auch hier bleibt nichts. Dabei stört mich, dass nur von Enkeln oder der jüngeren Generation die Rede ist. Sind nicht auch die Erinnerungen der Älteren oder Gleichaltrigen von Bedeutung? Und auch den traurigen Schlussgedanken kann ich nicht unterstreichen - man wird nicht vergessen! Da gibt es immer Menschen, die sich erinnern können und wollen!

Es ergibt sich also kein neuer tragender Gedanke nach der ersten Strophe, auch keine weitere Erkenntnis zu dem Thema. Deshalb dachte ich, mit der ersten Strophe sei alles gesagt.

Dennoch - bleib mir gewogen!
tulpi
P.S. Schreibfehler - ausgeräumt

Antwort geändert am 11.08.2020 um 23:09 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.20:
Liebe Tulpi, ich danke dir, dass du dir die Mühe gemacht hast, dein Missfallen zu begründen. Ich entdecke in deiner Antwort einige logische Ungereimtheiten, aber die Frage "Was bleibt?" wird letztlich nicht mit Logik entschieden, Deshalb glaube ich nicht, dass eine Diskussion der Argumente fruchtbar wäre. Solche Gedichte verfangen oder nicht. Ich nehme deine Argumente gerne zur Kenntnis. Wir werden unsere unterschiedlichen Ansichten beide ertragen.
Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (10.08.20)
Ich kann mich nicht so recht entscheiden. Vielleicht ist es zu heiß dazu. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Danke, Armin. So bleibt die Frage offen. eines ist gewiss, die Hitze wird nicht bleiben.
LG
Ekki

 Graeculus (10.08.20)
Version 2 ist in ihren Ansprüchen an Unsterblichkeit bescheidener und sagt mir deshalb mehr zu. Und tot zu sein, so wissen wir es seit Epikur, ist nicht schlimm; insbesondere vermissen wir dann nicht mehr die Unsterblichkeit oder auch nur das Leben.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Merci, Graeculus, so sehe ich es auch, ber diese Bescheidung fällt den Menschen unendlich schwer.

 AchterZwerg (10.08.20)
Lieber Ekki,
mir gefällt die zweite Fassung ebenfalls besser.
Noch viel besserer fände ich die allerdings, wenn du dich der "Schenkel" entledigtest. Die passen aus meienr Sicht nicht so gut.
Hier könntest du evtl. einen Halbreim wählen:

"Zu Staub zerfallen alle Ränke"

oder / und die Enkel gleich mit modifizieren. Oder mit der Erstfassung mischen.

SichInDieEckeDuckend
der8.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Liebe Piccola,
ich hoffe jetzt eine Lösung gefunden zu haben, die auch dein Gefallen findet.
Lieb grüßend und mit sanfter Hand aus der Ecke holend
Ekki

 AchterZwerg meinte dazu am 10.08.20:
Ja,
optimal!

:)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Grazie, das freut mich.
wa Bash (47)
(10.08.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Ja, danke wa Bash, so ist das mit unserem Bemühen, unser Leben der Vergänglichkeit zu entreißen, Alles ist bald vergessen, auch ein paar hübsche Verse.
Al-Badri_Sigrun (61)
(10.08.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Vielen Dank, Sigi, deine Rektion macht mir Mut. Vielleicht ist die zweite Fassung doch etwas besser gelungen als einfach nur hübsch (Siehe oben)
Ja, so sehe ich es auch. Das Heute, in Liebe gelebt, ist ja mehr als nur Carpe diem.
Herzlichst
Ekki

 Bergmann (10.08.20)
In der Tat: die erste Strophe enthält schon das meiste und könnte allein bestehen.
Das zweite Sonett gefällt mir auch besser, weil es nicht die Überwindung der Eitelkeit fordert, sondern zeigt.
Aber warum ein Sonett? Ist es nicht zu kunstvoll für solche Inhalte?
(Kunstvoll z. B. das Wiederaufgreifen eines Reims aus dem ersten Quartett im ersten Terzett - in der früheren Fassung.)

