Offene Gärten
Aphorismus zum Thema Betrachtung
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Lieber Ekki,
leider gibt es immer weniger Gärten um uns herum.
LG
BeBa
leider gibt es immer weniger Gärten um uns herum.
LG
BeBa
Merci Beba, leider, wir könnten in ihnen lernen, uns zu emanzipieren.
LG
Ekki
LG
Ekki
Antwort geändert am 29.08.2020 um 00:28 Uhr
Antwort geändert am 29.08.2020 um 00:29 Uhr
Ein Garten ist zum Leben da, nicht umgekehrt - obwohl die notwendige Arbeit das zuweilen so erscheinen lässt.
Merci. Das stimmt. In der Jugend war mir der Garten durch übermäßige Arbeit verhasst. Heute genieße ich selbst die Arbeit, schalte ab und bilde mir ein, Kreativität daraus zu schöpfen.
die lustgärten im alten rom* schon waren
einst öffentlich für hunderte von jahren
und ein paar kaiser lebten drin sogar
wie nero der echt unberechenbar
lg
henning
*lateinisch 'hortus' lebt in 'garten' fort
als eingezäunter weideplatz und ort
(https://de.wiktionary.org/wiki/Garten)
einst öffentlich für hunderte von jahren
und ein paar kaiser lebten drin sogar
wie nero der echt unberechenbar
lg
henning
*lateinisch 'hortus' lebt in 'garten' fort
als eingezäunter weideplatz und ort
(https://de.wiktionary.org/wiki/Garten)
merci, Henning, die Lustgärten im alten Rom glichen einem heutigen Park. Mir schwebt eher ein privater Garten vor, den man selbst gestalten kann.
LG
Ekki
LG
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(29.08.20)
(29.08.20)
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Grazie, liebe Freundin, wie schön, dass uns auch Gärten sehr verbinden,
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Oh ja, im Kampf gegen Maulwürfe, Wühlmäuse; Feldhasen und Nacktschnecken blühen nicht nur die mehlbetauten Rosen, sondern auch der Mensch auf. Wenn Würmer die Radieschen, Wespen die Pflaumen und Amseln die Kirschen schnabulieren, dann, Gärtner, komm und lass deine Bandscheibe das Jäten des Unkrauts genießen, inmitten von Eden, bei Adam und Eva mögest du weder Mühen noch Kosten scheuen, dem Torfmull sei Dank. LG Gina
Merci, liebe Gina, ein zünftiger Gärtner liebt Selbstironie. Das folgende Gedicht dürfte in deinem Sinne sein:
Ode auf meine Disteln
Alltagsgedicht zum Thema Kampf
von EkkehartMittelberg
Euch, ihr unbezwingbaren Kämpfer unter den Pflanzen,
wird selten ein Dichterwort zuteil.
Doch selbstbewusst mehret ihr euch
in verschwenderischer Fülle
zwischen meinen Rosen
und nehmt den Schönen
die Luft zum Leben.
So muss ich mich entscheiden
zwischen euch, den Unscheinbaren,
und den edlen Rosen,
und ihr als Plebs,
müsst dem Adel weichen.
Aber ihr seid unbesiegbare, tapfere Krieger,
die mich immer wieder
zu neuen Kämpfen zwingen.
So liege ich
im Schweiße meines Angesichts
vor euch auf den Knien
und rotte euch mit Stumpf und Stiel aus.
Dann schaue ich wie ein Held
triumphierend auf die feinen Rosen,
die ich von euch befreit habe.
Erleichtert begebe ich mich auf eine Reise.
Doch mit List habt ihr eure Samen ausgestreut,
und als ich fort war,
habt ihr euch üppiger ausgebreitet als zuvor.
Siegessicher grinsen mich eure kleinen blauen Blüten an.
Ekkehart Mittelberg, Juli 2013
Ode auf meine Disteln
Alltagsgedicht zum Thema Kampf
von EkkehartMittelberg
Euch, ihr unbezwingbaren Kämpfer unter den Pflanzen,
wird selten ein Dichterwort zuteil.
Doch selbstbewusst mehret ihr euch
in verschwenderischer Fülle
zwischen meinen Rosen
und nehmt den Schönen
die Luft zum Leben.
So muss ich mich entscheiden
zwischen euch, den Unscheinbaren,
und den edlen Rosen,
und ihr als Plebs,
müsst dem Adel weichen.
Aber ihr seid unbesiegbare, tapfere Krieger,
die mich immer wieder
zu neuen Kämpfen zwingen.
So liege ich
im Schweiße meines Angesichts
vor euch auf den Knien
und rotte euch mit Stumpf und Stiel aus.
Dann schaue ich wie ein Held
triumphierend auf die feinen Rosen,
die ich von euch befreit habe.
Erleichtert begebe ich mich auf eine Reise.
Doch mit List habt ihr eure Samen ausgestreut,
und als ich fort war,
habt ihr euch üppiger ausgebreitet als zuvor.
