Scherenschnitte

Sonett zum Thema Halluzination

von  FrankReich

Der Sonne kommt nichts in die Quere,
denn sie ist rücksichtslos und stur,
sie bleibt privat in ihrer Sphäre,
doch weist Planeten sie die Spur.

Den Bergen fehlt der Grund der Meere,
dem Kinderspiel längst die Natur,
im Sturm erstickt die Atmosphäre,
so mancher Mensch an der Rasur.

Zum Scheren braucht es eine Schere,
zumindest aber Zeit zur Schur,
sowie ein Fleckchen als  da wäre
ein Lichtblick selbst auf weiter Flur.

Die Lösung lebt von der Misere,
ein Schäfer meist von Schafen nur,
kein Fisch zwar mehr in Rhein und Ruhr,
das Leichte aber von der Schwere.

Ein Volk sucht das Totalitäre
wie ein Erhängter seine Schnur,
der Kopf erweist  dem Staat die Ehre,
dem Vaterland der Leib den Schwur.

Oft findet erst nach mancher Kehre
den Weg der Wagen zum Parkour
doch meistert meistens das Prekäre
der Mensch nicht selten mit Bravour.

Vom Apfelkern zum Kern der Beere
ist Sein im Sinn der Prozedur
seit immer schon ein Teil der Leere,
doch spätestens ab achtzehn Uhr.


Anmerkung von FrankReich:

Doppelsonett.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (14.08.20)
hochsinnträchtig.

Athmosphäre, Parkur, eieiei.

im 4. vers ("doch Planeten sie die Spur.") rumpelts.

 FrankReich meinte dazu am 14.08.20:
Danke, loschi, und komisch, ich war mir sicher, das berichtigt zu haben. 😂
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