spätsaison

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  monalisa

der sommer glitt uns aus vollen taschen
irgendwo am wegrain zwischen gräsern
hummelgebrumm und dem aroma
reifer zwetschken vergraben
ihn eichhörnchen mit nüssen und samen

wir legen uns schon säcke bereit
um wabernde nebel einzufangen
trübsal, graue zeiten wegzupacken

und singen den schwalben
kleinlaut wanderlieder

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Kommentare zu diesem Text


 franky (19.08.20)
Hallo liebe Monalisa


„und singen den schwalben
kleinlaut wanderlieder“

Das sagt mir, dass da leise Wehmut mitschwingt.
Ein zartes Gedicht, aus Altweibersommerfäden gezaubert.

Herzliche Grüße
Von Franky

 monalisa meinte dazu am 20.08.20:
Lieber Franky, danke, danke für deinen Kommentar und das schöne Lob, das mir ein Lächeln zaubert!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (19.08.20)
Liebe Mona, so wie man allem Abschied voran sein soll, bist du es auch dem Ende des Sommers mit originellen Bildern.
Ich hoffe, dass deine LyrIchs wieder bei voller Stimme sind, wenn der Herbst die Ernte einbringt. :)
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa antwortete darauf am 20.08.20:
Ach Ekki, eigentlich hinke ich nach, wie ich allgemein dazu neige, ein wenig nachzugehen, Gedichte oft jahrelang in der virtuellen Schublade schlummern. Dieses stammt aus dem vergangenen Herbst und wollte jetzt plötzlich hervorgeholt werden. Ich hänge auch irgendwie noch im vergangenen Herbst fest, kann es gar nicht glauben, dess es bald schon wieder so weit ist. Irgendwie scheint mir Corona neben vielem anderen auch Zeit gestohlen zu haben.

Vielen Dank für deine Zeilen, die Ernte fällt heuer so anders aus, um Begegnungen mit anderen ärmer, dafür aber "verinnerlichter!

Liebe Grüße
mona

 Owald (19.08.20)
Ja, vor allem der Schluß ist stark.

Liebe Grüße

 monalisa schrieb daraufhin am 20.08.20:
Vielen Dank, Owald, das freut mich sehr, dass du den Fokus auf den Schluss legst. Bald ist es wieder so weit, dass wir den Schwalben ein wenig neidisch nachsehen auf ihrem Flug in den Süden, ein paar verträumte Gedanken mitschicken, selbst aber zurückbleiben ...

Liebe Grüße
mona

 juttavon (20.08.20)
Eine spürbare Verunsicherung, was die Jahreszeiten betrifft, drückst Du gekonnt in den letzten beiden Zeilen aus. Idylle ist nicht mehr möglich.

HG Jutta

 monalisa äußerte darauf am 21.08.20:
Vielen Dank, Jutta, ungebrochene Idylle gibt es wohl nur für Momente und bei näherem Hinsehen findet sich immer auch mindestens ein Haar in der Suppe ...

Liebe Grüße
mona

Antwort geändert am 21.08.2020 um 07:34 Uhr
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