Ich erinnere, was Knstpirouetten betrifft, an ein wunderschönes Sonett von Yaak Karsunke:

Simples sonett auf Torquato Tasso

: für Bruno Ganz

hier zeigt man euch – gar gräßlich anzuschaun –
Torquato Tasso, einen hohen clown,
der sich verrenkt & jämmerlich sich windet,
sich selbst den schwanz voll kunst zur schleife zierlich bindet.

dem dichter wird bei hofe applaudiert,
weil stilvoll er verhüllt, wonach er nackt doch giert;
bis endlich sein bedürfnis roh durch die metafern bricht:
den kraftakt honoriert ihm die gesellschaft nicht!

daß der beherrschte sich nicht selbst beherrscht, heißt: schuld.
& prompt entzieht der herrscher ihm die huld,
steckt Tassos arbeit ein, verlässt den ort,

& nimmt auch noch die beiden Leonoren mit sich fort.
zu spät schreit unser held jetzt auf: tyrann!
(dann biedert er sich bei Antonio an.)

In dieser Art von doppelter Ironisierung kriegt das Sonett, auch auf Grund modernerer Sprachgebung, Schwung und - Humor.

Herzlichst: Uli

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.08.20:
Gracias, Uli, deine Begründung für das zweite Sonett trifft punktgenau zu. ich habe mich inzwischen so an Sonette gewöhnt, dass ich sie gar nicht mehr als artifiziell empfinde. Dennoch halte ich deinen Einwand, dass dieses Genre möglicherweise zu kunstvoll sei, für bedenkenswert.
Das simple Sonett auf Torquato Tasso ist mir ein intellektuelles Vergnügen.
Herzlichst
Ekki

 AvaLiam (10.08.20)
Lieber Freund,

es fällt mir etwas schwer, diese Zeilen von dir zu lesen.
Sollst du dich doch nicht mit der Vergänglichkeit beschäftigen sondern vergnügt aus dem schöpfen, was dir im Leben wohlgesonnen ist.
Natürlich verstehe ich den Charakter deines Gedichtes - von dem auch mir die 2. Version besser gefällt - dennoch nehme ich (schmerzlich) im Lesen wahr, wie sehr dich das Ende, vor allem das "Danach" und das was von einem ganzen Leben übrig bleibt.
So mag ich persönlich gar nicht darüber nachdenken.
Weder was von mir bleibt. Noch wie es ist, wenn der ein oder andere meiner Lieben gegangen ist.

Ich hoffe, du bleibst uns noch lange erhalten und wirst noch viele muntere und fröhliche Zeilen schreiben, aus denen wir alle Leben schöpfen können.

Herzlich - Andrea

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.08.20:
Vielen Dank, für deine empathischen Worte, liebe Andrea. Ich kann dich insofern beruhigen, als ich frei von Wehmut und Melancholie über das Bleibende nachgedacht habe, wie schon seit einigen Jahrzehnten. Das ist auch durch mein Latein-Studium bedingt. Die meisten bedeutenden Romer haben auf ihren Nachruhm (gloria) hingearbeitet. Das war mir immer zu wenig, weil es nur die einzelne Person im Blick hatte. Da die Heilsversprechungen des Christentums mich auch nicht befriedigten, war ich immer motiviert, über das Bleibende nachzudenken und nur selten habe ich das traurig getan. Du kannst also sicher sein, dass mir noch einiges Heitere einfallen wird, falls mir noch ein paar gesunde Jahre vergönnt sein sollten.
Herzliche Grüße
Ekki

 harzgebirgler (30.08.20)
die zeit ist ein großer vernichter -
"was bleibt aber, stiften die dichter"
sagt hölderlin, der es wohl wußte
und auch (s)einen preis für zahl'n mußte.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.08.20:
Vielen Dank, Henning, der Kommentar ist ganz in meinem Sinne.
LG
Ekki

 Thomas-Wiefelhaus (31.08.20)
Hallo! Ich habe öfters hin- und her gelesen, nachgedacht und meine Ansicht geändert, welches besser ist.

Dann kam ich dahin, die Sache ganz anders zu sehen: Unser irdisches Geplänkel kann nicht nur unsere Zukunft verändern, sondern auch, zumindest in der Theorie, dass Leben und die Zukunft von zahllosen Menschen, die wir selbst nicht kennenlernten, im Großen, wie im Kleinen, im Positiven, wie im Negativen.
Alles Tun kann eine Wirkung haben, ist also erst mal nicht vergänglich.
Vielleicht reiche ich Beispiele (oder einen neuen Text) nach.
Aber stell dir vor du wärst zu schüchtern gewesen, deine Frau anzusprechen, oder eine wichtige Warnung auszusprechen. Oder so.

Kommentar geändert am 31.08.2020 um 16:26 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.08.20:
Merci, Thomas, ja, vielleicht bleiben doch feine Spuren unseres Handelns erhalten, die wir selbst nicht erkennen.
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