Siegessicher grinsen mich eure kleinen blauen Blüten an.
Ekkehart Mittelberg, Juli 2013
Zu 5.:
"Lebe im Verborgenen", das bedeutete den Rückzug aus der Politik (in der Zeit der hellenistischen Herrscher); der Garten war der Rückzugsort der epikureischen Gartenphilosophen (οἱ ἀπὸ τῶν κήπων) - und zwar für Freunde! Das war ein Ort fürs gemeinsame Philosophieren. Die Epikureer bildeten sogar die einzige Philosophenschule in Athen, die Frauen und Sklaven zugelassen hat.
"Lebe im Verborgenen", das bedeutete den Rückzug aus der Politik (in der Zeit der hellenistischen Herrscher); der Garten war der Rückzugsort der epikureischen Gartenphilosophen (οἱ ἀπὸ τῶν κήπων) - und zwar für Freunde! Das war ein Ort fürs gemeinsame Philosophieren. Die Epikureer bildeten sogar die einzige Philosophenschule in Athen, die Frauen und Sklaven zugelassen hat.
Lieber Graeculus, deine Anmerkung zu den epikuräischen Gartenphilosohen ist richtig und mir wohl vertraut. Ich denke freilich, dass das "Lebe im Verborgenen" als Motto für unpolitischen Rückzug in den Garten heute nicht mehr zeitgemäß ist.
Epikurs Garten
Gedankengedicht zum Thema Philosophie
von EkkehartMittelberg
Die Mittagshitze flimmert.
Zikaden zirpen unermüdlich.
Der geschäftige Lärm Athens
schallt gedämpft
durch dichte Zypressen.
Leise plätschert der Brunnen.
Dem alten Epikur auf seiner Kline*
fallen die Wimpern zu.
Er träumt von schöngestaltigen Göttern,
die angeblich Todesfurcht verbreiten,
obwohl ihnen die Menschen gleichgültig sind.
Als er aus seinem Traum erwacht,
liegt schon Schatten über dem Garten.
Er weiß jetzt,
worüber er zu seinen Schülern sprechen wird.
Er wird sie lehren,
dass alles aus Atomen besteht,
auch die menschliche Seele.
Mit dem Tode wird sie
wie der Körper zerfallen
und die Atome werden sich neue Verbindungen suchen.
Es ist ein Ende eines jeden Lebens absehbar,
und es gibt keinen Hades,
vor dem man sich fürchten muss.
Die irdische Zeit ,
- nur sie ist den Menschen gegeben -
ist begrenzt,
und darum gilt es,
sie mit Lust zu füllen,
jeden Augenblick.
Nicht mit der Lust politischer Macht,
die vergänglich ist
und Schmerzen bereitet,
wenn sie entzogen wird.
Auch nicht mit der groben Lust von Orgien,
die lieblos verrauscht,
eine Erfindung seiner Gegner,
die seine Schule diskreditieren soll,
sondern mit der feinen Hedone** kluger Gespräche,
die die Lust der Erkenntnis bieten,
mit der Freude, die klares Wasser,
duftendes frisch gebackenes Brot und
ein Krug würzigen Landweins bereiten,
wenn die Sonne gesunken ist.
Ein feiner Duft von Zitronenbäumen
hat sich verheißungsvoll über den Garten gelegt.
Bald werden seine Schüler kommen.
* antike Ruhebank
** griechisches Wort für Lust
© Ekkehart Mittelberg, April 2014
Epikurs Garten
Gedankengedicht zum Thema Philosophie
von EkkehartMittelberg
Die Mittagshitze flimmert.
Zikaden zirpen unermüdlich.
Der geschäftige Lärm Athens
schallt gedämpft
durch dichte Zypressen.
Leise plätschert der Brunnen.
Dem alten Epikur auf seiner Kline*
fallen die Wimpern zu.
Er träumt von schöngestaltigen Göttern,
die angeblich Todesfurcht verbreiten,
obwohl ihnen die Menschen gleichgültig sind.
Als er aus seinem Traum erwacht,
liegt schon Schatten über dem Garten.
Er weiß jetzt,
worüber er zu seinen Schülern sprechen wird.
Er wird sie lehren,
dass alles aus Atomen besteht,
auch die menschliche Seele.
Mit dem Tode wird sie
wie der Körper zerfallen
und die Atome werden sich neue Verbindungen suchen.
Es ist ein Ende eines jeden Lebens absehbar,
und es gibt keinen Hades,
vor dem man sich fürchten muss.
Die irdische Zeit ,
- nur sie ist den Menschen gegeben -
ist begrenzt,
und darum gilt es,
sie mit Lust zu füllen,
jeden Augenblick.
Nicht mit der Lust politischer Macht,
die vergänglich ist
und Schmerzen bereitet,
wenn sie entzogen wird.
Auch nicht mit der groben Lust von Orgien,
die lieblos verrauscht,
eine Erfindung seiner Gegner,
die seine Schule diskreditieren soll,
sondern mit der feinen Hedone** kluger Gespräche,
die die Lust der Erkenntnis bieten,
mit der Freude, die klares Wasser,
duftendes frisch gebackenes Brot und
ein Krug würzigen Landweins bereiten,
wenn die Sonne gesunken ist.
Ein feiner Duft von Zitronenbäumen
hat sich verheißungsvoll über den Garten gelegt.
Bald werden seine Schüler kommen.
* antike Ruhebank
** griechisches Wort für Lust
© Ekkehart Mittelberg, April 2014
Hallo Ekki,
ist doch keine Frage was mir besonders gefällt!
Nummer drei natürlich
Herzliche Grüße
TT
ist doch keine Frage was mir besonders gefällt!
Nummer drei natürlich
Herzliche Grüße
TT
Gracias, Tasso, das ist eine gute Entscheidung, denn wer mit der Fantasie im Bunde ist, findet für fast jedes Problem eine Lösung.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Also, um ehrlich zu sein: Da ist für mich kein Aphorismus dabei. Das sind eher so Lebensweisheiten, vielleicht auch - mit etwas Wohlwollen - Bonmots. Aber Aphorismen leben doch eigentlich von der Übertragung "kleiner" Sachverhalte auf größere, allgemeingültige Bedeutungsebenen. Das fehlt hier m. E. völlig.
Nix für ungut und liebe Grüße
Nix für ungut und liebe Grüße
hallo Owald, es gibt verschiedene Spielarten von Aphorismen. Das, was du benennst, ist eine.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Gut, dass nicht bloß die Harten in den Garten kommen!
Liebe Grüße,
Dirk
Liebe Grüße,
Dirk
Merci, Dirk, auch die Gemütlichen sind immer willkommen.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Ich stimme allen Punkten zu, besonders Punkt 3und 6.
Liebe Grüße vom Tausendblümchen
Liebe Grüße vom Tausendblümchen
Grazie, Tausendblümchen, ich freue mich, dass dir meine Aphorismen gefallen.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
"Gärten und Kunst gedeihen mit der Liebe zum Detail."
Gärten und Kunst gedeihen durch die Liebe zum Detail.
Gärten und Kunst gedeihen durch die Liebe zum Detail.
Danke, Dieter, wird gerne übernommen.
Bitte. Ich danke auch. Mir gefallen 1, 3 und 6.
Das freut mich.
"Fantasie ist die Mutter schöner Gärten und Gedichte."
Das ist straight und durch die Verbindung der drei Substantive durchaus anregend aphoristisch. Das poetische Schönheitsideal eines Gartens hat viel für sich, doch ist fraglos veraltet. Doch das ist mir völlig gleich, da für mich zumindest auch antike Literatur keineswegs veraltet ist.
Womit "wir" bei " Nicht der Garten macht dich zum geistigen Kleingärtner, sondern kleinkariertes Denken." ankommen. Die Gartenmetapher verfügt über erhebliches Wachstumspotential je nachdem, was darin wächst.
Gärten sind selbst dann noch wundervoll, wenn man gar keinen pflegt.
Das ist straight und durch die Verbindung der drei Substantive durchaus anregend aphoristisch. Das poetische Schönheitsideal eines Gartens hat viel für sich, doch ist fraglos veraltet. Doch das ist mir völlig gleich, da für mich zumindest auch antike Literatur keineswegs veraltet ist.
Womit "wir" bei " Nicht der Garten macht dich zum geistigen Kleingärtner, sondern kleinkariertes Denken." ankommen. Die Gartenmetapher verfügt über erhebliches Wachstumspotential je nachdem, was darin wächst.
Gärten sind selbst dann noch wundervoll, wenn man gar keinen pflegt.
Kurzessay über Eva Strittmatters Geheimen Garten.
Viel Spaß damit!
Viel Spaß damit!
Wenn ich morgen im Garten weile/arbeite werde ich Nr. 3 und Nr. 6 im Sinn haben (siehe "Disteln")
Herzlichst
Viktor
Herzlichst
Viktor
Lieber Ekki,
da kann man nur hoffen, dass der Bock nicht zum Gärtner gemacht wird.
Der Garten deiner Worte ist doch immer eine Pause, ein Innehalten wert.
herzlich - Ava
da kann man nur hoffen, dass der Bock nicht zum Gärtner gemacht wird.
Der Garten deiner Worte ist doch immer eine Pause, ein Innehalten wert.
herzlich - Ava
Liebe Ava, ich danke dir für das schöne Kompliment.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Hallo Ekki, deine Zeilen und besonders deine zwei Gedichte öffnen der Schönheit, die der Natur, die den Gärten innewohnt, ihre ganze Pracht. Herzlich Gil.
Wie schön, lieber Freund, nach so langer Zeit wieder von dir zu hören, wie immer zu neuen Ideen anspornend. Merci, ich bin noch im Urlaub und werde bald von mir hören lassen.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki